EFRAG-Diskussionspapier zu immateriellen Werten

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27.08.2021

Die Europäische Beratungsgruppe zur Rechnungslegung (European Financial Reporting Advisory Group, EFRAG) hat ein Diskussionspapier mit dem Titel 'Bessere Informationen über immaterielle Werte – was ist der beste Weg vorwärts?' veröffentlicht.

In dem Diskussionspapier wird festgestellt, dass die Wertrelevanz von Jahresabschlüssen abnimmt, was darauf zurückzuführen sein könnte, dass Jahresabschlüsse keine Informationen über die große Bandbreite von immaterielle Werte enthalten, die für mehr Unternehmen als früher an Bedeutung gewonnen hat. Unzureichende Informationen über immaterielle Werte könnten aufgrund von Informationsasymmetrien den Marktwert des Unternehmens beeinträchtigen, zu einer ineffizienten Kapitalallokation in der Gesellschaft führen und die Beurteilung der Unternehmensführung erschweren. Außerdem ist es für die Adressaten schwierig, Unternehmen, die organisch wachsen, mit solchen zu vergleichen, die durch Akquisitionen wachsen, da die derzeitigen IFRS im Allgemeinen vorschreiben, dass erworbene immaterielle Vermögenswerte angesetzt werden müssen, während selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte nur unter bestimmten Umständen angesetzt werden können.

In dem Diskussionspapier werden drei Ansätze für bessere Informationen über immaterielle Werte erwogen:

  • Ansatz und Bewertung in den primären Abschlussbestandteilen;
  • Angaben zu spezifischen immateriellen Vermögenswerten im Anhang oder im Lagebericht;
  • Informationen über zukunftsorientierte Aufwendungen und Risiko-/Chancenfaktoren, die sich auf die künftige Leistung auswirken können, im Anhang zum Abschluss oder im Lagebericht.

Der Umfang der Überlegungen der EFRAG geht über die bestehende Definition von Vermögenswerten in der Rechnungslegung hinaus und umfasst auch Quellen eines möglichen wirtschaftlichen Nutzens, die nicht von einem Unternehmen kontrolliert werden. Aus diesem Grund wird im Diskussionspapier der Begriff "immaterielle Werte" anstelle von "immateriellen Vermögenswerten" verwendet. In der Pressemitteilung wird auch darauf hingewiesen, dass die künftige Berichterstattung über immaterielle Vermögenswerte und Wertschöpfung ein Schlüsselbereich für die Verknüpfung von Finanz- und Nachhaltigkeitsberichterstattung ist.

Stellungnahmen zum Diskussionspapier werden bis zum 30. Juni 2022 erbeten.

Die folgenden weiterführenden Informationen stehen Ihnen in englischer Sprache auf der Internetseite von EFRAG zur Verfügung:

Das DRSC hat in einer eigenen Presseerklärung bekanntgegeben, eine neue Arbeitsgruppe des DRSC gründen zu wollen, die sich mit der Abbildung von immateriellen Werten integrativ befasst und damit sowohl die Finanzbericht- als auch die Nachhaltigkeitsberichterstattung zum Gegenstand hat.

Hinweis: Es ist nun auch möglich, durch Teilnahme an einer Befragung auf das Diskussionspapier zu reagieren.

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