IFRS-Studie 2013: Zunehmende Diskussionen über die Rechnungslegungsstandards in der Schweiz

Published on: 01.10.2013

Unsere Schweizer Kollegen haben eine vierte Studie zur Anwendung der IFRS-Rechnungslegungsstandards durch schweizerische börsennotierte Unternehmen abgeschlossen.

Dies ist die vierte von Deloitte durchgeführte Studie zur Anwendung und Umsetzung der International Financial Reporting Standards (IFRS). In ihr wurden die Geschäftsberichte von 30 in der Schweiz börsennotierten Unternehmen untersucht. Zusammen repräsentieren die in der IFRS-Studie von Deloitte untersuchten Unternehmen eine Marktkapitalisierung von CHF 669 Milliarden, dies entspricht 69% der Marktkapitalisierung der an der Schweizer Börse SIX notierten Unternehmen.

Die wesentlichen Ergebnisse sind nachfolgend aus der Presseerklärung unserer Schweizer Kollegen wiedergegeben, die vollständige Studie in englischer Sprache können Sie sich am Ende der Seite herunterladen.

Swiss GAAP FER auf dem Vormarsch

Internationale Rechnungslegungsstandards wurden eingeführt, um die Transparenz und Vergleichbarkeit der Finanzberichterstattung zu erhöhen. 2012 wechselten in der Schweiz vier Unternehmen von IFRS zu GAAP FER und gar grosse Unternehmen wie die Swatch Group und Georg Fischer kündigten einen Wechsel für 2013 an. In diesem Kontext wird die Vormacht der IFRS-Standards gegenüber Swiss GAAP FER wieder vermehrt diskutiert. Die generelle Debatte über die Wahl der Rechnungslegungsstandards wird weiter zunehmen.

IAS 19R – was bedeutet das für Schweizer Unternehmen?

Die geänderten Standards IAS 19R werden die Profitabilität der Schweizer Unternehmen stärker beeinträchtigen als jene der europäischen. Deloitte schätzt eine Zunahme der betrieblichen Vorsorgekosten für Schweizer Unternehmen bei durchschnittlich 56%. Zudem wird bei 50% der Unternehmen, welche die "Korridormethode" anwandten, das bilanzierte Eigenkapital bei der Umstellung um einen Schlag um mehr als 5% reduziert.

Im 2012 lag die durchschnittliche Deckung von Vorsorgeverbindlichkeiten durch Vorsorgevermögen wie im Vorjahr bei 80%; im Gegensatz zu 95% vor sechs Jahren. Die Deckung der Vorsorgeverbindlichkeiten ist bei Schweizer Unternehmen höher als bei Deutschen (62%) oder Französischen (57%) Unternehmen.

Die Investoren- und Analystenkommunikation

Eine transparente Finanzberichterstattung ist vital, um das Vertrauen in ein Unternehmen aufrechtzuerhalten. Entsprechend muss das Management seine Kommunkation mit Investoren- und Stakeholdern mit der Finanzberichterstattung abstimmen. Die Deloitte-Analyse zeigt eine gewisse Diskrepanz zwischen Analystenpräsentationen und IFRS-Finanzberichterstattungen auf, besonders bei den Messgrößen zur Erfolgsrechnung und der Geldflussrechnung. Trotz der Bemühungen des International Accounting Standards Board (IASB) scheint IFRS den Unternehmen für eine wirkungsvolle Kommunikation ihrer finanziellen Leistung nicht zu genügen.

Weitere Ergebnisse der Deloitte IFRS-Studie

  • Goodwill-Wertminderung – Dank der positiven Finanzresultate der Unternehmen verzeichneten 2012 lediglich fünf (17%) eine Wertminderung des Goodwill, 2011 waren es neun (31%) Firmen. Europäische Unternehmen scheinen stärker von den Wirtschaftsbedingungen betroffen zu sein. Rund 50% der untersuchten Unternehmen in Frankreich, 29% in Deutschland  und 22% in Grossbritannien mussten Wertminderungen hinnehmen.
  • Ausblick – Bedeutende Projekte wie Verbuchung der Erträge, Miete/Leasing und Finanzinstrumente stehen an. Die Unternehmen sollten diese Veränderungen und ihre Auswirkungen auf den finanziellen Leistungsausweis, die Management-Informationssysteme sowie die Kommunikation mit Stakeholdern bereits jetzt prüfen.

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