IASB-Vorsitzender wirbt in den USA für IFRS

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10.12.2015

Der IASB-Vorsitzende Hans Hoogervorst hat bei der jährlichen Konferenz des amerikanischen Instituts der Wirtschaftsprüfer (American Institut of Certified Public Accountants, AICPA) hinsichtlich Entwicklungen bei der SEC und der PCAOB für eine weitere US-amerikanische Begleitung der IFRS-Entwicklung geworben, auch wenn derzeit nicht zu erwarten sei, dass es in nächster Zeit eine Übernahme der IFRS in den Vereinigten Staaten geben werde.

Hoogervorst gab eingangs zuerst einen üblichen Überblick über IFRS-Entwicklungen und die zunehmende Verbreitung der IFRS-Anwendung weltweit, ging dann kurz auf einige Regionen etwas genauer ein, und landete schließlich - anlassbezogen - bei der Situation in den Vereinigten Staaten. Er hob hervor, dass Börsengänge ausländischer Unternehmen in den USA unter Verwendung von IFRS-Abschlüssen inzwischen gang und gäbe seien und kaum noch Aufmerksamkeit erregten. Dies bedeute, dass für IFRS-Emittenten die Welt inzwischen einsprachig sein. Für alle anderen einschließlich der Anleger sei die Welt zumindest im Prinzip nur noch zweisprachig (IFRS und US-GAAP), was zwar nicht perfekt, aber doch ein erheblicher Fortschritt sein.

Hoogervorst ging geschickt auf einige Vorwürfe ein, die auch insbesondere in den Vereinigten Staaten immer wieder gegenüber den IFRS erhoben werden, ohne seine Ausführungen direkt als Antworten auf die Vorwürfe darzustellen. So sprach er über die Schwierigkeiten, alle Interessen von Einzelstaaten zu berücksichtigen, Bemühungen in Bezug auf die einheitliche Anwendung, strenge Durchsetzung und die notwendige fortdauernde Pflege der Standards. Gleichzeitig hob er den Nutzen globaler Standards und die daraus entstehenden Vorteile auch für ihre Verbreitung hervor.

Nach einigen weiteren Ausführungen zu geplanten Tätigkeiten des IASB in den kommenden Jahren hob er zusammenfassend noch einmal die Vorteile hervor, die auch die Vereinigten Staaten aus den IFRS ziehen könnten, und warb für eine weitere Begleitung der Entwicklung der IFRS auch im Eigeninteresse der USA:

Wir bitten Sie, weiterhin mit uns zusammenzuarbeiten und zu unseren verschiedenen Konsultationen Stellung zu nehmen. Wir wissen, dass es in den nächsten Jahren wahrscheinlich keinen großen Fortschritte bei der Anwendung der IFRS durch inländische Unternehmen in den Vereinigten Staaten geben wird. Und dennoch geht es hier um wesentliche Interessen der USA. Die IFRS verringern die Kosten für amerikanische Anleger, multinationale Ersteller und globale Rechnungslegungsnetzwerke erheblich. Und allgemein haben die USA ein großes Interesse an einer starken Infrastruktur für die globale Wirtschaft, von der die IFRS ein wichtiger Teil sind.  Deshalb ermutigen wir Sie, dabeizubleiben und uns dabei zu helfen, künftig weiter unsere Standards zu entwickeln.

Die vollständige Rede von Hoogervorst in englischer Sprache steht Ihnen auf der Internetseite des IASB zur Verfügung.

Auch der FASB-Vorsitzende Russel Golden sprach heute bei der AICPA-Konferenz, sagte aber außer einigen Anmerkungen zur Konvergenz bei Erlöserfassung und Leases wenig über IFRS. Seine Rede finden Sie auf der Internetseite des FASB.

Wesentlich ausführlicher gingen bereits gestern verschiedene Vertreter der SEC auf die Möglichkeit der Verwendung der IFRS in den Vereinigten Staaten ein.

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