Hochrangiges internationales Beratergremium der Vereinten Nationen sieht Nachhaltigkeitsberichterstattung als kritische Komponente künftiger Entwicklung an

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03.06.2013

Das hochrangige internationale Beratergremium der Vereinten Nationen in Bezug auf die Entwicklungsagenda nach 2015 hat seinen Bericht zu den empfohlenen Zielen veröffentlicht, die ab 2015 die Milleniumsentwicklungsziele ersetzen sollen. Dazu gehören eine ausgeweitete Nachhaltigkeitsberichterstattung durch Unternehmen und Regierungen und bessere Informationen für Regierungen und Staatsbürger.

The Beratergremium wurde im Juli 2012 von VN-General­sekretär Ban Ki-moon einberufen, um bei der Schaffung eines globalen Entwicklungsrahmens nach 2015 zu beraten, wenn die bestehenden Milleniumsentwicklungsziele erreicht sein sollen. Die Milleniumsentwicklungsziele wurden im Zuge des Milleniumsgipfels der Vereinten Nationen 2000 entwickelt und umfassen acht Ziele:

  1. extreme Armut und Hunger beseitigen;
  2. allgemeine Grundschulbildung verwirklichen;
  3. die Gleichstellung der Geschlechter fördern und die Rolle von Frauen stärken;
  4. Kindersterblichkeit senken;
  5. die Verbesserung der Gesundheit von Müttern;
  6. HIV/Aids, Malaria und andere Krankheiten bekämpfen;
  7. ökologische Nachhaltigkeit sichern;
  8. eine Entwicklungspartnerschaft aufbauen.

In dem Bericht des Beratergremiums mit dem Titel Eine neue globale Partnerschaft - Ausmerzen von Armut und Transformation von Wirtschaften durch nachhaltige Entwicklung werden zwölf Ziele genannt, die den ursprünglichen acht nachfolgen sollen. Das neunte Ziel in Bezug auf die nachhaltige Nutzung natürlicher Resourcen beinhaltet auch einen Aufruf "wirtschaftliche, soziale und ökologische Konten in allen Regierungen und großen Unternehmen zu führen und diese zu veröffentlichen". Im Bericht heißt es:


Wir erkennen die positiven Beiträge zu einer nachhaltigen Entwicklung an, die Unternehmen leisten und leisten müssen. Aber diese Beiträge müssen auch den Willen von Seiten aller großen Unternehmen und Regierungen beinhalten, neben ihren Finanzkennzahlen auch über ihre soziale und ökologischen Auswirkungen zu berichten. Etwa ein Viertel aller großen Unternehmen tun dies bereits. Wir schlagen vor, dass ein verpflichtender "befolge oder erkläre"-Ansatz für alle Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von über 100 Millionen Dollar stufenweise eingeführt wird.

In dem Bericht wird festgehalten, dass die Kennzahlen von Bruttoinlandsprodukt oder Gewinnen nicht allein geeignet sind, Fortschritt zu zeigen und die allgemeineren Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Es heißt:


Dies lässt den Wert natürlicher Kapitalien außer Acht. Damit wird die Ausbeutung natürlicher Ressourcen und das Entstehen von Verschmutzung nicht berücksichtigt, obwohl diese einwandfrei Auswirkungne auch Wachstum und Wohlbefinden haben. Einige Anstrengungne werden bereits unternommen, um sicherzustellen, dass Regierungen und Unternehmen anfangen, über dies Rechenschaft abzulegen: das System der ökologisch-ökonomischen Rechenschaft der Vereinten Nationen, die Wohlstandsbilanzierung und die Bewertung von ökosystemaren Dienstleistungen und die Nachhaltigkeitsberichterstattung durch Unternehmen wurden angestoßen und sollten bis 2030 greifen. Zu einer schnelleren un konzertierten Bewegung in diese Richtung wurd ermutigt.

Festhaltend, dass ähnliche Prinzipien auch für Regierungen gelten sollten, wird im Bericht ein zehntes Ziele in Bezug auf Governance genannt und festgehalten, dass die Veröffentlichung von Rechenschaftsberichten einschließlich Nachhaltigkeitsberichten dazu führt, dass "verantwortliche Eigentümerschaft und Rechenschaft entstehen" und "Gesellschaften dazu bringen, mehr als Geld zu bewerten". Dies wird in Bezug zum neunten ziel gesetzt:


Nationale Bilanzierung von Auswirkungen auf das Sozialgefüge und die Umwelt sollte bis 2030 Gang und Gäbe sein. Besonder Regierungen in Industriestaaten sollten die Möglichkeiten in Bezug auf grünes Wachstum als ein wichtiges Werkzeug der Förderung nachhaltiger Entwicklung eruieren. Neben dem Schutz natürlicher Ressourcen werden diese Maßnahmen eine Bewegung hin zu nachhaltigem Vebrauchs- und Produktionsbewusstsein unterstützen. Und wenn ein nachhaltiges Verbrauchsbewusstsein Teil des täglichen Lebens werden soll, müssen sich die Konsumenten von morgen über soziale und ökologische Konsequenzen bewusst sein.

In dem Bericht wird gefordert, dass jegliche neue Ziele von einem unabhängigen und strikten Überwachungssystem begleitet werden sollen. Dazu soll auch eine "Datenrevolution für nachhaltige Entwicklung gehören", mit der die Qualität von Statistiken und anderen Informationen verbessert werden soll, die Regierungen und Staatsbürgen zur Verfügung stehen.

Eine englischsprachige Presseerklärung zur Veröffentlichung des Berichts steht Ihnen auf der Internetseite des Beratergremiums zur Verfügung. Über diese haben Sie auch Zugang zu einer englischsprachigen Vorabfassung des Berichts, arabischen, chinesischen, französischen, russischen und spanischen Übersetzungen sowie diversen Hintergrundmaterialien.

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