Michel Prada eröffnet IFASS-Sitzung 2015

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29.09.2015

Direkt nach der Sitzung 2015 der Weltstandardsetzer (WSS) sind die nationalen Standardsetzer zur Herbstsitzung 2015 des internationalen Forums der Standardsetzer auf dem Gebiet der Bilanzierung (International Forum of Accounting Standard Setters, IFASS) in London zusammengekommen. Michel Prada, der Vorsitzende der Treuhänder der IFRS-Stiftung, hielt die Eröffnungsrede.

Prada sprach zuerst kurz über die wesentlichen strategischen Herausforderungen einschließlich des Stands der globalen IFRS-Übernahme. Er betonte, dass die zunehmende IFRS-Übernahme auch zeige, dass die IFRS die Qualität und die Einheitlichkeit der Finanzberichterstattung verbesserten und Unternehmen und Anlegern Nutzen brächten, und dass die einzelnen Rechtskreise sich dessen bewusst seien. Prada erwähnte auch dass die Tatsache, dass die IFRS bereits in so vielen Rechtskreisen übernommen worden seien, bedeuteten, dass die IFRS-Stiftung den Schwerpunkt von der Ermutigung zur Übernahme mehr auf die Unterstützung bestehender IFRS-Anwender und von Rechtskreisen legen könne, die bereits bedeutende Fortschritte bei der Bewegung hin zu den IFRS für nationale Anwender gemacht hätten wie beispielsweise Japan, Indien und China. Er fügte aber hinzu, dass dies nicht bedeute, dass die IFRS-Stiftung andere Rechtskreise, die die IFRS noch nicht übernommen haben, ignorieren werde. Er gab der Hoffnung Ausdruck, dass die Konvergenzbemühungen fortgesetzt würden.

Danach sprach Prada über die gegenwärtige Überprüfung der Struktur und Wirksamkeit der IFRS-Stiftung. Er erinnerte die Standardsetzer im Raum daran, dass die Überprüfung eine Plattform für sie biete, der IFRS-Stiftung mitzuteilen, was sie gut mache, und wo es noch Raum für Verbesserungen gebe. Er ermutigte zu Rückmeldungen dazu, wie die IFRS-Stiftung sicherstellen kann, dass die Relevanz der IFRS erhalten bleibt, was noch mehr dafür getan werden kann, dass die IFRS einheitlich angewendet werden, und was die IFRS-Stiftung zusätzlich für die Stärkung der Führungsstruktur, die Rechenschaft und die Finanzierung der Stiftung tun kann.

Schließlich sprach Prada angesichts seines Publikums über die Rolle und die Verantwortlichkeiten von Rechnungslegungsstandardsetzern in einer IFRS-Welt. Er verwies auf die WSS-Sitzung des IASB direkt vor der IFASS-Sitzung und über die ASAF-Sitzung, die direkt folgen wird. Er fragte, ob es ausreiche, diese Gremien zu haben. Prada fragte auch, ob der IASB sich mehr in solchen Gremien wie IFASS engagieren sollte, das ein Forum ist, das die nationalen Standardsetzer für sich eingerichtet haben und bei dem der IASB nur ein Gast unter vielen ist, oder ob es gut sei, dass die nationalen Standardsetzer diese Bühne für sich allein haben. Prada erinnerte auch daran, dass die Erwartungen bei all diesen Gremien und dem IASB und der IFRS-Stiftung in beide Richtungen gehen und dass in einer Welt, in der sich alle involvierten Parteien einig sind, dass das Ziel ist, einen einzigen Satz hochwertiger Rechnungslegungsstandards zu haben, man Ressourcen und Netzwerke gemeinsam sinnvoll nutzen müsse. Das gelte insbesondere bei politischen Fragen und bei der Einbindung von Anwendern.

Nach seinen eröffnenden Worten nahm Prada Fragen aus dem Publikum entgegen. Eine der Fragen galt der Wahrnehmung, dass der IASB die Zusammenarbeit mit dem FASB der gemeinsamen Arbeit mit anderen Standardsetzern vorziehe, was dem FASB einen nicht angemessenen Einfluss gebe. In seiner Antwort setzte Prada sich noch einmal glühend für das Ziel eines einzigen Satzes hochwertiger Rechnungslegungsstandards ein. Er vertrat die Meinung, dass zur Erreichung dieses Ziels der IASB Expertise von erfahrenen Standardsetzern nutzen sollte, selbst wenn diese die IFRS selbst nicht anwendeten - und der FASB sei ein sehr erfahrener Standardsetzer. Er verwies auch darauf, dass der IASB mit vielen anderen Standardsetzern in einzelnen Projekten zusammenarbeite. Prada stritt auch ab, dass dies bedeute, dass es nicht sachgerechten Einfluss auf den IASB durch einzelne Standardsetzer gebe. So merkte er an, dass wenn der FASB den IASB wirklich unsachgemäß gemäß beeinflussen würde, die IFRS viel regelbasierten sein müssten, während es in Wirklichkeit jetzt FASB-Standards geben (beispielsweise bei Erlöserfassung), die prinzipienbasiert seien.

Der vollständige Text der Rede von Prada in englischer Sprache steht Ihnen auf der Internetseite des IASB zur Verfügung.

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