Das Rahmenkonzept sollte 'zunkunftsweisend' sein

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23.11.2013

Das frühere IASB-Mitglied Warren McGregor ist Mitverfasser eines Papiers zum Rahmenkonzept, in dem argumentiert wird, dass das Rahmenkonzept ein Eckpfeiler hochwertiger Finanzberichterstattung ist, und in dem gefordert wird, dass es daher 'zukunftsweisend' sein sollte.

Das Papier bietet einen Überblick über die Geschichte von Rahmenkonzepten von der Standardsetzung, bevor Rahmenkonzepte aufkamen, bis zum gegenwärtigen Stand im IASB-Projekt zum Rahmenkonzept. Die Autoren erläutern, dass die Einführung von Rahmenkonzepten eine disziplinierende Wirkung auf Standardsetzer hatte, die zu verbesserter Einheitlichkeit führte, indem ihnen ein gemeinsamer Referenzrahmen für ihre Entscheidungsfindung gegeben wurde. Sie hat aber auch dazu geführt, dass Standardsetzer jetzt am Rahmenkonzept gemessen und für ihre Entscheidungen zur Verantwortung gezogen werden können. Auch für die Anwender haben sich Auswirkungen ergeben: Sie können jetzt die Entscheidungsfindung der Standardsetzer besser verstehen, und sie haben jetzt eine Rückgriffmöglichkeit in Fällen, die in den Standards nicht geregelt sind.

Um jedoch eine solch wichtige Rolle ausfüllen zu können, muss ein Rahmenkonzept umfassend und aktuell sein. Wie die Reaktivierung des Rahmenkonzeptprojekts des IASB zeigt, ist das beim gegenwärtigen IFRS-Rahmenkonzept nicht der Fall. In ihrem Papier führen die Autoren die Bereiche auf, in denen das Rahmenkonzept unvollständig oder veraltet ist. Sie gehen insbesondere auf die folgenden Bereiche ein, die auch unter den Anwendern allgemein (sowie beim IASB) unstrittig sind:

  • Berichtseinheit,
  • Definition von Elementen,
  • Bewertung von Elementen,
  • Umfang der Finanzberichterstattung und
  • Ausweis und Angaben.

Doch obwohl einzelne Bereiche identifiziert und sogar bestimmte wünschenswerte Merkmale genannt werden, ist das wichtigste Anliegen des Papiers, dass das neue Rahmenkonzept zukunftsweisend und nicht nur eine Bestätigung des gegenwärtigen Stands bei der Standardsetzung und bei der derzeitigen Anwendung der Standards sein sollte.

Rahmenkonzepte wurden herkömmlicher Weise von Standardsetzern als zukunftsweisende Dokumente angesehen, die die Richtung für die Reform der Finanzberichterstattung weisen und gleichzeitig eingestehen, dass es jederzeit möglich sein kann, dass der 'konzeptionell korrekte' Ansatz auf Standardebene nicht erreicht werden kann. Wenn die Finanzberichterstattung sich weiter entwickeln und die Bedürfnisse des Adressaten von Abschlüssen erfüllen soll, ist es wichtig, dass dies weiter der Fall ist. Es wird immer die Versuchung geben, dass Standardsetzer die Überarbeitung des Rahmenkonzepts als eine Möglichkeit ansehen, frühere Entscheidungen auf Standardebene zu rechtfertigen, die eher aus Kompromissen und pragmatischen Lösungen und nicht auf Grundlage von Konzepten entstanden. Eine solche rückwirkende Planung würde das Wesen das Rahmenkonzepts sowohl als Mittel für die Entwicklung neuer Ideen auf Standardebene durch den Standardsetzer als auch als Mittel, den Standardsetzer für seine Entscheidungen verantwortlich zu machen, untergraben.

Wir danken Herrn McGregor für die Erlaubnis, Ihnen dieses Papier auf IAS Plus zur Verfügung zu stellen. Sie können sich das englischsprachige Papier hier herunterladen.

McGregor ist auch der Autor des AASB Occasional Paper Nr. 1 Schulden - Das vernachlässigte Element: Eine konzeptionelle Analyse der Finanzberichterstattung über Schulden, das die Grundlage für die Diskussion des Themas Schulden im Zusammenhang mit dem Rahmenkonzept bei der nächsten Sitzung des ASAF im Dezember bilden wird.

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