Bericht von der letzten IFASS-Sitzung

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25.11.2015

Das Internationale Forum der Standardsetzer im Bereich Rechnungslegung (International Forum of Accounting Standard Setters, IFASS) ist am 29. und 30. September 2015 zu einer Sitzung in London zusammengekommen. Eine detaillierte Zusammenfassung der Erörterungen bei der Sitzung wurde jetzt veröffentlicht.

Zu den Höhepunkten der Sitzung gehörten die folgenden Diskussionen:

Globale IFRS-Sachverhalte

Michel Prada, Vorsitzender der Treuhänder der IFRS-Stiftung, hielt die Eröffnungsrede. Er sprach über wesentliche strategische Herausforderungen in Bezug auf die IFRS, die gegenwärtige Überprüfung der Struktur und der Wirksamkeit der IFRS-Stiftung und die Rolle und Verantwortung von Standardsetzern in einer IFRS-Welt. Nach seiner Rede ging er in Beantwortung von Fragen aus dem Publikum auch ausführlich auf den vermeintlichen Einfluss der Vereinigten Staaten auf die IFRS-Standardsetzung ein.

Berichte regionaler Gruppen

Vertreter der Gruppierungen aus Asien (Asian-Oceanian Standard-Setters Group, AOSSG), Europa (European Financial Reporting Advisory Group, EFRAG), Lateinamerika (Group of Latin-American Accounting Standard Setters, GLASS) und Afrika (Pan-African Federation of Accountants, PAFA) erläuterten jüngste Entwicklungen in ihren Regionen.

IPSASB-Themen

Die Teilnehmer wurden über IPSASB-Entwicklungen seit März 2015 informiert. Ein Schwerpunkt der Diskussionen war das IPSASB-Projekt zur Bilanzierung von Sozialleistungen.

Administrative Sachverhalte

Die nächste Sitzung von IFASS wird am 4. und 5. April 2016 in Toronto stattfinden.

Die IFASS-Vorsitzende bestätigte, dass sie nach der Sitzung in Toronto 2016 zurückzutreten wird. Sie erläuterte den Prozess für die Nominierung und Ernennung eines Nachfolgers und stellte den entsprechenden Zeitplan vor. Prof. Dr. Andreas Barckow, Präsident der DRSC, kündigte an, dass Deutschland seine Vorgängerin Dr. Liesel Knorr als Kandidatin vorschlagen werden.

Arbeits- und Forschungsprogramm des IASB

Vertreter des Stabs des IASB gaben einen Überblick über die laufenden Projekte des IASB und wiesen auf unterstützende Maßnahmen hin, die die einzelnen Rechtskreise ergreifen könnten, um die IASB und die Entwicklung der IFRS allgemein zu unterstützen. Sie hielten auch fest, dass die Standards des IASB zwar prinzipienbasiert, aber doch recht lang seien. Der Stab erwägt deshalb, wie die Leitlinien des IASB vereinfacht werden können, und schaut sich in dem Zusammenhang such das Vereinfachungsprojekt des FASB an. Die Teilnehmer wiesen darauf hin, dass eine solche Vereinfachung für den FASB leichter sei als für den IASB, weil jener nicht mit dem Übersetzungsproblem konfrontiert sei.

Rückmeldungen zu Projekten von IFASS-Mitgliedern

Vertreter aus Japan und von EFRAG informierten über den aktuellen Stand zum Projekt zu Geschäfts- oder Firmenwerten, das derzeit von EFRAG, dem italienischen Standardsetzer OIC und dem japanischen Standardsetzer ASBJ betrieben wird. Sie baten auch um Anregungen zu weiteren Schritten im Projekt. Eine informelle Abstimmung ergab, dass die meisten Teilnehmer einen Abschreibungsansatz vorziehen würden.

IFRS-Umsetzungsfragen

Der IASB-Direktor für Umsetzungsfragen stieß eine Diskussion dazu an, wie die Kenntnis des IASB von Anwendungsproblemen auf Rechtskreisbasis verbessert werden kann. Die Teilnehmer zweifelten, dass ein vollständig einheitliche Anwendung bei jedem Sachverhalt möglich ist. Dem im Weg ständen beispielsweise unterschiedliche Steuer- und sonstige Gesetzgebungen. Die IFASS-Vorsitzende regte an, dass hilfreiche Hinweise an IFRIC und IASB gegeben werden könnten, welche Probleme sich in den einzelnen Rechtskreisen ergeben. Sie schlug vor, dass es Weiterbildungs- und Informationsveranstaltungen geben könnte, bei denen die Probleme erst auf lokaler Ebene besprochen würden. Nur unlösbare Probleme sollten weitergereicht werden.

FASB-Vorschläge zur Überarbeitung der Darstellung des Abschlusses durch gemeinnützige Organisationen

Vertreter des FASB gewährten einen Überblich über den FASB-Entwurf vom April 2015, in dem verschiedene Verbesserungen in Bezug auf die Vorschriften zur Darstellung des Abschlusses durch gemeinnützige Organisationen vorgeschlagen wurden. Ein informelle Abstimmung ergab, dass die Teilnehmer der Meinung zu sein schienen, dass es einen Bedarf für internationale Standards zur Berichterstattung durch gemeinnützige Informationen gibt. Dabei gaben viele Teilnehmer an, dass sie es vorzögen, internationale Standards so anzupassen, dass sie lokalen Gegebenheiten gerecht werden. Der designierte Vorsitzende des IPSASB gab an, dass der IPSASB diesen Sachverhalt weiter erwägen und wieder Bericht erstatten würde.

Themenbezogene Erörterungen

Die Teilnehmer erörterten drei Fachfragen:

  • Kernvorräte (vorgestellt von Indien)
  • Berichterstattungsrahmenkonzepte im Einklang mit britischen Rechnungslegungsvorschriften (vorgestellt von Großbritannien)
  • Arten von Berichterstattungsrahmenkonzepten (nicht IFRS), die von Unternehmen angewendet werden, die an nicht herkömmlichen Märkten Kapital aufnehmen (vorgestellt von Kanada)

Neue Projekte von IFASS-Mitgliedern

Bei dieser Sitzung wurden drei neue Projekte vorgestellt, alle von EFRAG:

  • Berichten von Erträgen und Aufwand in der Gewinn- oder Verlustrechnung oder im sonstigen Gesamtergebnis
  • Kapitalflussrechnung – Sachverhalte bei Finanzinstituten
  • Nutzung von Finanzinformationen durch Anleger

Den vollständigen detaillierten Bericht in englischer Sprache können Sie sich hier herunterladen.

Zugehörige Themen

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