IFRS 9 und IFRS 17 dominieren ECON-Meinungsaustausch

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19.03.2018

Beim jährlichen Meinungsaustausch des Ausschusses für Wirtschaft und Währung des EU-Parlaments (ECON) und Vertretern des IASB und der IFRS-Stiftung heute Nachmittag waren die Ausschussmitglieder am meisten an Informationen zu IFRS 9 'Finanzinstrumente' und IFRS 17 'Versicherungsverträge' interessiert.

Den Vorsitz führte der stellvertretende ECON-Vorsitzende Luděk Niedermayer, der in seiner Einleitung bereits auf die Themen IFRS 9/nachhaltige Finanzierung (Auswirkung von IFRS 9 auf die langfristige Anlagen) und IFRS 17, der noch nicht in europäisches Recht übernommen wurde, einging.

Im Mittelpunkt der ersten Stellungnahme des IASB-Vorsitzenden stand IFRS 17, den er als "wichtigsten Standard" des IASB bezeichnete. Er zeigte einige Folien, die die Dimensionen der Veränderung veranschaulichten, die der neue Standard mit sich bringen wird. Angesichts des Ausmaßes der Veränderung, so Hoogervorst, gebe es auch Widerstand dagegen, wobei oft die hohen Umsetzungskosten des Standards angeführt würden. Er konnte nicht umhin, hinzuzufügen, dass die Schätzung der Kosten in umgekehrtem Verhältnis zu der Begeisterung der Person für den Standard stünden, die die Schätzung vornimmt. Abschließend wies Hoogervorst auf die morgige EFRAG-Sitzung hin, bei der es Präsentationen von AccountancyEurope, CRUF und einer Vermögensverwaltungsgesellschaft geben wird. (Die Papiere für die Sitzung sind hier verfügbar; sie wird live übertragen.)

Die Fragen der Parlamentarier zu IFRS 17 betrafen unter anderem, warum die Umsetzung als so schwierig empfunden würde, warum Unternehmen gegen die Verwendung aktueller Zinssätze wären, wenn sie zu ihrem eigenen Wohl sicher bereits mit aktuellen Zinssätze rechneten, und ob die EU als wichtigster IFRS-Anwender noch Einfluss auf den als zu kurz empfundenen Zeitrahmen für die Umsetzung des Standards nehmen könne.

Zu den Fragen zu IFRS 9 gehörten unter anderem die Auswirkungen des Standards auf die langfristige Finanzierung (die EFRAG derzeit untersucht) und die Frage, ob IFRS 9 tatsächlich eine Verbesserung gegenüber IAS 39 darstelle, da IAS 39 bereits eine Abschreibung wertgeminderter Vermögenswerte gefordert hat. Die Diskussion um IFRS 9 und langfristige Finanzierung griff auch auf die allgemeinere Unternehmensberichterstattung und das IASB-Projekt zur Aktualisierung des Leitliniendokuments zur Lageberichterstattung über.

Weitere Diskussionsthemen, die kurz angesprochen wurden, waren das Rahmenkonzept (Ende des Monats erwartet, "Vorsicht" ("prudence") ist darin enthalten), IFRS 16 (die Umsetzung verläuft reibungslos, es ist nicht zu erwarten, dass sich der Stand auf den Zugang zu Krediten auswirkt) und die Nachfolge von Michel Prada (Kandidaten werden derzeit identifiziert, Interviews werden im April geführt, Vorschläge werden dem Monitoring Board im Juni unterbreitet).

Die Sitzung wurde aufgezeichnet und ist hier verfügbar.

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