IASB-Boardmitglied Anderson erörtert die Bedeutung der Finanzberichterstattung für Investoren

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08.02.2018

Auf einer ICAEW-Veranstaltung zum Thema "Informationen für bessere Märkte" am 18. Dezember 2017 in London antwortete das IASB-Mitglied Nick Anderson auf die Rede von Professor Baruch Lev 'Finanzberichterstattung für Investoren — gibt der Abschluss den Investoren das, was sie brauchen?'. Lev verkündet seit einigen Jahren das "Ende der Rechnungslegung", und Anderson widersprach ihm zum Teil heftig.

Der erste Punkt, in dem Anderson Lev widersprach, bezog sich auf die Zunahme von immateriellen Vermögenswerten und die abnehmende Relevanz der Rechnungslegung, weil diese die immateriellen Vermögenswerte zu wenig berücksichtige. Anderson machte hier auch Lücken in der Logik aus, weil Lev behauptete, dass Abschlüsse nur 5% der Informationen bereitstellten, die Investoren benötigten, danach aber Abschlüsse als die hauptinformationsquelle für Anleger bezeichnete.

Ebenfalls heftig wehrte sich Anderson gegen die Aussage Levs, dass Standardsetzer für den Untergang der Finanzberichterstattung, den er ausmacht, verantwortlich seien. Sie "lasse sich einfach aus keiner vernünftigen Beurteilung der Fakten ableiten". Anders als Lev darstelle, konzentrierten sich die Standardsetzer nicht ausschließlich auf die Vermögensbewertung und vernachlässigten die Berichterstattung über Erträge und Umsätze. Der Board halte in seinem Rahmenkonzept ausdrücklich fest, dass Informationen über Erträge und Aufwendungen ebenso wichtig seien wie Informationen über Vermögenswerte und Schulden.

Anderson räumte ein, dass es immer noch Raum für Verbesserungen in der Finanzberichterstattung gebe, und ging auf zwei Vorschläge aus Levs Rede und zwei aus dessen Buch Das Ende der Rechnungslegung ein. Insgesamt aber schloss er:

Die Finanzberichterstattung bleibt ein wesentliches Element des Investmentprozesses. In den letzten fünf Jahren, in denen ich zusammen mit meinem Co-Manager Geld verwaltet habe, hat unser Fonds immer Renditen im obersten Viertel erzielt. Hätten wir diese Renditen auch ohne Zugang zu Finanzberichten erzielen können, von denen wir wussten, dass sie vertrauenswürdig sind? Ich glaube nicht, dass das sehr wahrscheinlich gewesen wäre. Das heißt natürlich nicht, dass die heutige Berichterstattung perfekt ist. Es wird immer Raum für Verbesserungen geben, und der Board bleibt seiner Mission treu, Standards zu entwickeln, die der Transparenz, der Rechenschaft und der Wirksamkeit der Finanzmärkte dienen.

Die vollständige Antwort von Anderson in englischer Sprache finden Sie auf der Internetseite des IASB.

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