FEE meint, die Vorschläge zur IPSASB-Governancereform könnten "innovativer" sein

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30.04.2014

Der Europäische Wirtschaftsprüferverband (Fédération des Experts Comptables Européens, FEE) hat eine Stellungnahme zu dem Konsultationspapier veröffentlicht, dass die zur Überprüfung der Governance- und Aufsichtsstrukturen des Rats für internationale Rechnungslegungsstandards für den öffentlichen Sektor (International Public Sector Accounting Standards Board, IPSASB) eingerichtete Gruppe im Januar 2014 herausgegeben hat. FEE fasst die Vor- und Nachteile der im Konsultationspapier gemachten Vorschläge zusammen und kommt zu dem Schluss, dass ein innovativerer Ansatz erforderlich sein könne.

Im Konsultationspapier waren eine Reihe von möglichen Optionen aufgezeigt worden, wie die Aufsichtsstrukturen des IPSASB gestärkt werden könnten:

  • Überwachung und Aufsicht des IPSASB durch das Überwachungsgremium und die Treuhänder der IFRS-Stiftung
    FEE ist der Meinung, dass diese Option zur Glaubwürdigkeit des Handelns im öffentlichen Interesse beitragen und die Unabhängigkeit des IPSASB sicherstellen könne. Diese Lösung müsste jedoch gemeinsam mit der IFRS-Stiftung erarbeitet werden und würde eine Überarbeitung der Satzung der IFRS-Stiftung erfordern. Diese Option schiene daher nicht als zeitnahe Lösung zur Verfügung zu stehen.
  • Separate, vom IFAC unabhängige Überwachungs- und Aufsichtsgremien, während der IPSASB generell unter dem IFAC angesiedelt bleibt
    Diese Möglichkeit sieht FEE als praktikabel und unkompliziert an; sie würde auch nur begrenzte Investitionen von Ressourcen und Zeit erfordern. Nach Meinung von FEE adressiert sie allerdings die Bedenken in Bezug auf Rechenschaftspflicht, Unabhängigkeit und Interessenkonflikte nicht.
  • Neuetablierung des IPSASB außerhalb des IFAC mit eigenen Überwachungs- und Aufsichtsgremien
    FEE sieht diese Lösung als optimal an, da so ein wahrhaft unabhängiger Standardsetzer entstehen würde. Allerdings würden Fragen der Finanzierung und der personellen Ausstattung sowie die Erfordernis, die Governancestruktur des IPSASB in einem absehbaren zeitlichen Rahmen zu reformieren diese Lösung ausscheiden lassen.

Vor dem Hintergrund der Herausforderungen, die alle Optionen mit sich brächten, ist FEE der Meinung, dass andere Ansätze untersucht werden sollten. Nach Meinung von FEE könnte eine mögliche Lösung ein Hybridmodell sein, bei dem die Ausweitung der Verantwortung des Überwachungsgremiums der IFRS-Stiftung mit der Neueinrichtung eines Aufsichtsgremiums für den IPSASB innerhalb des IFAC kombiniert wird. FEE argumentiert, dass die Zielsetzung eines Überwachungsgremiums (Sicherstellung, dass der Standardsetzer im öffentlichen Interesse handelt) und eines Aufsichtsgremiums (Sicherstellung der Einhaltung des Konsultationsprozesses) nicht identisch sind und daher gut in unterschiedlichen Strukturen angesiedelt sein können, wo die erforderliche Expertise bereits vorhanden ist:

Das Überwachungsgremium der IFRS-Stiftung verfügt über wohletablierte Kompetenz, Ressourcen, Prozesse und Glaubwürdigkeit für die Sicherstellung der Wahrung des öffentlichen Interesses bei Rechnungslegungs- und Finanzberichterstattungsaktivitäten im Privatsektor, wovon das meiste direkt anwendbar auf die Standardsetzung im öffentlichen Sektor wäre.

[...]

Die Einrichtung eines neuen Aufsichtsgremiums für den IPSASB, während dieser unter dem IFAC angesiedelt bleibt, (also eine Version des PIOB für den öffentlichen Sektor) hätte die folgenden Vorteile:

  • Die Mitglieder eines solchen Gremiums könnten rein auf der Grundlage ihres Hintergrunds und ihrer Erfahrung in Rechnungslegungsfragen im öffentlichen Sektor ausgewählt werden;
  • ein solches Gremium könnte verhältnismäßig rasch eingerichtet werden, ohne dass bedeutende Satzungs- und Organisationsänderungen bei den Satzungen und Strukturen der IFRS-Stiftung und des IFAC notwendig wären.

Sie können sich die vollständige Stellungnahme in englischer Sprache direkt von der Internetseite von FEE herunterladen.

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