EBA berichtet über die Ergebnisse der Analyse der Auswirkung von IFRS 9 auf Banken

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10.11.2016

Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (European Banking Authority, EBA) hat einen ersten Bericht zu ihrer Auswirkungsanalyse von IFRS 9 'Finanzinstrumente' veröffentlicht. Die EBA hat eine Stichprobe rund 50 Finanzinstituten in der EU untersucht.

Im Rahmen der Auswirkungsanalyse wurden sowohl qualitative als auch quantitative Aspekte untersucht, und die folgenden Ergebnisse traten zutage:

Qualitative Aspekte

  • Die kleineren Banken in der Stichprobe sind in ihren Vorbereitungen den größeren Banken hinterher.
  • Die Einbindung bestimmter beteiligter Parteien bei der Umsetzung von IFRS 9 scheint derzeit noch begrenzt.
  • Viele Banken beabsichtigen parallel Tests zur Umsetzung von IFRS 9 laufen zu lassen, aber es scheint, dass diese Tests beschränkter sein könnten als ursprünglich geplant, weil die Zeit zwischen Fertigstellung der Systeme und der ersten Anwendung von IFRS 9 nicht ausreicht.
  • Banken wollen generell versuchen, bei der Umsetzung von IFRS 9 soweit wie möglich auf bestehende Definitionen, Prozesse, Systeme, Modelle, und Daten, die bereits für regulatorische und Risikosteuerungszwecke genutzt werden, zurückzugreifen, auch wenn neue Modelle und/oder Anpassungen notwendig sind.
  • Datenqualität und -verfügbarkeit sind für die befragten die größten  Herausforderungen, und sie werden auch auf andere (interne und externe) Datenquellen zugreifen.
  • Insgesamt scheinen die Auswirkungen der Änderungen in den Klassifizierungs- und Bewertungsvorschriften für die meisten Banken nicht besonders bedeutend zu sein.
  • Die Interpretation und Anwendung einiger Kernelemente der IFRS 9-Wertminderungsvorschriften sind herausfordernd und müssen in vielen Fällen noch endgültig gemeistert werden
  • Die Banken werden verfügbare praktische Erleichterungen in IFRS 9 nutzen.
  • 75% der Banken in der Stichprobe gehen davon aus, dass die Wertminderungsvorschriften in IFRS zu einer erhöhten Volatilität in der Ergebnisrechnung führen werden.

Quantitative Aspekte

  • Die geschätzten Gesamtauswirkungen von IFRS 9 werden im Wesentlichen von den Wertminderungsvorschriften getrieben und nur zu einem geringeren Grad von den Klassifizierungs- und Bewertungsvorschriften.
  • Die geschätzte Veränderung in der Vorsorge variiert von Portfolio zu Portfolio, und unterschiedliche Faktoren könnten die Auswirkungen von IFRS 9 gemessen am prozentualen Anteil der Eigenmittel beeinflussen.
  • Die Umklassifizierung von Finanzinstrumenten zwischen Kategorien können auch Auswirkungen auf die Eigenmittel haben.
  • Die geschätzte Zunahme der Vorsorge im Vergleich zum gegenwärtigen Grad der Vorsorge unter IAS 39 ist im Durchschnitt 18% und beträgt bis zu 30% für 86% der Befragten.
  • Im Hinblick auf die erwartete gesamte quantitative Auswirkung von IFRS 9 gehen die Banken von einer Abnahme des harten Eigenkapitals (CET1) und der Gesamtkapitalquote von 59 bzw. 45 Basispunkten aus.

Der vollständige Bericht steht Ihnen in englischer Sprache auf der Internetseite der EBA zur Verfügung. Die EBA kündigt außerdem an, dass eine zweite Auswirkungsanalyse zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt werden soll, wenn die Befragten verlässlichere und präzisere Informationen als Ergebnis ihrer fortschreitenden Umsetzungsbemühungen zur Verfügung stellen können.

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