Harmonisierung von Rechnungslegungsstandards verbessert grenzüberschreitende Arbeitsmarktmobilität
25.04.2016
Neue gemeinsame Forschung von der University of Chicago und der Humboldt-Universität zu Berlin zeigt, dass die Harmonisierung der Rechnungslegungs- und Prüfungsstandards in der EU deutliche positive Auswirkungen auf die grenzüberschreitende Arbeitsmarktmobilität von Rechnungslegern im Vergleich zu anderen Berufssparten und zur voherigen Mobilität hat.
Die Analyse nutzt die Tatsache, dass in den letzten zehn Jahren die nationalen Rechnungslegungs- und Prüfungsstandards in der EU zum großen Teil durch internationale Standards ersetzt wurden, die nun allen Mitgliedstaaten gemein sind. Dies setzt die Autoren in die Lage, zu untersuchen, inwieweit berufsbezogene Standards ein wirtschaftlich bedeutendes Hindernis für grenzüberschreitende Bewegungen von Arbeitnehmern sind und ob die Harmonisierung von Standards bedeutende Auswirkungen auf die grenzüberschreitenden Mobilität haben kann.
Die Studie zeigt, dass es nach der Harmonisierung von Rechnungslegungs- und Prüfungsstandards zu einer Erhöhung der Mobilität von Rechnungslegern um 17-24% im Vergleich zu vergleichbaren Berufen und zur Mobilität vor der Harmonisierung kam. Die Autoren schließen daraus, dass die Harmonisierung der Rechnungslegung bedeutende Auswirkungen auf die grenzüberschreitende Beweglichkeit haben kann und deshalb als Maßnahme genutzt werden kann, die Wirksamkeit des Arbeitsmarkts zu verbessern.
Eine Zusammenfassung der Untersuchung mit Verweisen auf zugrunde liegende Forschungspapiere steht kostenfrei über das VoxEU-Portal des Centre for Economic Policy Research zur Verfügung. Außerdem kann kostenfrei auf die SSRN-Version des Forschungspapiers zugegriffen werden, das das wissenschaftliche Rückgrat des VoxEU-Artikels bildet.
Die verschiedenen Auswirkungen der Übernahme der IFRS ist Gegenstand umfangreicher Forschung. Wir möchten hier besonders auf die Forschung zum 'Segment der globalen Akteure' hinweisen, die Professor Dr. Christian Leuz (einer der Autoren des oben genannten Artikels) an der Booth School of Business of the University of Chicago betreibt und über die wir bereits zuvor berichtet haben.