Mangelndes Vertrauen in Abschlüsse macht Europa angreifbar

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06.09.2013

Das gemeinsame Komitee der europäischen Aufsichtsbehörden hat seinen zweiten alle zwei Jahre erscheinenden 'Bericht zu Risiken und Schwächen im Finanzsystem der EU' veröffentlicht. Ein Mangel an Vertrauen in die Darstellung der zugrunde liegenden Finanzlage und der finanziellen Leistungen in Abschlussen, der sich aus der Überzeugung ergibt, dass das bestehende Rechnungslegungsrahmenkonzept oft mangelhaft angewendet wird und Lücken und Raum für Interpretation aufweist, wird als eines der Risiken und Schwächen angeführt.

Einige der wesentlichen Punkte, die im Zusammenhang mit der Finanzberichterstattung als problematisch ausgemacht werden, sind die folgenden:

  • Bewertung komplexer Finanzinstrumente, besonders in illiquiden Märkten,
  • zeitnahe und ausreichende Erfassung von Wertminderungsverlusten bei finanziellen Vermögenswerten, die zu fortgesetzten Anschaffungskosten bewertet werden,
  • Bewertung von Geschäfts- oder Firmenwerten und Vermögenswerten aus latenten Steuern vor dem hintergrund der Profatibilität und
  • Gesamttransparenz der Finanzinformationen, die dem Markt zur Verfügung gestellt werden.

Hinsichtlich der Bewertung von komplexen Finanzinstrumenten wird einige Hoffnung in IFRS 13 Bemessung des beizulegenden Zeitwerts gesetzt. Allerdings wird im Bericht betont, dass "rigorose Anwendung der neuen Vorschriften notwendig ist, um den beizulegenden Zeitwert von komplexen Finanzinstrumenten in Abschlüssen genau abzubilden".

Die Aufsichtsbehörden sind außerdem der Meinung, dass das neue Modell der erwarteten Verluste in Bezug auf die Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten dazu beitragen wird, Vertrauen in Abschlüsse zurückzugewinnen, da das Problem der zu späten und zu geringen Erfassung damit abgemindert wird.

Schließlich sind die Aufsichtsbehörden überzeugt, dass erhöhte Transparenz, die zu mehr Vertrauen führen wird, in relative naher Zukunft erreicht werden kann: "Neue Rechnungslegungsstandards, die derzeit in Bezug auf die Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten, Wertminderung und Sicherungsbilanzierung diskutiert werden, werden dabei helfen, den Grad der Transparenz von Abschlüssen dadurch zu erhöhen, dass die Anzahl der Klassifizierungskategorien und Wertminderungsmodelle verringert wird und die Risikomanagementpraxis stärker in Einklang mit der Finanzbericherstattung gebracht wird."

Der vollständige Bericht in englischer Sprache steht Ihnen auf der internetseite von ESMA zur Verfügung. Kapitel 5 ist den Vertrauensrisiken in Bezug auf Bilanzberwertungen und Risikoangaben gewidmet. Die EBA hat eine englischsprachige Presseerklärung zur Veröffentlichung des Berichts auf ihrer Internetseite zur Verfügung gestellt.

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