Beim IASB-Forschungsforum vorgetragene Forschungspapiere
03.10.2014
Das erste IASB-Forschungsforum fand am 2. Oktober 2014 in Oxford statt. Auf dem Programm standen zwei Podiumsdiskussionen und der Vortrag von sechs aktuellen Forschungspapieren.
Die Themen waren aus Bereichen der Finanzberichterstattung gewählt, die sich derzeit auf der Forschungsagenda des IASB zwecks Erwägung befinden, die dem IASB von Anwendern zu Kenntnis gebracht wurden als Bereiche, derer er sich annehmen soll, oder die der Umsetzung der IFRS gelten. Die nachfolgenden Papiere wurden vorgestellt (alle Verküpfungen auf die Internetseite des IASB):
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Arjan Brouwer, Martin Hoogendoorn und Ewout Naarding: The Conceptual Framework as a guide for future standard setting or only a justification of current practice? An analysis of the asset and liability definitions in the current and new Conceptual Framework
In diesem Papier wird untersucht, ob die Bemühungen des IASB im Hinblick auf die Entwicklung eines neuen Rahmenkonzepts auf die Entwicklung einer soliden und konsistenten Grundlage für die künftige Standardsetzung abzielen und somit Standardsetzungsentscheidungen in komplexen und umstrittenen Bereichen leiten oder ob die Entwicklung des neuen Rahmenkonzepts nur ein politischer Schritt ist, der auf die Legitimierung bestehender Standards abzielt. -
Christopher W. Nobes und Christian Stadler: The qualitative characteristics of financial information and managers' accounting decisions: evidence from IFRS policy changes
Dieses Papier stellt die erste empirische Studie dar, die öffentlich verfügbare Daten verwendet, um direkte Belege für die Rolle von qualitativen Merkmalen von Finanzinformationen bei Rechnungslegungsentscheidungen der Unternehmensleitung aufzuzeigen. -
Araceli Mora und Martin Walker: The Implications of Research on Accounting Conservatism for Accounting Standard-Setting
In diesem Papier wird versucht, engere Verbindungen zwischen akademischen Sichtweisen zu Vorsicht und den Bedenken der Standardsetzer zu entwickeln. Die Autoren identifizieren und erläutern die verschiedenen Formen der bilanziellen Vorsicht, die in der Rechnungslegungsliteratur aufgetreten sind, erörtern die Rolle bedingter bilanzieller Vorsicht beim Problem der moralischen Hürde und der Negativauswahl, das dazu führt, dass Kapitalmärkte nicht perfekt oder unvollständig sind, und analysieren die empirische Literatur, in der versucht wird, die Kosten und den Nutzen von Vorsicht zu beurteilen. -
Anne Bean und Helen Irvine: Derivatives disclosure in corporate annual reports: bank analysts' perceptions of usefulness
Als Reaktion auf die widersprüchlichen Signale zur Entscheidungsnützlichkeit der Angaben in Jahresabschlüssen in Bezug auf derivative Finanzinstrumente für Kapitalmarktteilnehmer und auf in der Praxis identifizierte Bedenken wird in diesem Papier die Entscheidungsnützlichkeit in einer direkten Untersuchung der Wahrnehmung der Adressaten analysiert. -
Francesco Mazzi, Paul André, Dionysia Dionysiou und Ioannis Tsalavoutas: Goodwill-related mandatory disclosure and the cost of equity capital
In diesem Papier wird anhand einer Stichprobe von europäischen Firmen in den Jahren 2008 bis 2011 untersucht, ob Angaben in Bezug auf den Geschäfts- oder Firmenwert wie in IFRS 3 und IAS 36 vorgeschrieben die impliziten Kosten für Eigenkapital reduzieren. -
Russell Craig, Wally Smieliauskas und Joel Amernic: Fairness of Reporting, Acceptable Accounting Risk and the IASB’s Conceptual Framework: Insights from the Enron Trial
Dieses Papier bietet eine argumentbasierte Analyse der Aussagen der als Zeugen berufenen Rechnungslegungsexperten im Enron-Verfahren 2006 und hebt wichtige Sachverhalte in der Argumentation hervor, die Finanzberichterstattung zu Grunde liegen.
Weitere Informationen zu Forschung und Lehre finden Sie auf unserer eigens eingerichteten Forschungsseite.