IOSCO-Erklärung zur Finanzberichterstattung und Angaben während wirtschaftlicher Unsicherheit
15.11.2022
Die internationale Vereinigung der Wertpapieraufsichtsbehörden (International Organization of Securities Commissions, IOSCO) hat eine Erklärung veröffentlicht, in der sie betont, dass Emittenten faire, transparente und rechtzeitige Angaben zu den Auswirkungen von wirtschaftlicher Unsicherheit machen müssen.
In der Erklärung werden die folgenden Faktoren aufgeführt, die die aktuelle Wirtschaftslage beeinflussen und die berücksichtigt werden sollten:
- Herausforderungen in der Lieferkette;
- anhaltende Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie;
- sich entwickelnde Auswirkungen des Konflikts in der Ukraine;
- eskalierende Energieversorgungsengpässe und -kosten;
- Arbeitskräfteknappheit;
- Inflationsdruck;
- Volatilität der Wechselkurse;
- steigende Zinssätze;
- Änderungen in der Geld- und Fiskalpolitik; und
- andere Reaktionen von Zentralbanken und anderen Regierungsbehörden.
Die Berücksichtigung dieser Faktoren kann zu Überlegungen zum Abschluss, zur Unternehmensfortführung, zu Ereignissen nach dem Berichtszeitraum, zur Aktualisierung und Bewertung wesentlicher Ermessensentscheidungen, zu Schätzungen und Schätzungsunsicherheiten, zur Berücksichtigung von Cybersecurity-Risiken und zu Überlegungen zu Non-GAAP-Kennzahlen führen.
Die Erklärung schließt mit der Aufforderung an alle am Berichterstattungsprozess Beteiligten, besonders wachsam zu sein:
Wir ermutigen Emittenten, externe Wirtschaftsprüfer sowie Prüfungsausschüsse [...], in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit besonders aufmerksam zu prüfen, wie Risiken und Unsicherheiten, die sich auf die Geschäftstätigkeit, die Finanzlage, den Cashflow und die Aussichten eines Emittenten auswirken oder ausgewirkt haben könnten, den Anlegern transparent vermittelt werden können.
Die englischsprachige Erklärung steht Ihnen auf der Internetseite der IOSCO zur Verfügung.
