IASB-Vorsitzender spricht über IFRS 9

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15.09.2015

Der IASB-Vorsitzende Hans Hoogervorst hat bei der heutigen IFRS-Konferenz für Finanzinstitute über die Wertminderungsvorschriften in IFRS 9 gesprochen.

In seiner Rede hielt Hoogervorst fest, dass das zukunftsgerichtete Modell der erwarteten Verluste in IFRS 9 Finanzinstrumente Anlegern einen besseren Einblick in Ausfallrisiken bei Krediten geben sollte. Er verteidigte den Standard gegenüber Aussagen, dass er nicht rigoros genug sei und dass Banken alle erwarteten Kreditverluste über die gesamte Laufzeit am ersten Tag erfassen sollten. Hoogervorst erläuterte, dass eine solche Vorschrift den tatsächlichen wirtschaftlichen Erfolg einer Bank verzerren und wahrscheinlich auch höchst unerwünschte Nebeneffekte haben würde, da so die wirtschaftliche Realität nicht widergespiegelt, vermutlich Prozyklizität erhöht und Gewinngestaltung ermöglicht würde. Er kam zu folgenden Schluss:

Das Modell der erwarteten Verluste in IFRS 9 wird zu einer viel rascheren Erfassung der unvermeidlichen Verluste führen, aber es vermeidet die Falle, hoch unwahrscheinliche Verluste über die Laufzeit voreilig zu erfassen.

Hoogervorst sprach auch über das Zusammenwirken von IFRS 9 und dem kommenden Standard zu Versicherungsverträgen. Er deutete an, dass der IASB hart daran arbeite, eine pragmatische Lösung für das Problem zu finden, sodass der Nutzen aus dem neuen Standard zu Finanzinstrumenten sobald wie möglich gezogen werden kann. Hoogervorst gestand ein, dass sich ein möglicher Aufschub von IFRS 9 für bestimmte Unternehmen unter den Lösungen befindet, die derzeit erörtert werden.

Die vollständige Rede von Hoogervorst in englischer Sprache steht Ihnen auf der Internetseite des IASB zur Verfügung.

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