Jüngste Entwicklungen in der Nachhaltigkeits- und integrierten Berichterstattung

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09.07.2019

Kurzer Überblick über jüngste Entwicklungen bei IOSCO, UNCTAD/IIRC, IIRC, ANC, der britischen Regierung, dem japanischen METI, JPX, dem ERH, der Europäischen Kommission, GRI und ASRA.

Der Ausschuss für Wachstum und aufstrebende Volkswirtschaften (Growth and Emerging Market Committee, GEMC) der internationalen Vereinigung der Wertpapieraufsichtsbehörden (International Organization of Securities Commissions, IOSCO) hat einen Bericht Sustainable finance in emerging markets and the role of securities regulators veröffentlicht, der 10 Empfehlungen für Mitgliedsstaaten aus Schwellenländern enthält, die bei der Herausgabe von Vorschriften oder Leitlinien für nachhaltige Finanzinstrumente berücksichtigt werden sollten. Die Empfehlungen enthalten unter anderem Anforderungen an die Berichterstattung und Angabe wesentlicher umweltrelevanter, sozialer und Governance-spezifischer Risiken (ESG-Risiken), die auf mehr Transparenz abzielen. Sie können sich den Bericht von der Internetseite der IOSCO herunterladen.

Die UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (United Nations Conference on Trade and Development, UNCTAD) und der internationale Rat für integrierte Berichterstattung (International Integrated Reporting Council, IIRC) haben ein aktualisiertes Arbeitsabkommen unterzeichnet, um ihr Engagement für die Einbeziehung der die universell geltende Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG) in den Berichterstattungszyklus der Unternehmen zu bekräftigen. Eine entsprechenden Presseerklärung finden Sie auf der Internetseite des IIRC.

Der IIRC hat bekanntgegeben, dass sein Vorstandsvorsitzender Richard Howitt nach fast dreijähriger Tätigkeit zurückgetreten ist. Charles Tilley, OBE, wird die Rolle interimistisch übernehmen. Weiterführende Informationen finden Sie in der Pressemitteilung auf der Internetseite des IIRC.

Der Präsident des französischen Standardsetzern Autorité des Normes Comptables (ANC) hat im Auftrag des französischen Finanzministeriums einen Bericht veröffentlicht, in dem analysiert wird, wie die Entwicklung der extrafinanziellen Berichterstattung von Unternehmen konsolidiert werden kann, so dass sie langfristig allmählich einen Status erhält, der mit dem der Finanzinformationen vergleichbar ist. Ziel des Berichts ist es, die Bedingungen für die Entwicklung hochwertiger extrafinanziellen Informationen zu definieren. Darüber hinaus zielt der Bericht darauf ab, eine stärkere Harmonisierung und Vergleichbarkeit der nichtfinanziellen Informationen zu fördern. Nach einem Überblick über die verschiedenen bestehenden Standards und Initiativen bewertet der Bericht die Relevanz von extrafinanziellen Informationen in Bezug auf Qualität, Zuverlässigkeit, Ausweis, Umsetzungskosten und Prüfbarkeit sowie deren Zusammenhang mit Finanzdaten. Den knapp 300 Seiten langen Bericht finden Sie auf der Internetseite des ANC.

Die britische Regierung hat ihre erste Strategie für grüne Finanzen auf den Weg gebracht und eine breite Palette von Maßnahmen zur Unterstützung des Finanzsystems skizziert, das die Möglichkeiten einer kohlenstoffarmen und ökologisch nachhaltigen Wirtschaft unterstützt und nutzt. Als Teil seiner Strategie wird das Vereinigte Königreich Maßnahmen ergreifen, indem es Erwartungen setzt und einen koordinierten Ansatz für die TCFD-Empfehlungen gewährleistet, die Fortschritte bei Angabe und Überprüfung hochwertiger TCFD-Angaben unterstützt und auf den TCFD-Empfehlungen aufbaut, um die Maßnahmen zur Transparenz zu fördern. Das Strategiepapier finden Sie auf der Internetseite der britischen Regierung.

Das japanische Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI) hat die Gründung eines neuen Gremiums namens "TCFD Konsortium" angekündigt, um Diskussionen über eine wirksame Angabe von Unternehmensinformationen und Bemühungen um die Bereitstellung von Informationen für eine angemessene Entscheidungsfindung über Investitionen durch Finanzinstitute und andere Unternehmen zu führen. Das METI selbst, die japanische Finanzmarktaufsicht (Financial Services Agency of Japan, FSA) und das Umweltministerium (MOE) werden als Beobachter am Konsortium teilnehmen. Weiterführende Informationen finde Sie auf der Internetseite des METI.

Die japanische Börse (JPX) hat eine japanische Übersetzung der SSE-Modellleitlinien zur Berichterstattung über ESG-Informationen an Investoren veröffentlicht und ermutigt börsennotierte Unternehmen, diese Ressource zu nutzen. Zugang zur Übersetzung haben Sie über die Presseerklärung auf der Internetseite der SSE.

Der Europäische Rechnungshof (ERH) hat einen Überblick über den Stand der Berichterstattung über die Erreichung der SDG und die Nachhaltigkeit auf EU-Ebene sowie über die Berichterstattung einzelner EU-Organe und -Institute veröffentlicht. Es gibt keine besondere rechtliche Verpflichtung für die Kommission oder andere EU-Institutionen, Nachhaltigkeitsberichte zu erstellen. Da sich die EU jedoch zu den SDG bekennt und zur Erreichung einer nachhaltigen Entwicklung im Allgemeinen verpflichtet hat, wäre zu erwarten, dass die Nachhaltigkeitsberichterstattung ein integraler Bestandteil der Berichterstattung über Leistung und Ergebnisse ist. Der Bericht steht Ihnen auf der Internetseite des ERH in deutscher Sprache zur Verfügung.

Die Europäische Kommission begrüßt den jüngsten Schritt zur Förderung nachhaltiger Finanzierungen in der EU mit der Veröffentlichung eines Aufrufs zur Rückmeldung zu einem Klassifizierungssystem - oder einer "Taxonomie" - für umweltverträgliche wirtschaftliche Aktivitäten. Die Konsultation wird von der Fachexpertengruppe (Technical Expert Group, TEG) für nachhaltige Finanzierungen durchgeführt, einer von der Kommission eingesetzten globalen Expertengruppe.

Die Global Reporting Initiative (GRI) gibt bekannt, dass die Standards GRI 303: Wasser und Abwasser 2018 und GRI 403: Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz 2018 ins Deutsche übersetzt wurden. Zugang zu allen in deutscher Sprache verfügbaren GRI-Standards haben Sie hier auf der Internetseite von GRI.

Ab sofort können sich österreichische Unternehmen und Organisationen für den „Austrian Sustainability Reporting Award“(ASRA), den Preis für die beste Nachhaltigkeitsberichterstattung, bewerben. Die Teilnahmebedingungen und das Online-Einreichungsformular sind auf der Internetseite der Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer abrufbar.

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