Stellvertretende ISSB-Vorsitzende erörtert die aktuelle Agenda des ISSB
03.09.2023
In einer Grundsatzrede in Brüssel sprach die stellvertretende ISSB-Vorsitzende Sue Lloyd kürzlich über die aktuelle Agenda des ISSB und die Zusammenarbeit mit den EU-Institutionen.
Lloyd berichtete über die aktuelle Arbeit des International Sustainability Standards Board (ISSB) und darüber, wie der Board eng mit Kollegen in Europa zusammenarbeitet, um seine Ziele zu erreichen. Sie erörterte die folgenden fünf Aspekte:
- Die Notwendigkeit globaler Nachhaltigkeitsangaben. Lloyd stellte fest, dass Anleger entscheidungsnützliche, konsistente und vergleichbare Informationen benötigen, die es ihnen ermöglichen, nachhaltigkeitsbezogene Risiken und Chancen zu verstehen. Bislang sind die bereitgestellten Informationen weder konsistent noch auf die spezifischen Informationsbedürfnisse der Anleger zugeschnitten. Die ISSB-Standards werden entwickelt, um den Dialog zwischen Anlegern und Unternehmen zu verbessern, indem die Ressourcen anderer anlegerorientierter Initiativen konsolidiert und übernommen werden, um die Fragmentierung zu verringern.
- Überblick über IFRS S1 und IFRS S2. Lloyd gab dann einen Überblick über die ersten beiden ISSB-Standards, IFRS S1, den Standard für allgemeine Vorschriften, der eine Reihe von übergreifenden Angaben enthält, die es Unternehmen ermöglichen sollen, Anlegern die kurz-, mittel- und langfristigen Risiken und Chancen im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeit mitzuteilen, und IFRS S2, der spezifische klimabezogene Angaben enthält und für die Verwendung mit IFRS S1 konzipiert ist.
- Unterstützung für die Standards des ISSB. Lloyd wies insbesondere auf die starke Unterstützung der Anlegergemeinschaft auf internationaler Ebene für die Konsistenz und Vergleichbarkeit der Informationen hin, die die ISSB-Standards bieten werden, auf die Ankündigung des Finanzstabilitätsrats, dass die Arbeit der TCFD aufgrund der ISSB-Standards abgeschlossen ist, und auf die Unterstützung der Standards durch die Internationale Organisation der Wertpapieraufsichtsbehörden (IOSCO).
- Zusammenarbeit mit der Europäischen Union. Der ISSB begrüßt die Zusage der Europäischen Kommission und von EFRAG, den Bedarf an internationaler Konsistenz zu unterstützen. Die Europäische Union und der ISSB haben zusammen gearbeitet, um die Interoperabilität ihrer jeweiligen klimabezogenen Angaben zu verbessern, und es ist ihnen gelungen, einen sehr hohen Grad an Übereinstimmung bei ihren Klimaangaben zu erreichen. Die Arbeit des ISSB mit der Europäischen Kommission und EFRAG konzentriert sich nun darauf, wie die Interoperabilität zwischen den Standards gemeinsam veranschaulicht werden kann.
- Die nächsten Schritte für den ISSB. Der ISSB wird die Meinungen der wichtigsten Interessengruppen zur nächsten Zweijahresagenda des ISSB genau analysieren. Die Interessengruppen wurden gebeten, sich zur strategischen Ausrichtung und zur Ausgewogenheit der Aktivitäten des ISSB zu äußern, zu den Kriterien für die Beurteilung, welche nachhaltigkeitsbezogenen Themen Vorrang haben sollen, sowie zum Umfang und zur Struktur potenzieller neuer Forschungs- und Standardisierungsprojekte. Eine wichtige Überlegung wird sein, wie viel Zeit der ISSB für das Vorantreiben neuer Projekte und die Unterstützung der Umsetzung von IFRS S1 und IFRS S2 aufwendet.
Das vollständige Redemanuskript in englischer Sprache finden Sie auf der Internetseite der IFRS-Stiftung.