IOSCO sieht Kohärenz zwischen den Ansätzen der IFRS-Stiftung und der EU zur nichtfinanziellen Berichterstattung

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16.03.2021

In einer Grundsatzrede auf dem 7. EU-Asia Financial Services Dialogue erörterte Jean-Paul Servais, stellvertretender Vorsitzender der internationalen Vereinigung der Wertpapieraufsichtsbehörden (International Organization of Securities Commissions, IOSCO), wichtige aktuelle Entwicklungen im Bereich der nachhaltigen Finanzen aus internationaler Sicht.

Servais erörterte die Koordinierungsrolle der IOSCO auf internationaler Ebene, bevor er sich der Initiative der IFRS-Stiftung zuwendete. Er konzentrierte sich dabei auf Angaben auf Unternehmensebene und heilt fest, dass es in dem Bereich eine wachsende Dynamik gebe, wie verschiedene Presseerklärungen und Berichte der letzten Wochen von IOSCO, der IFRS-Stiftung, dem FSR und von EFRAG zeigen würden.

Servais merkte an, dass sich die umweltbezogenen Angaben in den letzten Jahren zwar verbessert haben, die Nachfrage der Anleger nach nachhaltigkeitsbezogenen Informationen aber immer noch nicht angemessen erfüllt wird. Daher unterstützt IOSCO verpflichtende Angaben, die über die freiwilligen Rahmenwerke hinausgeht, die in vielen Rechtskreisen immer noch die Norm sind. Erst kürzlich hat IOSCO in einer Pressemitteilung auf die dringende Notwendigkeit hingewiesen, die Konsistenz, Vergleichbarkeit und Verlässlichkeit der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu verbessern. Als Prioritäten nannte IOSCO die Förderung weltweit einheitlicher Standards und die Förderung vergleichbarer Metriken und Darstellungen.

In der Pressemitteilung wurde auch darauf hingewiesen, dass IOSCO eine Schlüsselrolle bei der Zusammenarbeit mit den Treuhändern der IFRS-Stiftung im Hinblick auf die Einrichtung eines Sustainability Standards Board (SSB) spielen wird, der im Rahmen der bestehenden Governance-Struktur der IFRS-Stiftung neben dem International Accounting Standards Board (IASB) tätig sein soll. IOSCO kommt eine wesentliche Rolle bei der Evaluierung der vom SSB für grenzüberschreitende Zwecke herausgegebenen Standards zu, die die nachhaltigkeitsbezogenen Berichterstattungsanforderungen von Emittenten regeln, sowie bei der Ermutigung von IOSCO-Mitgliedern und relevanten Behörden, diese Standards bei der Setzung von nachhaltigkeitsbezogenen Angabevorschriften auf nationaler und regionaler Ebene zu berücksichtigen.

Letzte Woche hat die IFRS-Stiftung eine Pressemitteilung veröffentlicht, in der sie bestätigt, dass sie weiterhin auf dem Weg ist, noch vor der COP26-Konferenz der Vereinten Nationen im November 2021 eine endgültige Entscheidung über einen neuen Board zu treffen. Aufbauend auf einer erfolgreichen öffentlichen Konsultation und in Anlehnung an die von der IOSCO in ihrer Pressemitteilung im Februar vorgegebene Richtung, skizzieren die Treuhänder wesentliche Merkmale des neuen SSB und seiner Arbeit, einschließlich der Absicht, auf bestehenden Standards und Rahmenkonzepten aufzubauen. Servais merkte an, dass IOSCO dies genauso siehr und den SSB ermutigt, den Inhalt bestehender nachhaltigkeitsbezogener Rahmenkonzepten für die Berichterstattung zu nutzen, da dies der IFRS-Stiftung einen Startvorteil bei der Entwicklung eines gemeinsamen Satzes von internationalen Standards verschaffen kann. IOSCO unterstützt auch den geplanten Baustein-Ansatz, bei dem die Standards des SSB eine weltweit konsistente und vergleichbare Grundlage für die Nachhaltigkeitsberichterstattung bilden und gleichzeitig Flexibilität für die Koordination von Berichtsanforderungen bieten, die weitergehende Nachhaltigkeitsauswirkungen erfassen. IOSCO prüft außerdem mit der IFRS-Stiftung und anderen multilateralen Organisationen die Möglichkeit, einen Beirat unter der IFRS-Stiftung einzurichten, der den SSB zu denjenigen Nachhaltigkeitsthemen beraten kann, die aus der Perspektive der Wertschöpfung von Unternehmen wesentlich sind, und der über die Konsistenz der Anforderungen zu den weiter gefassten Nachhaltigkeitsthemen berät.

Servais schloss seine Erörterung des Fahrplans der IFRS-Stiftung mit einem Verweis auf die letzte Woche veröffentlichten Abschlussberichte über mögliche EU-Standards für die nichtfinanzielle Berichterstattung. Er merkte an:

Ich glaube, dass es eine Kohärenz zwischen dem IFRS/IOSCO-Ansatz und den Überlegungen der EU zur internationalen Zusammenarbeit gibt. In seinem jüngsten Bericht vom 8. März an die Kommission schlug das European Reporting Lab von EFRAG vor, dass die EU die globalen Konvergenzbemühungen auf einer " Co-Konstruktions"-Basis fördert und sich daran beteiligt. Das ultimative Ziel ist es, die Kohärenz und Konsistenz zwischen der EU- und der globalen Nachhaltigkeitsberichterstattung zu fördern. Es kann festgehalten werden, dass die EU beabsichtigt, den von anerkannten globalen Standardsetzern zu treffenden Entscheidungen besondere Aufmerksamkeit zu schenken, um die Konvergenz zu fördern.

Servais fügte noch die Bemerkung hinzu, dass es gut wäre, wenn grundsätzlich alle regionalen Initiativen zur Teilnahme an den globalen Konvergenzbemühungen zur Verfügung stünden, um die Konvergenz so schnell wie möglich zu verwirklichen.

Das vollständige Redemanuskript von Servais in englischer Sprache finden Sie auf der Internetseite von IOSCO.

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