Deutsche und französische Unternehmen fordern Vereinfachung der europäischen Nachhaltigkeitsstandards

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11.04.2022

In einem gemeinsamen Schreiben an Mairead McGuinness, EU-Kommissarin für Finanzdienstleistungen, Finanzstabilität und Kapitalmarktunion, haben die im Deutschen Aktieninstitut und in dessen französischer Partnerorganisation AFEP vertretenen Unternehmen die Sorge geäußert, dass die Komplexität der EU-Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung ihre Wirksamkeit untergraben könnte.

Die Unternehmen äußern sich sehr besorgt über die bisher von der EFRAG-Projekt-Taskforce für europäische Nachhaltigkeitsberichterstattungsstandards (PTF-ESRS) veröffentlichten Arbeitsdokumente. Die Vorschläge seien in ihrer jetzigen Form übermäßig komplex, zu umfangreich und ließen eine Priorisierung vermissen. Außerdem könnten sie die Freigabe wirtschaftlich sensibler Informationen zum Nachteil der europäischen Unternehmen erfordern. Wenn sie nicht radikal vereinfacht würden, könnten die geplanten Angabevorschriften die Wirksamkeit der künftigen EU-Nachhaltigkeitsberichterstattungsstandards (ESRS) in Frage stellen.

In dem Schreiben wird auch darauf verwiesen, dass die Berücksichtigung der internationalen Dimension der Nachhaltigkeitsberichterstattung entscheidend und unverzichtbar sei. Konkret heißt es:

Sowohl für die Ersteller als auch für die Adressaten von Nachhaltigkeitsberichten ist es von entscheidender Bedeutung, dass die EU-Standards im Einklang mit international anerkannten Standards stehen. Der neu gegründete International Sustainability Standards Board (ISSB) der IFRS-Stiftung wird Standards entwerfen, die als globale Grundlinie für Nachhaltigkeitsberichterstattungsstandards auf der Grundlage der finanziellen Wesentlichkeit dienen werden. Wir fordern EFRAG und die EU-Kommission daher nachdrücklich auf, auf den künftigen ISSB-Standards aufzubauen und nur die unbedingt erforderlichen Angabenvorschriften hinzuzufügen, die die doppelte Wesentlichkeitsperspektive der EU widerspiegeln. Anleger, einschließlich der in der EU tätigen, sind international, und die Annahme unterschiedlicher Ansätze zur Erfüllung der finanziellen Wesentlichkeit wird zu Verwirrung und Komplexität führen und somit die Qualität der Informationen untergraben. Deutsche und französische Emittenten unterstützen die Arbeit des ISSB voll und ganz und lehnen abweichende Vorschriften zu ESG-bezogenen, finanziell wesentlichen Sachverhalten ab.

Zugang zu dem englischsprachigen Schreiben haben Sie auf der Internetseite des Deutschen Aktieninstituts.

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