Mitschriften von der IASB-Sitzung im Oktober 2020

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05.11.2020

Der IASB hat vom 27. bis 29. Oktober 2020 per Videokonferenz getagt, um neun Themen zu erörtern. Wir haben die Mitschriften von Deloitte-Beobachtern bei dieser Sitzung für Sie übersetzt.

Arbeitsprogramm des IASB: Dies war die erste regelmäßige Information über den Stand des Arbeitsprogramms, die die Information über den aktuellen Stand des Forschungsprogramms ersetzt. Der Stab hat den Zeitplan für die Konsultationsdokumente überprüft und empfiehlt einige Änderungen des Zeitplans für die Konsultationen (z.B. die Verschiebung des Entwurfs zur Lageberichterstattung auf den Mai 2021) und die Verlängerung einiger Stellungnahmefristen (z.B. für das Diskussionspapier zu Unternehmenszusammenschlüssen unter gemeinsamer Kontrolle). Der Baord stimmte allen Empfehlungen zu. Das Arbeitsprogramm auf der Internetseite der IFRS-Stiftung wurde nach der Sitzung aktualisiert.

Agendakonsultation: Der IASB bereitet die Herausgabe einer Bitte um Informationsübermittlung im ersten Quartal 2021 vor, als Teil der öffentlichen Konsultation über sein Arbeitsprogramm, die er alle fünf Jahre durchzuführen hat. Der Board entschied, dass die Bitte um Informationsübermittlung 27 potentielle Projekte beschreibt, die im Rahmen der durchgeführten Einbindungsaktivitäten identifiziert wurden.

IAS 12 — Latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einer einzigen Transaktion entstehen: Im Juli 2019 veröffentlichte der Board einen Entwurf mit Änderungsvorschlägen an IAS 12. Der  Board bestätigte den Vorschlag, den Anwendungsbereich der Erfassungsbefreiung so einzuschränken, dass sie nicht für Transaktionen gilt, die zu gleich hohen Beträgen an zu versteuernden und abzugsfähigen temporären Differenzen führt. Der Board entschied, Deckelungsvorschlag zu streichen.

Lageberichterstattung: Dies war die letzte Entscheidungssitzung für den Entwurf. Der Board gab dem Stab die Erlaubnis, mit dem formellen Entwurf und dem Abstimmungsprozess zu beginnen. Die Papiere des Stabs enthalten den Arbeitsentwurf seiner Leitlinien für die Zurverfügungstellung von Informationen über Sachverhalte, die die langfristigen Aussichten eines Unternehmens, die immateriellen Ressourcen und Beziehungen sowie ESG-Angelegenheiten beeinflussen könnten, aber damit sollten eher Rückmeldungen eingeholt als formelle Entscheidungen angestrebt werden. Es wird erwartet, dass der Entwurf im Mai 2021 veröffentlicht wird.

Rohstoffindustrien: Der Stab hat Erkenntnisse über die vielfältigen Rechnungslegungsmethoden präsentiert, die auf Aufwendungen für Exploration und Evaluierung innerhalb des Anwendungsbereichs von IFRS 6 angewendet werden. Die Untersuchungen des Stabs deuten darauf hin, dass die Vielfalt in erster Linie auf das Ausmaß zurückzuführen ist, in dem ein Unternehmen die während der Berichtsperiode angefallenen Aufwendungen für Exploration und Evaluierung als Vermögenswert erfasst, sowie auf die Bilanzierungseinheit, die ein Unternehmen beschließt, auf seinen Vermögenswert für Exploration und Evaluierung anzuwenden. Die meisten Unternehmen in der Stichprobe verwenden die "Interessensbereich"-Rechnungslegung. Die Methoden "Vollkosten" und "erfolgreiche Bemühungen" sind die gebräuchlichsten Bilanzierungsgrundsätze für Öl- und Gasunternehmen, die keine "Interessensbereich"-Bilanzierung anwenden. Der Board wurde nicht aufgefordert, irgendwelche Entscheidungen zu treffen. Mitglieder des Boards erwähnten, dass eine mögliche Lösung darin bestehen könnte, IFRS 6 zu ändern, indem weitere Angaben vorgeschrieben werden, aber dass der Stab sich stärker mit den Abschlussadressaten in Verbindung setzen muss, um die von ihnen als relevant erachteten Angaben besser zu verstehen.

Bilanzierung nach der Equity-Methode: Die Arbeiten zur Überprüfung von Aspekten von IAS 28 begannen im Mai. Der Board entschied, dass das Ziel dieser Überprüfung darin besteht, zu beurteilen, ob Anwendungsprobleme bei der Equity-Methode für assoziierte Unternehmen und Joint Ventures durch die Identifizierung und Erläuterung der Prinzipien von IAS 28 gelöst werden können. Der Board entschied, nicht zu prüfen, ob die Equity-Methode eine einzeilige Konsolidierungsmethode oder eine Bewertungsmethode ist, ob sie durch eine der Bewertungsgrundlagen im Rahmenkonzept ersetzt werden sollte oder ob ein maßgeblicher Einfluss die Grundlage für den Zeitpunkt der Anwendung der Equity-Methode sein sollte.

Angabeninitiative — Tochtergesellschaften, die KMU sind: Der IASB entwickelt derzeit einen Standard mit reduzierten Angabevorschriften für Tochtergesellschaften, die IFRS anwenden, aber die Definition eines KMU erfüllen. Bei dieser Sitzung entschied der IASB, wie Unternehmen kommunizieren, dass sie die reduzierten Angabevorschriften angewendet haben, und wie die Angabevorschriften von IAS 8 von diesen Unternehmen angewendet werden sollen.

Der Stab erstattete mündlich Bericht über das dynamische Risikomanagement. Der Stab organisiert derzeit Einbindungsaktivitäten, um bis Ende Januar 2021 mit 25 Banken aus verschiedenen Rechtskreisen das Modell des dynamischen Risikomanagements zu erörtern. Der Stab erwartet, dass er dem Board im März oder April 2021 die Rückmeldungen aus diesen Einbindungsaktivitäten vorlegen kann. Der Board wird dann über die weitere Ausrichtung des Projekts entscheiden.

Der Stab informierte mündlich über die IFRS-Taxonomie und die vorgeschlagenen Aktualisierungen (PTU/2019/1 mit einer vorgeschlagenen Ergänzung der IFRS-Taxonomie 2019 in Bezug auf die Änderungen als Ergebnis der IBOR-Reform und PTU/2020/2 in Bezug auf die Änderungen an IFRS 17 und IFRS 4 vom Juni 2020 und die Änderungen an IAS 16 vom Mai 2020). Es werden nach wie vor Bedenken hinsichtlich der geringen Anzahl von Stellungnahmen geäußert (für PTU/2019/1 ging nur eine Stellungnahme ein, für PTU/2020/2 keine).

Detaillierte Zusammenfassungen der Erörterungen durch den Board finden Sie am Ende unserer Seite für Sitzungsmitschriften.

Zugehörige Themen

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