Die im Global Public Policy Committee (GPPC) zusammengefassten sechs großen Prüfernetzwerke haben ein Papier mit dem Titel Die Antwort des Prüfers auf das Risiko wesentlicher Fehldarstellungen, die sich aus Schätzungen des erwarteten Kreditverlusts unter IFRS 9 ergeben herausgegeben.
Das Papier ist im Wesentlichen für Prüfungsausschüsse von systemrelevanten Banken gedacht, aber große Teile des Inhalts sind auch für andere Banken und Finanzinstitute von Belang. Ziel des Papiers ist es, die Umsetzung der Bilanzierung erwarteter Kreditverluste auf einem hohen Qualitätsstandard zu fördern.
Im Papier wird festgehalten, dass die Einführung neuer Vorschriften für die Bilanzierung erwarteter Kreditverluste in IFRS 9 Finanzinstrumente bedeutende Änderungen in der Finanzberichterstattung durch Banken mit sich bringen wird, wenn die Vorschriften 2018 in Kraft treten. Banken müssen hochwertige Methoden, Prozesse, interne Kontrollen, Systeme und Modelle im Einklang mit dem neuen Standard entwickeln und umsetzen, auf deren Grundlage die Unternehmensleitung sachgerechte Ermessensentscheidungen bei der Schätzung erwarteter Kreditverluste fällen kann.
Allerdings wird in dem Papier auch festgehalten, dass das Risiko wesentlicher Fehldarstellungen im Zusammenhang mit erwarteten Kreditverlusten unter IFRS 9 besteht. Dabei spielen folgende Aspekte eine ausschlaggebende Rolle:
- Komplexität der Schätzung erwarteter Kreditverluste;
- höhere Zahl von Input-Faktoren und -Annahmen, die Ermessen unterliegen;
- erhöhte Schätzungsunsicherheit; und
- die potentielle Umfang der Schätzung erwarteter Kreditverluste durch systemrelevante Banken.
Das GPPC hofft, mit dem Papier dazu beizutragen, dass die letztendlich Verantwortlichen die Qualität der Antwort des Prüfers auf das Risiko wesentlicher Fehldarstellungen bei Schätzungen erwarteter Kreditverluste wirksam beurteilen können.
Sie können sich das englischsprachige Papier kostenfrei herunterladen. Es steht auch eine begleitende Presseerklärung zur Verfügung.
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