Studie des CFA-Instituts zu Lehren aus der Finanzmarktkrise im Hinblick auf die Erfolgsberichterstattung von Banken

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16.07.2014

Das Institut der eingetragenen Finanzanalysten (Chartered Financial Analyst Institute, CFA-Institut) hat einen Bericht veröffentlicht, der den Titel trägt 'Lehren aus der Finanzmarktkrise im Hinblick auf die Erfolgsberichterstattung von Banken (Teil 1): Beurteilung der wesentlichen Faktoren, die Einfluss auf das Kurs-Buchwert-Verhältnis haben'. Der Bericht enthält die Schlussfolgerung, dass eine bessere Risikoberichterstattung, zeitnahe Abschreibungen von Krediten in der Bilanz und der grenzübergreifende Zugang von Anlegern zu vergleichbaren Finanzinformationen die Transparenz erhöhen und die Risikoabneigung im Bankensektor vermindern würden.

Schwerpunkt der Studie ist das Kurs-Buchwert-Verhältnis als eine der Kennzahlen, die Anleger überwachen, wenn sie Banken bewerten, und eine der Kennzahlen, die politische Entscheidungsträger anlegen, wenn sie über die Gesundheit von Banken sprechen. Die Studie basiert auf einer Stichprobe von 51 Banken (31 aus der EU und 20 aus Australien, Kanada, Japan und den Vereinigten Staaten), die auch 29 große, komplexe Bankenkonzerne enthält. Analysiert wurde der Zeitraum 2003 bis 2013, sodass eine Abdeckung vor, während und nach der Finanzmarktkrise gegeben ist.

Wesentlicher analytischer Ansatzpunkt der Studie ist die Beziehung zwischen Wertminderungen von Krediten und Kurs-Buchwert-Verhältnissen, da Kredite ein wesentliches Element der finanziellen Vermögenswerte von Banken sind und ihre Wertminderung sowohl den Marktwert des Eigenkapitals (Aktienkurs) als auch das Eigenkapital selbst betrifft. Die Studie fallt mit einer (noch nicht veröffentlichten) Studie des CFA-Instituts zusammen, in deren Rahmen verbesserte Vorschriften hinsichtlich der Bilanzierung von Wertminderungen als die zweitwichtigste regulatorische Reform identifiziert werden, die künftige Finanzmarktkrisen zu verhindern helfen können. Sie fällt auch mit den Initiativen des IASB, des FASB und anderer Regulierer zusammen, die der Verbesserung der Bilanzierung von Finanzinstrumenten und der allgemeinen Transparenz von Banken gelten. (Die endgültige Version von IFRS 9 Finanzinstrumente wird noch diesen Monat erwartet.)

Die Studie zeigt, dass während der Finanzmarktkrise der Ausweis von Wertminderungen von Krediten und notleidenden Krediten in der Bilanz der wirtschaftlichen Wertminderung am Kapitalmarkt hinterherhinkte und dass dies insbesondere bei Banken in der EU deutlich wurde. Darüber hinaus zeigte der Vergleich des Einkommens vor der Vorsorgebildung und des Nettoeinkommens der Banken in der Stichprobe, dass Wertminderungen von Krediten erheblich zum allgemein reduzierten Nettoeinkommen zu verschiedenen Zeitpunkten der Finanzmarktkrise beitrugen. Schließlich fanden die Autoren der Studie eine zunehmende Risikoabneigung gegenüber dem Bankensektor, die zu vergleichsweise höheren Risikoprämien, niedrigeren Aktienkursen und niedrigeren Kurs-Buchwert-Verhältnissen führten.

Auf Grundlage dieser Ergebnisse sprechen die Autoren zwei wesentliche Empfehlungen zu grundsätzlichen Aspekten aus:

  • Zusätzlich zu den Buchwerten der fortgeführten Anschaffungskosten sollten auch Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert in den Hauptteil der Bilanz aufgenommen werden, da so vermieden werden könne, dass "zu wenig, zu spät" bei Kreditverlusten angesetzt wird und entscheidungsnützlichere Informationen zur Verfügung stünden.
  • Die Risikoangaben von Banken sollten verbessert werden, da ein besseres Verständnis der Geschäftsmodelle von Banken die Risikoprämien senken würden, die Anleger aufgrund von begrenzt transparenten Abschlüssen von Banken aufschlagen.

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