ESMA glaubt, die EU sollte Führungsstärke beweisen, indem sie ihr Bekenntnis zu den IFRS bekräftigt

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18.07.2018

Die europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (European Securities and Markets Authority, ESMA) hat auf das Konsultationspapier der Europäischen Kommission "Fitness-Check des EU-Rahmens für die Berichterstattung durch Unternehmen" reagiert. ESMA ist im Einklang mit ihren früheren Positionen mit der Einführung der Möglichkeit, den Inhalt der vom IASB herausgegebenen IFRS zu ändern, nicht einverstanden.

Eine der Fragen im Fitness-Check bezieht sich darauf, ob es noch angemessen ist, dass die IAS-Verordnung die Europäische Kommission daran hindert, den Inhalt der vom IASB herausgegebenen IFRS zu ändern. ESMA stellt fest, dass die Kommission erst kürzlich zweimal (2013 und 2015) um Rückmeldung zu dieser Frage gebeten hat, und die große Mehrheit der Beteiligten stets davor warnte, eine solche Möglichkeit einzuführen. In dem Schreiben wird ausgeführt:

In Übereinstimmung mit ihren früheren Positionen lehnt die ESMA diese Empfehlung strikt ab, vor allem weil jede europäische spezifische Anpassung der IFRS einem der Hauptziele der IAS-Verordnung widersprechen würde, nämlich dass die von börsennotierten Emittenten angewendeten Rechnungslegungsstandards international akzeptiert werden und wirklich globale Standards sind. Darüber hinaus sind wir der Ansicht, dass Änderungen der IFRS auf europäischer Ebene die Fähigkeit europäischer Unternehmen behindern würden, auf den globalen Kapitalmärkten zu gleichen Bedingungen um Finanzmittel zu konkurrieren. Unserer Ansicht nach ist der global unterschiedliche Grad der Selbstverpflichtung auf die Anwendung der IFRS wie vom IASB herausgegeben, keine Rechtfertigung für die Einführung von Carve-ins. Im Gegenteil, Europa sollte eine Führungsrolle übernehmen, indem es seine Bekenntnis zu den IFRS bekräftigt. Dies wiederum würde seine Fähigkeit erhöhen, die Entwicklung der IFRS zu beeinflussen, was die EU im Rahmen des Konsultationsprozesses des IASB weiterhin aktiv tun sollte.

ESMA hält ferner fest, dass die derzeitigen Übernahmekriterien nicht geändert werden sollten, da der gegenwärtige Übernahmeprozess bereits die notwendigen Garantien für das europäische Gemeinwohl bietet, indem er die Möglichkeit bietet, einen Standard, der dem europäischen Gemeinwohl nicht förderlich ist, nicht zu übernehmen.

Die Presseerklärung auf der Internetseite von ESMA bietet einen ersten Überblick über die Position von ESMA sowie Zugang zum Antwortschreiben und dem ausgefüllten Fragebogen.

 

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