Norwegen nimmt von ehrgeizigem Plan Abstand, Rechnungslegungsstandards auf Grundlage des IFRS für KMU einzuführen
27.06.2017
Im September 2015 gab das norwegische Finanzministerium den Entwurf eines neuen Rechnungslegungsgesetzes zwecks öffentlicher Stellungnahme heraus. Ein Teil der vorgeschlagenen Reform sollte darin bestehen, die derzeitigen norwegischen Rechnungslegungsstandards durch Standards zu ersetzen, die aus dem IFRS für KMU abgeleitet werden. In einem weiteren Entwurf, der jetzt herausgegeben wurde, wurden die Vorschläge auf Minimaländerungen zurückgestutzt, die nicht einmal dazu reichen würden, das norwegische Rechnungslegungssetz in Einklang mit der überarbeiteten EU-Rechnungslegungsrichtlinien zu bringen.
Die Tatsache, dass die Änderungen an den bestehenden Rechnungslegungsvorschriften in Norwegen, die jetzt vorgeschlagen wurden nicht einmal die Mindestanforderung der neuen EU-Rechnungslegungsrichtlinie erfüllen, zusammen mit der Tatsache, dass die neuen Vorschläge nur aus einigen Vereinfachungen aus dem Originalentwurf bestehen und sogar betonen, dass die Annahme des Vorschlags zu einer Ersparnis von mehreren hundert Millionen Kronen würde, scheint auf einen bewusst gewählten Zeitpunkt des Vorschlags vor den anstehenden Wahlen in Norwegen hinzudeuten. Sowohl der norwegische Standardsetzer (Norsk RegnskapsStiftelse) als auch das norwegische Institut der Wirtschaftsprüfer (Norsk Revisorforening) haben enttäuscht auf den neuen Vorschlag reagiert
Die folgenden weiterführenden Informationen sind verfügbar (nur in norwegischer Sprache):
- der neue Entwurf auf der Internetseite der norwegischen Regierung
- der Kommentar des Standardsetzers ("Mangel an Fortschritt bei der Arbeit zum neuen Rechnungslegungsgesetz")
- der Kommentar des Instituts der Wirtschaftsprüfer ("Nicht beeindruckend von der Regierung!")