ECON-Meinungsaustausch mit Hans Hoogervorst und Michel Prada

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26.01.2017

Der Ausschuss für Wirtschaft und Währung des EU-Parlaments (ECON) hat den IASB-Vorsitzenden Hans Hoogervorst und Michel Prada, den Vorsitzenden der Treuhänder der IFRS-Stiftung, am 25. Januar 2017 zum üblichen jährlichen Meinungsaustausch eingeladen.

Die Sitzung begann damit, dass der wiedergewählte ECON-Vorsitzende Hoogervorst und Prada begrüßte und betonte, dass sich die Beziehungen zwischen dem EU-Parlament und dem IASB in den letzten Jahren deutlich verbessert habe, was er als sehr gutes Zeichen ansehe.

Hoogervorst sprach dann in seinen vorbereiteten einleitenden Anmerkungen im Wesentlichen über den neuen Versicherungsstandard, der derzeit im Mai 2017 erwartet wird und zu dem er eine ausführliche Auswirkungsanalyse versprach, und über das Thema der bessereren Kommunikation, mit dem der IASB sein Arbeitsprogramm 2017-2021 überschrieben hat. Im Zusammenhang mit letzterem ging er auf Erfolgsberichterstattung, alternative Finanzkennzahlen, primäre Abschlussbestandteile, digitale Berichterstattung und - zu einem gewissen Grad - integrierte Berichterstattung ein.

Im Anschluss gab es eine große Anzahl vor Fragen, die von allgemein politisch bis fachlich detailliert reichten. So gab es zum Beispiel die Frage, ob die Wahl von Trump in den USA Auswirkungen auf die internationale Finanzberichterstattungslandschaft haben werde (Hoogervorst erklärte, dass "make US GAAP great again" schon vor der Wahl von Trump das Motto der US-amerikanischen Rechnungslegung gewesen sein). Eine andere Frage der allgemein Art war nach der Frauenquote (30% weibliche Boardmitglieder, beim Stab mehr als die Hälfte weiblich).

Eine der fachlichen Fragen, die am meisten Aufmerksamkeit bekamen, galt den Änderungen and IFRS 4 hinsichtlich der Anwendung von IFRS 9 gemeinsam mit IFRS 4. Die Mitglieder des Ausschusses erkannten die positive Übernahmeempfehlung von EFRAG an, führten sie Bedenken in Bezug auf die Kostenkomponente (die EFRAG nicht abschließend hatte beurteilen können) an. Außerdem hinterfragten sie die Entscheidung, den Aufschubansatz nur für reine Versicherer zur Verfügung zu stellen. Hoogervorst wiederholte die Überzeugung des IASB, dass es nicht gut sei, zwei unterschiedliche Rechnungslegungsstandards in einem Unternehmen zu haben, weswegen der Überlagerungsansatz als zweite Lösung angeboten werde.

Ein anderes Thema, das von verschiedenen Seiten betrachtet wurde, war die Häufigkeit von Änderungen an den IFRS. Hier wurde die Balance zwischen einer stabilen Plattform und notwendigen Änderungen besprochen. Außerdem wurde gefragt, ob umfangreichere Auswirkungsanalysen die Anzahl der Sachverhalte reduzieren könnten, die im Rahmen von Überprüfungen nach der Einführung identifiziert werden. Es gab einige Verwirrung um die Frage, ob kleinere Verbesserungen an einem Standard als Ergebnis einer Überprüfung nach der Einführung bedeuteten, dass der "Standard wieder aufgemacht" werde.

Generell litt die Sitzung etwas unter Übersetzungsfehlern und -ungenauigkeiten sowie anderen geringfügigen Missverständnissen, die durch gemeinsame Bemühungen aller Seiten geklärt werden mussten bzw. für die angeboten wurde, sie nachträglich schriftlich zu klären.

Eine Aufzeichnung der ECON-Sitzung (verfügbar in allen offiziellen Sprachen der EU) finden Sie hier.

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