IASB-Vorsitzender erörtert Klimaaspekte und bestehende und künftige Standards

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16.03.2022

Auf der ICGN-Konferenz über globale Nachhaltigkeitsstandards erörterte der IASB-Vorsitzende Andreas Barckow, wie die bestehenden IFRS für die Berichterstattung über bestimmte Klimaaspekte verwendet werden können und müssen und was mögliche zukünftige Standards beitragen können.

Barckow begann seine Rede, indem er darauf hinwies, was die bestehenden, prinzipienbasierten Standards bereits vorschreiben: die Berücksichtigung jedes neu auftretenden Risikos (sei es klimabezogen oder nicht) und die Entscheidung, wie sich diese Fragen auf die Bewertung von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten auswirken können, sowie die Erwägung von Angaben, die erforderlich sind, damit die Adressaten die Auswirkungen bestimmter Ereignisse und Bedingungen auf den Abschluss des Unternehmens verstehen können. Als Beispiele nannte er den Ansatz und die Bewertung von Wertminderungen bei Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten, den Ansatz und die Bewertung von Rückstellungen für staatliche Abgaben, Beseitigung von Umweltschäden und belastende Verträge sowie die Bewertung von Darlehensverträgen mit klimabezogenen Zielen. Ereignisse und Umstände, die zur Erfassung eines Wertminderungsaufwands geführt haben, müssen ebenso offengelegt werden wie die wichtigsten Annahmen, die getroffen wurden.

Barckow räumte jedoch ein, dass es weit verbreitete Forderungen nach mehr Angaben zur Nachhaltigkeit gibt. Er wendete sich daher der Zukunft der Standardsetzung zu. In diesem Zusammenhang wies Barckow auf zwei Entwicklungen hin: die Agendakonsultation des IASB und die Zusammenarbeit mit dem ISSB. Er merkte an, dass der IASB auf seinen Sitzungen im März und April die Rückmeldungen zu seiner Agendakonsultation weiter erörtern werde, um zu entscheiden, ob und wenn ja, was er in Bezug auf die Bilanzierung klimabezogener Risiken in den Abschlüssen noch tun könne. Der IASB wird unter anderem prüfen, inwieweit das Schulungsmaterial des IASB zum Thema Klima zu einer besseren Erfassung der Auswirkungen von Nachhaltigkeitsaspekten in den Abschlüssen geführt hat.

Abschließend ging Barckow auf das ein, was er als "Tugendkreis der Standardsetzung" bezeichnete. Während sich der IASB auf den Abschluss konzentriert, der Transaktionen und Ereignisse widerspiegelt, die bis zum Bilanzstichtag stattgefunden haben, wobei einige Annahmen über die Zukunft getroffen werden, soweit sie sich auf ausgewiesene Vermögenswerte und Verbindlichkeiten beziehen, werden die ISSB-Standards die Angabe von Informationen über nachhaltigkeitsbezogene Risiken und Chancen vorschreiben, die sich auf die künftigen Cashflows und das Geschäftsmodell des Unternehmens und damit auf den Unternehmenswert auswirken - Aspekte, die wiederum Einfluss auf zukünftige Abschlüsse haben. Barckow schloss:

Gemeinsam können die beiden Boards den Anlegern dabei helfen, diese beiden sich ergänzenden Informationspakete zu einem einzigen, ganzheitlichen Paket zusammenzufügen, um Transparenz, Verantwortlichkeit und Effizienz auf den globalen Kapitalmärkten zu fördern.

Das vollständige Transkript der Rede in englischer Sprache finden Sie auf der Internetseite des IASB.

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