Leiter der Abteilung Rechnungslegung der SEC spricht über IFRS in den Vereinigten Staaten und Konvergenz

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08.05.2015

Bei einer Finanzberichterstattungskonferenz des Baruch College in New York, informierte Jim Schnurr, Leiter der Abteilung Rechnungslegung der Wertpapier- und Börsenaufsicht (Securities and Exchange Commission, SEC) über die jüngsten Aktivitäten seiner Abteilung und derzeitige Sichtweisen im Hinblick auf Konvergenz und IFRS.

Schnurr hatte Anfang Dezember bei einer Konferenz der US-amerikanischen Handelskammer die Idee einer möglichen Übernahmealternative vorgestellt, die darin bestehen würde, dass es inländischen US-amerikanische Unternehmen gestattet werden könnte, ihre US-GAAP-Abschlüsse mit IFRS-basierten Informationen zu ergänzen, ohne dass eine Überleitung auf US-GAAP notwendig wäre. Bei der jährlichen Konferenz des amerikanischen Instituts der Wirtschaftsprüfer (American Institut of Certified Public Accountants, AICPA) hinsichtlich Entwicklungen bei der SEC und der PCAOB eine Woche später erörterten Jim Schnurr und Julie Erhardt, stellvertretende Leiterin der Abteilung Rechnungslegung, diese mögliche Option weiter.

Natürlich gab es viele Reaktionen auf diesen Denkansatz; Ersteller, Anleger, Prüfer, Regulierer und Standardsetzer meldeten sich zu Wort. Drei wesentliche Sichtweisen traten zutage:

  • Es gibt im Grunde keinerlei Unterstützung dafür, dass die SEC die verpflichtende IFRS-Anwendung für alle bei ihr registrierten Unternehmen vorschreibt.
  • Es gibt wenig Unterstützung dafür, dass die SEC eine Option zulässt, nach der bei ihr registrierte Unternehmen auch Abschlüsse einreichen können, die nach IFRS erstellt sind.
  • Es gibt weiterhin Unterstützung für das Ziel eines einzigen hochwertigen, weltweit akzeptierten Satzes von Rechnungslegungsstandards.

Schnurr wies allerdings darauf hin, dass es zwar weiterhin Unterstützung für das Ziel eines einzigen hochwertigen, weltweit akzeptierten Satzes von Rechnungslegungsstandards gebe, allerdings würden die meisten Anwender meist eher den Mangel an Konvergenz sehen und die nicht erfolgreichen Teile der Bemühungen betonen. Schnurr widmete daher einen großen Teil seiner Rede den Ähnlichkeiten zwischen IFRS und US-GAAP. Als Belege nannte er Unternehmenszusammenschlüsse, Konsolidierung und Erlöserfassung. In Bezug auf Leasingverhältnisse und Wertminderung erkannte er die Unterschiede an, verwies allerdings darauf, dass der IASB und der FASB es dennoch geschafft hätten, in vielen bedeutenden Punkten Konvergenz zu erzielen.

Schnurr hob auch hervor, dass der FASB zwar begonnen habe, mehr eigene Projekte auf seine Agenda zu heben, aber er würde bei seiner Agendasetzung und bei der Erörterung der Themen immer noch stark auf die IFRS blicken. Er kam zu dem Schluss:

Es ist sachgerecht, zu sagen, dass die gemeinsame Arbeitsbeziehung von FASB und IASB an einem kritischen Scheideweg angekommen ist. Wie oft und welche Art von Zusammenarbeit wird es geben, wenn der Standard zu Leasingverhältnissen fertiggestellt und herausgegeben ist? Was passiert mit der Vereinbarung von Norwalk? Wie sich die Boards entscheiden, künftig zu interagieren, ist von äußerster Bedeutung. Meiner Meinung nach ist auf absehbare Zeit eine weitere Zusammenarbeit der einzige realistische Weg, dem Ziel des einzigen hochwertigen, weltweit akzeptierten Satzes von Rechnungslegungsstandards näher zu kommen.

Den vollständigen Text der Rede von Schnurr in englischer Sprache finden Sie auf der Internetseite der SEC.

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