Britische Vorschläge zur Sicherungsbilanzierung würden FRS 102 weiter vom IFRS für KMU abrücken lassen

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18.11.2013

Der britische Rat für Rechnungslegung (Financial Reporting Council, FRC) hat den Entwurf Financial Reporting Exposure Draft (FRED) 51: 'Vorgeschlagene Änderungen an FRS 102: Der im Vereinigten Königreich und der Republik Irland anzuwendende Finanzberichterstattungsstandard: Sicherungsbilanzierung' herausgegeben. Mit den Änderungen würden die Kriterien für eine mögliche Sicherungsbilanzierung ausgeweitet.

Im März 2013 hat der FRC den Rechnungslegungsstandard FRS 102 Der im Vereinigten Königreich und der Republik Irland anzuwendende Finanzberichterstattungsstandard herausgegeben, mit dem die gegenwärtig in Großbritannien geltenden Rechnungslegungsstandards ab Berichtsperioden, die am oder nach dem 1. Januar 2015 beginnen, ersetzt werden. FRS 102 ist aus dem IFRS für kleine und mittelgroße Unternehmen des IASB abgeleitet, aber enthält vom FRC vorgenommene Änderungen, von denen eine der beträchtlichen Ausweitung des Anwendungsbereichs gegenüber dem IFRS für KMU gilt.

Zur Zeit der Veröffentlichung des Standards hatte der FRC bereits angekündigt, dass die Leitlinien zur Sicherungsbilanzierung in FRS 102 als nicht für ausreichend für die größeren Unternehmen angesehen werden, die sich aufgrund der Ausweitung des Anwendungsbereichs auch für eine Anwendung des Standards anstelle der vollen IFRS entscheiden können, auch wenn sie keine KMU sind. Eines der Ziele hinter den jetzt veröffentlichten vorgeschlagenen Änderungen liegt daher in der Lockerung der einfachen, aber einschränkenden bestehenden Vorschriften, die nach Meinung des FRC "in unnötiger Weise" die Anwendung von Sicherungsbilanzierung verhindern können.

Das oberste Ziel des FRC bei der Setzung von Rechnungslegungsstandards liegt darin, die Adressaten in die lage zu setzen, hochwertige verständliche Finanzberichterstattung zu erhalten, die dem Umfang und der Komplexität der Informationsbedürfnisse des Unternehmens und der Adressaten entspricht.

Die vorgeschlagenen Änderungen an FRS 102 in Bezug auf die Sicherungsbilanzierung wurden aus dem Arbeitsentwurf des Abschnitts zur allgemeinen Sicherungsbilanzierung zu Teilen von IFRS 9 Finanzinstrumente abgeleitet, den der Stab des IAS im September 2012 veröffentlicht hat. Die endgültigen Vorschriften des IASB zur Sicherungsbilanzierung sind noch nicht veröffentlicht worden, werden aber im vierten Quartal 2013 erwartet.

Der IASB selbst hat sich entscheiden, die neuen Vorschläge zur Sicherungsbilanzierung nicht in seinen Entwurf vorgeschlagener Änderungen am IFRS für KMU aufzunehmen, den er im Oktober 2012 herausgegeben hat. Der Board hatte beschlossen, dass nicht notwendigerweise sämtliche Änderungen, die an den vollen IFRS vorgenommen wurden, auch in den IFRS für KMU aufzunehmen; vielmehr sollte eine Änderung an den vollen IFRS dazu führen, dass der Board darüber nachdenkt, ob (und falls ja: wie) er die derzeitige Fassung anpasst. Der IASB ist außerdem extrem zurückhaltend in Bezug darauf, noch nicht finalisierte Änderungen in den IFRS für KMU aufzunehmen, da Boardentscheidungen letzten Endes immer anders ausfallen können als erwartet, wodurch der IFRS für KMU unnötig weiter von den vollen IFRS abgerückt würde.

Stelllungnahmen zum Entwurf FRED 51 werden bis zum 14. Februar 2014 erbeten. Auf der Internetseite des FRC stehen Ihnen folgende Dokumente in englischer Sprache zur Verfügung:

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