Studie des CFA-Instituts zu Anlegersichtweisen in Bezug auf die Komplexität in der Finanzberichterstattung

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14.05.2015

Das Institut der eingetragenen Finanzanalysten (Chartered Financial Analyst Institute, CFA-Institut) hat einen Bericht veröffentlicht, der den Titel trägt 'Komplexität in der Finanzberichterstattung adressieren: Die Sichtweise der Anleger' und in dem die Ergebnisse einer Befragung der Mitglieder des Instituts widergespiegelt werden. In der Studie wird untersucht, was nach Meinung der Anleger unvermeidliche (transaktionsbegründete) und vermeidbare (bilanzierungstechnische) Quellen von Komplexität sind und wie die gegenwärtigen verschiedenen Initiativen der Standardsetzer neu ausgerichtet werden sollten, um vermeidbare Komplexität zu verringern und Transparenz zu erhöhen.

In dem Papier wird argumentiert, dass der Schwerpunkt des gegenwärtigen Dialogs größtenteils auf den Bedenken der Ersteller im Hinblick auf Finanzberichterstattungskomplexität und den damit verbundenen Kosten liegt. Die Sichtweise der Anleger würde in der Debatte fehlen.

Schwerpunkt der Untersuchung ist das Thema gestufte Berichterstattung und die Vereinfachung, die kleinen bzw. nicht börsennotierten Unternehmen gewährt werden (sollen). Die Ergebnisse der Befragung von 170 Mitgliedern des Instituts führen zu folgenden Ergebnisses:

  • 82% der Befragten glauben, dass die Schaffung von separaten Standards für nicht börsennotierten Unternehmen zu Vergleichbarkeitsproblemen für diejenigen Anleger führt, die sowohl in börsennotierte wie auch in nicht börsennotierte Unternehmen investieren.
  • 65% sagen, die Schaffung von separaten Standards für nicht börsennotierte Unternehmen führt zum Verlust von Informationen, die nützlich für ihre Analysen sind.
  • 73% sind der Meinung, dass die Schaffung von separaten Standards für nicht börsennotierte Unternehmen Komplexität erhöht und nicht verringert.

Unter den Aspekten der gestuften Berichterstattung, die darauf abzielen, Komplexität für nicht börsennotierten Unternehmen zu verringern, könnten nach Meinung der Anleger die folgenden dazu führen, dass vermeidbare Komplexität erhöht und nicht verringert wird:

  • verzögerte Erfassung von Geschäftsvorfällen und Ereignissen;
  • stärkere Verwendung von kostenbasierten anstelle von marktbasierten Bewertungen;
  • stärkere Gewinnglättung im Gegensatz zur Erfassung marktbedingter und wirtschaftlicher Ereignisse;
  • Ersetzung von Ausweis im Hauptteil der Bilanz durch Angaben; geringere Aufsplittung von Informationen; weniger Vorträge, Überleitungen, Tabellen und Grafiken;
  • größere Wahlmöglichkeiten und potenziell geringere Vergleichbarkeit von Abschlüssen;
  • verringerte Angabevorschriften.

Die Balance zwischen dem Bedürfnis der Unternehmen, ihre Einhaltungskosten zu senken, und der Anleger, wertvolle, entscheidungsnützliche Informationen zu erhalten, war auch Teil der Erörterungen im Rahmen der umfassenden Überprüfung des IFRS für KMU (ein überarbeitete Standard wird im zweiten Quartal 2015 erwartet) und wird auch im IASB-Projekt zu Angabeprinzipien im Rahmen der Angabeninitiative erörtert.

Die folgenden Informationen stehen Ihnen in englischer Sprache auf der Internetseite des CFA-Instituts zur Verfügung:

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