Stellungnahmen zum Papier über vernetzte Standardsetzung von Accountancy Europe zeigen große Unterstützung für eine globale Lösung für die nichtfinanzielle Berichterstattung

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30.04.2020

Im Dezember 2019 hat Accountancy Europe ein Papier veröffentlicht, in dem eine globale Lösung für eine vernetzte Standardsetzung beschrieben und gefordert wird, die den Bedarf an zuverlässigen, konsistenten Informationen in der nichtfinanziellen Berichterstattung, die mit der Finanzberichterstattung verknüpft sind, erfüllen kann. Die (verlängerte) Stellungnahmefrist zu dem Papier ist nun abgelaufen, und die eingegangenen Antworten zeigen eine starke Unterstützung für einen globalen Ansatz zur Standardsetzung in diesem Bereich.

In dem Papier war festgehalten worden, dass die Hunderte von Initiativen zur Berichterstattung über nichtfinanzielle Informationen zu Verwirrung und dem Potenzial für "Greenwashing" führen. Für eine wirksame Reaktion auf diese globalen Probleme und die Forderungen der Interessengruppen müsse die nichtfinanzielle Informationsberichterstattung harmonisiert und mit der Finanzberichterstattung verknüpft werden. In dem Papier wurden vier Ansätze für eine Harmonisierung und Verknüpfung der Berichterstattung analysiert: (1) ein internationaler Non-Financial Reporting Standards Board innerhalb der IFRS-Strukturen, (2) regionale Konsolidierung, (3) getrennte Governance-Strukturen für die Finanz- und nichtfinanzielle Berichterstattung und (4) eine globale Unternehmensberichtsstruktur.

Die bisher auf der Internetseite von Accountancy Europe zur Verfügung gestellten Stellungnahmen (17 Stellungnahmen, die hier abgerufen werden können) zeigen eine starke Unterstützung für Ansatz Nummer vier.

Von den großen Rechnungslegungsorganisationen unterstützt ACCA den Inhalt und die Schlussfolgerungen des Papiers insgesamt sehr deutlich und stimmt zu, dass Ansatz 4 das beste Modell für die Setzung der zur Lösung der anstehenden Probleme erforderlichen Standards darstellt. IFAC stellt fest, dass ein globaler Ansatz zur internationalen Standardsetzung eine optimale Lösung darstellt, und merkt an: "IFAC befürwortet nachdrücklich ein globales - im Gegensatz zu einem regionalen oder lokalen - Konzept für die "nichtfinanzielle" Standardsetzung, einschließlich des Prozesses der Entwicklung eines Rahmenkonzepts und von Standards, und zwar aus den gleichen Gründen, aus denen internationale Standards für die ausgereifte Finanzberichterstattung von entscheidender Bedeutung sind. Ein regionaler oder lokaler Ansatz führt letztlich zu Ineffizienz und erhöhten Kosten - sowohl für Unternehmen als auch für Anleger - und könnte die spätere Harmonisierung auf internationaler Ebene erschweren.

Die Mehrheit der nationalen Standardsetzer spricht sich ebenfalls für den globalen Ansatz aus. In der Stellungnahme des DRSC heißt es: "[W]ir teilen nicht die Ansicht derer, die glauben, dass Europa an erster Stelle stehen, auf regionaler Ebene tätig werden und sein eigenes nichtfinanzielles Berichterstattungsumfeld schaffen sollte. Die Vorschriften zur Berichterstattung richten sich in erster Linie an Unternehmen, die über die Grenzen Europas hinaus Ressourcen beziehen, Produkte verkaufen und Geschäfte tätigen", und der niederländische DASB ist der Ansicht, dass für jede globale Initiative eine klare Unterstützung der wichtigsten nationalen und internationalen Interessengruppen und Rechtskreise von wesentlicher Bedeutung ist. Er stellt fest, dass Ansatz vier angesichts der Tatsache, dass auch die Vereinten Nationen vielversprechende Fortschritte bei der Entwicklung ihrer SDGs gemacht haben, vor diesem Hintergrund am besten geeignet sein könnte.

Die Organisationen für Nachhaltigkeits- und integrierte Berichterstattung befürworten, neben dem Angebot, ihre eigenen Standards und Rahmenkonzepte zu nutzen, ebenfalls globale Lösungen. Der CDSB warnt davor, dass "ein regionaler Ansatz möglicherweise nicht die beste Methode zur Entwicklung eines globalen Standards ist. Dieses Problem wird noch dadurch verschärft, dass Rechtskreise außerhalb Europas zögern könnten, regionale Konzepte zu übernehmen", GRI stellt fest, dass "ein globalisiertes System den Wert der Informationen freisetzen wird, indem es die Vergleichbarkeit und Analyse erleichtert und gleichzeitig die Berichtslast minimiert", und der IIRC merkt an: "Wir unterstützen den Ansatz von Accountancy Europe, den Dialog zwischen den Interessengruppen zu fördern, der zu einer global koordinierten Lösung führen wird, die viele verschiedene Anwender auf einer inklusiven Basis einbezieht".

Die Antworten aus der Wissenschaft bieten eine sorgfältige Analyse aller Ansätze und allgemeinen Aussagen des Papiers. In einer Stellungnahme wird festgehalten: "Ansatz 4 hat im Hinblick auf die globale Akzeptanz ein viel größeres Potenzial. Es ist unrealistisch, eine globale Akzeptanz eines Ansatzes zu erwarten, der lokal entworfen und kontrolliert wird. [...] Dies ist für die nichtfinanzielle Berichterstattung besonders wichtig, weil die zugrunde liegenden Herausforderungen global sind. [...] Durch die Schaffung von Hindernissen für die globale Akzeptanz läuft Ansatz 2 Gefahr, die politischen Ambitionen der EU in dieser Hinsicht zu untergraben. Umgekehrt wäre die EU, wenn sie Ansatz 4 initiieren, fördern und unterstützen und sich verpflichten würde, die daraus resultierenden Standards (mit einem entsprechenden Übernahmeverfahren) zu übernehmen, in einer starken Position, um sicherzustellen, dass die konkrete Umsetzung von Ansatz 4 die Ansichten der EU widerspiegeln würde, und zwar anhand von Kriterien wie öffentliche Rechenschaftspflicht und ausgewogene Zusammensetzung des standardsetzenden Gremiums".

Auch die Stellungnahmen der Prüfungsgesellschaften unterstützen alle eine globale Lösung. In unserer Deloitte-Stellungnahme heißt es: "Wir stimmen zu, dass angesichts der globalen Kapitalströme und der dringenden Notwendigkeit, sich mit grenzüberschreitenden Fragen wie dem Klimawandel auseinanderzusetzen, eine globale Lösung erforderlich ist. Wir fordern die Kapitalmarktregulierer und die multilateralen Behörden dringend auf, sich für die Einführung einer robusten globalen systematischen Lösung einzusetzen."

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