IASB nimmt Forschungsprojekt zu immateriellen Vermögenswerten auf
23.04.2024
Das neue Projekt zielt auf eine umfassende Überprüfung der Vorschriften für die Bilanzierung immaterieller Vermögenswerte ab. In ersten Untersuchungen wird versucht, den Umfang des Projekts zu definieren und zu untersuchen, wie die Arbeiten zu diesem Thema am besten durchgeführt werden können, um zeitnahe Verbesserungen der IFRS-Rechnungslegungsstandards zu erreichen.
Das Projekt baut auf Forschungsarbeiten zu dem Thema von nationalen Standardsetzern auf:
- Australian Accounting Standards Board (AASB):
- Intangible Assets: Reducing the Financial Statements Information Gap through Improved Disclosures (März 2022); und
- Australian Listed Entities: Recognised intangible assets and key audit matters (Mai 2023, Verknüpfung auf die Internetseite des AASB);
- EFRAG
- UK Endorsement Board:
- Accounting for Intangibles: UK Stakeholders’ Views (März 2023);
- Accounting for Intangibles: A survey of users’ views (im April 2024 erwartet, bei der IFASS-Sitzung im April 2024 vorgestellt); und
- Accounting for Intangibles: A quantitative analysis of UK Financial Reports (im April 2024 erwartet, bei der IFASS-Sitzung im April 2024 vorgestellt);
- Untersuchungen anderer nationaler Standardsetzer:
- Canadian Accounting Standards Board — Survey of the types of intangibles prevalent in the Canadian market (Forschungsbericht noch nicht veröffentlicht);
- UK Financial Reporting Council — Business Reporting of Intangibles: Realistic proposals (Januar 2021, Verknüpfung auf die Internetseite des FRC); und
- New Zealand External Reporting Board — Meeting users’ needs, recognition and disclosure of intangible assets (September 2023, Forschungsergebnisse bei der IFASS-Sitzung im September 2023 vorgestellt).
Das neue Projekt trägt der Tatsache Rechnung, dass die Interessengruppen in der Agendakonsultation 2020 auf Mängel in der Berichterstattung über immaterielle Vermögenswerte hingewiesen und Fragen zu allen Aspekten von IAS 38 Immaterielle Vermögenswerte aufgeworfen haben, einschließlich des Anwendungsbereichs, der Ansatz- und Bewertungsvorschriften (einschließlich der unterschiedlichen Bilanzierung von erworbenen und selbst geschaffenen immateriellen Vermögenswerten) und der Angemessenheit der Informationen, die Unternehmen über immaterielle Vermögenswerte offenlegen müssen.
Als Reaktion auf diese Rückmeldungen und aufbauend auf den Untersuchungen der nationalen Standardsetzer hat der IASB nun ein Projekt zur umfassenden Überprüfung der Vorschriften für die Bilanzierung immaterieller Vermögenswerte gestartet. Im Rahmen des Projekts soll beurteilt werden, ob die Vorschriften von IAS 38 weiterhin relevant sind und die aktuellen Geschäftsmodelle angemessen widerspiegeln oder ob der IASB die Vorschriften verbessern sollte. Der IASB erkennt an, dass eine umfassende Überprüfung von IAS 38 ein großes und komplexes Projekt für den IASB und seine Anwender sein wird.
Obwohl sich der Titel dieses Projekts auf immaterielle Vermögenswerte bezieht, wird der IASB auch prüfen, ob sich das Projekt auf die Bilanzierung und Offenlegung von Informationen über Abschlussbestandteile beschränken sollte oder ob das Projekt darauf abzielen sollte, immaterielle Posten im weiteren Sinne zu adressieren.
Der IASB hat eine Pressemitteilung veröffentlicht, in der er die Aufnahme des Projekts bekannt gibt.