IASB-Vorsitzender erörtert Konvergenz und küftige Entwicklungen bei den IFRS

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12.12.2022

Bei der diesjährigen Jahreskonferenz des amerikanischen Instituts der Wirtschaftsprüfer (American Institut of Certified Public Accountants, AICPA) hielt der Vorsitzende des IASB, Andreas Barckow, eine Rede zur Konvergenz mit dem FASB und den künftigen Prioritäten des IASB.

Barckow begann seine Rede mit einer Diskussion über die Konvergenz zwischen den Standards des IASB und des FASB, die sicher in jüngester Zeit besondere Aufmerksamkeit wegen der Entscheidungen des FASB (Einstellung der Arbeit an dem Projekt) und des IASB (Beibehaltung des reinen Werthaltigkeitsansatzes) erfahren habe. Er hielt fest, dass ohne Vorliegender zwingender Hinweise, dass der IASB seinen Ansatz ändern müsse, die Beibehaltung der Konvergenz mit dem FASB ein wichtiger Faktor in der Entscheidungsfindung des IASB gewesen sei.

Barckow nutzte das Projekt zur Wertminderung auch, um die zwei Arten von Konvergenz zu erläutern, die er sieht: produktbezogene Sicht (Kompatibilität der Standards) und prozessbezogene Sicht (Standardpflege und Erhaltung von Konvergenz). Er führte aus:

[D]as offizielle Konvergenzprogramm ist abgeschlossen. Im Laufe der Jahre hat sich unser Schwerpunkt von der gemeinsamen Entwicklung von Lösungen auf die Erhaltung der Konvergenz von Standards verlagert.

Nun arbeite man daran, das einmal erreichte nicht zu verlieren indem die beiden Boards zu Fortbildungsveranstaltungen und zum Informationsaustausch zusammenkommen, indem man regelmäßig mit den Kollegen des FASB auf allen Ebenen spreche und indem man sich gegenseitig über neue Informationen und Entwicklungen informiere:

Die Quintessenz daraus ist, dass wir alle hart daran arbeiten sollten, die Konvergenz dort zu erhalten, wo sie heute besteht.

Als nächstes hob Barckow die Bereiche hervor, auf die sich der IASB in den nächsten fünf Jahren konzentrieren wird. Dazu gehören der Abschluss aktueller Projekte in seinem Arbeitsprogramm, die Zusammenarbeit mit dem ISSB, um sicherzustellen, dass beide Boards, wo immer möglich, zusammenarbeiten, sowie drei neue Projekte zu immateriellen Vermögenswerten, zur Kapitalflussrechnung und zu klimabezogenen Risiken in der Finanzberichterstattung. Er ergänzte:

Sie fragen sich vielleicht, warum der IASB kein Projekt zu Kryptowährungen hinzugefügt hat, einem der Bereiche, der derzeit für viele Schlagzeilen sorgt. Wir haben diesen Bereich schon seit ein paar Jahren im Auge [...]. Im Vergleich zu den anderen Projekten, die ich gerade erwähnt habe, erfüllte er jedoch zwei Kriterien nicht: (a) gibt es eine Lücke in der Literatur und erhalten die Anleger nicht die Informationen, die sie benötigen, und (b) ist das Problem signifikant und über Rechtskreise und Branchen hinweg verbreitet?

Er wies darauf hin, dass es zwar keinen spezifischen Standard für Kryptowährungen unter IFRS gebe, dies aber nicht bedeute, dass die bestehende Literatur keine bilanzielle Behandlung vorsähe. Außerdem gebe es kaum Hinweise darauf, dass die Bilanzierung von Kryptowährungen für Unternehmen, die nach IFRS bilanzieren, von globaler Bedeutung oder weit verbreitet sei.

Der IASB werde das Thema auf dem Radar behalten, alle Entwicklungen beobachten und sich auch in diesem Bereich eng mit den Kollegen vom FASB über ihr Projekt austauschen.

Das Manuskript der englischsprachigen Rede finden Sie auf der Internetseite der IFRS-Stiftung.

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