IASB-Vorsitzender spricht über japanische und IFRS Standards

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30.08.2018

Am 29. August 2018 hat der Vorsitzende des IASB Hans Hoogervorst im Rahmen einer vom japanischen Standardsetzer (Accounting Standards Board of Japan, ASBJ) ausgerichteten Veranstaltung in Tokio über japanische und IFRS Standards gesprochen. Dabei behandelte er insbesondere (1) den japanischen Ansatz der IFRS-Anwendung, (2) die Bilanzierung des Geschäfts- oder Firmenwerts und (3) das IASB-Projekt zur besseren Kommunikation.

Herr Hoogervorst sprach zunächst über die Fortschritte bei der Einführung globaler Rechnungslegungsstandards und über Japans "sehr interessantes wirtschaftliches Experiment", den Markt entscheiden zu lassen, ob er die IFRS übernehmen will. Dabei führte er aus:

Ungefähr 200 überwiegend große, multinationale japanische Unternehmen, die mehr als 30% der gesamten Marktkapitalisierung der Tokioter Börse ausmachen, haben sich dazu entschieden, die IFRS in vollem Umfang anzuwenden. Die Anzahl der japanischen Unternehmen, die US GAAP anwenden, ist hingegen kontinuierlich gesunken und es wird erwartet, dass sie bald unter die 10%-Marke fällt.

Herr Hoogervorst hob die Ergebnisse des japanischen Experiments hervor und betonte, dass (1) die Unternehmen bereit sind, freiwillig die Kosten für den Übergang zu IFRS zu tragen; (2) 100% der Unternehmen, die den Übergang vollzogen haben, sich für die IFRS und nicht für eine an lokale Präferenzen angepasste IFRS-Version entschieden haben; und (3) Japan einen "dritten Weg" für Rechtskreise geschaffen hat, um mit der Anwendung von IFRS voranzukommen und sich den "Übernehmen-und-konvergieren-Modellen anzuschließen.

Herr Hoogervorst erörterte im Anschluss, warum der IASB im Hinblick auf die Bilanzierung des Geschäfts- oder Firmenwerts seine Meinung geändert und beschlossen hat, die etwaige Wiedereinführung dessen Abschreibung in einem Diskussionspapier zu erörtern. (Das IASB hat in seinem Arbeitsplan kein voraussichtliches Datum für die Veröffentlichung eines solchen Diskussionspapiers angegeben.) Dabei führte er aus, dass im Rahmen der Überprüfung nach der Einführung von IFRS 3 verschiedene Probleme mit dem Impairment-Only-Ansatz festgestellt wurden.

Nach der Diskussion des Geschäfts- oder Firmenwerts beschrieb Herr Hoogervorst das IASB-Pojekt zur besseren Kommunikation und versprach, "das zu verbessern, was wir haben, anstatt große, neue Standards zu entwickeln". Er betonte, dass anstehende Projekte die Finanzberichterstattung zu "deutlich geringeren Kosten" verbessern werden, da der Schwerpunkt auf dem Ausweis besserer Informationen liegen wird, die bereits gesammelt wurden. Anschließend erläuterte er die Aspekte der "Arbeitsstränge", die einer besseren Kommunikation zugeordnet werden können. Hierzu zählen auch die Projekte zu den primären Abschlussbestandteilen und dem Lagebericht (management commentary).

Der vollständige Wortlaut der Rede von Hans Hoogervorst ist auf der Internetseite des IASB abrufbar.

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