Nach einer einleitenden Darstellung der aktuellen Situation, in der der wachsende und dringende Bedarf und die Notwendigkeit einer einheitlichen Berichterstattung und vergleichbarer Informationen betont wird, legt das Konsultationspapier allgemeine Handlungsoptionen für die IFRS-Stiftung dar. Diese Optionen werden als Beibehaltung des Status quo, Förderung bestehender Initiativen oder Schaffung eines Sustainability Standards Board (SSB) und damit Einrichtung eines eigenen Standardsetzers, der mit bestehenden Initiativen zusammenarbeitet und auf deren Arbeit aufbaut, erläutert.
Für die Einrichtung eines möglichen neuen Boards für Nachhaltigkeitsstandards könnte die bestehende dreistufige Governance-Struktur der IFRS-Stiftung genutzt werden. Der neue Board könnte neben dem International Accounting Standards Board (IASB) im Rahmen der bestehenden Governance-Struktur arbeiten, auf bestehenden Entwicklungen aufbauen und mit anderen Gremien und Initiativen im Bereich der Nachhaltigkeit zusammenarbeiten, wobei er sich zunächst auf klimabezogene Fragen konzentrieren könnte. Das Konsultationspapier legt jedoch kritische Erfolgsfaktoren für die Schaffung eines SSB dar. Dazu gehören:
- Erzielung ausreichender Unterstützung durch öffentliche Institutionen und Marktteilnehmer;
- Zusammenarbeit mit regionalen Initiativen, um globale Konsistenz zu erreichen und die Komplexität in der Berichterstattungslandschaft zu reduzieren;
- Erreichen eines angemessenen Finanzierungsniveaus; und
- Sicherstellung, dass die gegenwärtige Mission der IFRS-Stiftung nicht gefährdet wird.
Wenn die Stellungnehmenden der Meinung sind, dass der SSB von der IFRS-Stiftung eingerichtet werden könnte und sollte, schlägt das Diskussionspapier einen "Climate-First"-Ansatz vor, schlägt vor, dass der SSB seine Bemühungen zunächst auf die Nachhaltigkeitsinformationen konzentrieren sollte, die für Investoren und andere Marktteilnehmer am relevantesten sind, und könnte im weiteren Verlauf seiner Arbeit überlegen, wie sein Geltungsbereich ausgeweitet werden könnte, und erläutert Prüfungsaspekte.
Das Konsultationspapier enthält zehn Fragen an die Stellungnehmenden und ermuntert die Interessengruppen, weitere Kommentare oder relevante Sachverhalte zur Erwägung durch die Treuhänder aufzubringen. Stellungnahmen zu der Konsultation werden bis zum 31. Dezember 2020 erbeten.
Die folgenden weiterführenden Informationen stehen Ihnen in englischer Sprache auf der Internetseite des IASB zur Verfügung:
In einer Engführung der jüngsten Bemühungen um eine globale Nachhaltigkeitsberichterstattung haben die fünf führenden Nachhaltigkeitberichterstattungsorganisationen als Reaktion in einem offenen Brief an IOSCO ihre Absicht erneut zum Ausdruck gebracht zusammenzuarbeiten und sich ggf. unter das Dach der IFRS-Stiftung zu begeben. Thedéen würdigte den Brief und die Konsultation der IFRS-Stiftung in einer Rede, in der er festhielt: "Obwohl diese Initiativen derzeit parallel laufen, erwarte ich, dass sie zusammenkommen werden."
Der internationale Wirtschaftsprüferverband (International Federation of Accountants, IFAC) hat eine Erklärung veröffentlicht, in der er sowohl die Konsultation der IFRS-Stiftung als auch den offenen Brief der Nachhaltigkeitberichterstattungsorganisationenbegrüßt und unterstützt.