IFRS-Anwendung in der Schweiz rückläufig
17.09.2019
Der Lehrstuhl für Auditing and Internal Control der Universität Zürich erstellt jährlich einen Report, der die Geschäftsberichte aller über 200 an der SIX Exchange im Swiss Performance Index (SPI) notierten Unternehmen auswertet im Hinblick auf Informationen zur Revision, den Revisionsstellen und den angewendeten Rechnungslegungsstandards. Der Report 2019 liegt jetzt vor.
In Bezug auf angewendete Rechnungslegungsstandards (Abschnitt 5 des Reports) wird insbesondere Folgendes festgehalten:
- Im SPI sind die IFRS als Rechnungslegungsstandards am weitesten verbreitet (54%), gefolgt von Swiss GAAP FER (33%) und US-GAAP (5%).
- Der Anteil der IFRS-Anwender ist seit 2013 um 12% zurückgegangen. Zur gleichen Zeit ist der Anteil der Swiss GAAP FER-Anwender von 53 Unternehmen im Jahr 2013 auf 68 gestiegen. Seit dem Jahr 2013 gab es insgesamt 19 Wechsel der angewendeten Rechnungslegungsstandards, wobei alle einen Wechsel von IFRS zu Swiss GAAP FER betrafen.
- Viele Unternehmen verweisen bei der Wahl der angewendeten Rechnungslegungsstandards auf die Praxisnähe von Swiss GAAP FER, ein verbessertes Aufwand-Nutzen-Verhältnis sowie die Anpassung an schweizerische Gegebenheiten.
- Ein weiterer Grund für die Häufung der Wechsel zu Swiss GAAP FER in den letzten Jahren könnte IFRS 16 sein, der seit dem 1. Januar 2019 verpflichtend anzuwenden ist und bei vielen Unternehmen einen deutlichen Einfluss auf das Bilanzbild und auf Schlüsselkennzahlen hat. Die Rechnungslegungsvorschriften für Leasingverhältnisse blieben bei Swiss GAAP FER unverändert.
- Wenig wahrscheinlich ist jedoch, dass große börsennotierte Unternehmen die Rechnungslegungsstandards wechseln, weil internationale Kapitalgeber international vergleichbare Finanzberichterstattung fordern, was durch die Anwendung von IFRS besser ermöglicht wird als durch Swiss GAAP FER.
Zugang zum vollständigen Report in deutscher Sprache haben Sie hier.