IASB-Vorsitzender erörtert das Arbeitsprogramm des IASB

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24.06.2022

Der IASB-Vorsitzende Andreas Barckow erläuterte auf der derzeit in London stattfindenden Konferenz der IFRS-Stiftung die Entscheidungen des IASB zu seinem Arbeitsprogramm, die sich aus den Ergebnissen der dritten Agendakonsultation des IASB ergeben, sowie die Gründe für diese Entscheidungen.

Barckow fasste seine Ausführungen in fünf Hauptbotschaften zusammen, die der IASB von seinen Interessengruppen erhalten hat:

  • Fertigstellung des aktuellen Arbeitsprogramms des IASB. Der IASB wird der Fertigstellung der derzeit auf der Tagesordnung stehenden Projekte Vorrang vor der Aufnahme neuer Projekte einräumen. Er geht davon aus, dass er die Beratungen über seine laufenden Projekte während des gesamten Jahres 2022 und größtenteils (wenn nicht sogar zu Gänze) im Jahr 2023 fortsetzen wird. Barckow beschrieb die Projekte zu primären Abschlussbestandteilen, zur Wertminderung von Geschäfts- oder Firmenwerten und zu preisregulierten Geschäftsvorfällen als "in einer intensiven Phase der Entscheidungsfindung" befindlich.
  • Ausgewogenheit der Aktivitäten des IASB. Obwohl Standardsetzung die Hauptaktivität des IASB ist, unterstützt er auch die einheitliche Anwendung der IFRS, fördert die digitale Nutzung von Finanzberichten und beteiligt sich aktiv an der Einbindung von Interessengruppen auf der ganzen Welt. Aus den Rückmeldungen geht hervor, dass die Ausgewogenheit der Aktivitäten des IASB in etwa richtig ist. Es wurde jedoch gefordert, die Bemühungen um die digitale Berichterstattung sowie die Verständlichkeit und Zugänglichkeit der Standards zu verstärken. Der IASB wird daher eine leichte Aufstockung in diesen beiden Bereichen vorsehen.
  • Zwei neue Projekte in der Forschungspipeline. Der IASB hat die Vorschläge der Interessengruppen für neue Projekte geprüft und sie gegen die Kriterien für die Aufnahme neuer Projekte in seine Agenda und den voraussichtlichen Zeitbedarf für den Abschluss der laufenden Projekte abgewogen. Der IASB hat beschlossen, seiner Forschungspipeline eine umfassende Überarbeitung seines Standards zu immateriellen Vermögenswerten, IAS 38, und ein Projekt zur Kapitalflussrechnung und damit zusammenhängenden Fragen hinzuzufügen.
  • Klimabezogene Risiken als Projekt in der Standardpflegepipeline. Da der IASB bereits Leitlinien zur Berücksichtigung klimabezogener Risiken in Abschlüssen veröffentlicht hat, wird es sich hierbei nicht um ein eigenständiges, umfassendes Projekt handeln. Der IASB will untersuchen, ob es bei der heutigen Berichterstattung in den Abschlüssen der Unternehmen Mängel gibt und, falls ja, ob diese Mängel auf Defizite in seiner Literatur zurückzuführen sind. Dabei ist auch die Interaktion mit dem ISSB zu berücksichtigen.
  • Eine begrenzte Reserveliste von zwei weiteren Projekten. Der IASB hat beschlossen, eine Reserveliste von Projekten zu erstellen und dieser die Themen Geschäftssegmente und Schadstoffbepreisungsmechanismen hinzuzufügen. Sie werden nur dann in das Arbeitsprogramm aufgenommen, wenn unerwartet zusätzliche Kapazitäten verfügbar werden. Wenn sie nicht aktiviert werden, werden sie in die nächste Agendakonsultation aufgenommen.

Barckow schloss seine Ausführungen mit einer kurzen Erörterung der Verbindungen zwischen dem IASB und dem ISSB und der Frage, wo sich Projekte auf der Agenda der beiden Boards überschneiden könnten. Das vollständige Redemanuskript in englischer Sprache finden Sie auf der Internetseite der IFRS-Stiftung.

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