Rahmenkonzept für die integrierte Berichterstattung (<IR>-Rahmenkonzept)

Rahmenkonzept für die integrierte Berichterstattung
<IR>-Rahmenkonzept

 

IIRC

 

Hintergrund

Das <IR>-Rahmenkonzept wurde ursprünglich vom internationalen Rat für integrierte Berichterstattung (International Integrated Reporting Council, IIRC) herausgegeben. Der IIRC wurde im August 2010 gegründet und hatte das Ziel, ein allgemein akzeptiertes Rahmenkonzept für die Bilanzierung der Nachhaltigkeit zu schaffen, in dem er Finanz-, Umwelt-, soziale und staatliche Informationen in einem "integrierten" Format zusammenbringt.

Im Juni 2021 fusionierte der IIRC mit dem Rat für Nachhaltigkeitsberichterstattungsstandards (Sustainability Accounting Standards Board, SASB) und gründete die Value Reporting Foundation (VRF). Ziel des Zusammenschlusses war es, Anlegern und Unternehmen einen umfassenden Rahmen für die Unternehmensberichterstattung zu bieten, der das gesamte Spektrum an Werttreibern und Standards zur Förderung der globalen Nachhaltigkeitsleistung abdeckt.
Die VRF hat das <IR>-Rahmenkonzept als eine ihrer wichtigsten Ressourcen übernommen und wird es nun unter ihrer Schirmherrschaft weiterführen.

Geschichte der Entwicklung des Rahmenkonzepts für die integrierte Berichterstattung

Nach einem Konsultationsprozess veröffentlichte der IIRC im Dezember 2013 die erste Version seines internationalen Rahmenkonzepts für die integrierte Berichterstattung. Im Februar 2020 stieß der IIRC einen Überarbeitungsprozess an und identifizierte in dem Zusammenhang drei Schlüsselthemen für die Überarbeitung: a) das Geschäftsmodell, b) die Verantwortung für einen integrierten Bericht und c) das Aufzeigen eines Weges vorwärts. Das dritte Thema stand nicht in direktem Zusammenhang mit der Überarbeitung, sondern galt Fragen, die die Zukunft der Unternehmensberichterstattung prägen werden, einschließlich ausgeweiteter Güteaussagen und der Rolle von Technologie. Die Rückmeldungen zu diesem Thema sollen in die längerfristige Strategie des IIRC einfließen. Im Januar 2021 veröffentlichte der IIRC Überarbeitungen des Rahmenkonzepts, die sich auf auf eine Vereinfachung der geforderten Verantwortungserklärung für den integrierten Bericht, einen verbesserten Einblick in die Qualität und Integrität des zugrundeliegenden Berichtsprozesses, eine klarere Unterscheidung zwischen Ergebnissen und Resultaten sowie eine stärkere Betonung der ausgewogenen Berichterstattung von Ergebnissen und Werterhaltungs- und Erosionsszenarien konzentrieren.

Die gegenwärtige Fassung des Rahmenkonzepts ist auf der Internetseite der VRF verfügbar.

Überblick über das Rahmenkonzept

Zielsetzung

  • Der Zweck des Rahmenkonzepts ist es, Leitprinzipien und Inhaltselemente festzulegen, die den Gesamtinhalt eines integrierten Berichts bestimmen, und die grundlegenden Konzepte zu erläutern, die ihnen zugrunde liegen.
  • Das Rahmenkonzept wurde in erster Linie im Kontext von privatwirtschaftlichen, gewinnorientierten Unternehmen jeder Größe verfasst, kann aber auch, gegebenenfalls in angepasster Form, von Organisationen des öffentlichen Sektors und gemeinnützigen Organisationen angewendet werden.
  • Im Rahmenkonzept werden Informationen identifiziert, die in einen integrierten Bericht aufzunehmen sind, um die Fähigkeit einer Organisation zur Wertschöpfung zu beurteilen; es werden keine Maßstäbe für Dinge wie die Qualität der Strategie einer Organisation oder das Niveau ihrer Leistung festgelegt.
  • Die Verweise auf die Wertschöpfung im Rahmenkonzept schließen die Fälle ein, in denen Wert erhalten wird und in denen er verloren geht, und sie beziehen sich auf die Wertschöpfung im Laufe der Zeit.

Grundlegende Konzepte

Es gibt drei grundlegende Konzepte der integrierten Berichterstattung:

  1. Die Wertschöpfung, -erhaltung oder -erosion für die Organisation und für andere.
  2. Die Kapitalien, die im Rahmenkonzept als finanzielles, erzeugtes, intellektuelles, menschliches, soziales und Beziehungskapital sowie als natürliches Kapital identifiziert werden.
  3. Der Prozess, durch den Wert geschaffen, erhalten oder erodiert wird.

Zweck und Inhalt eines integrierten Berichts

Im Rahmenkonzept wird der Zweck eines integrierten Berichts wie folgt beschrieben:

Der primäre Zweck eines integrierten Berichts ist es, den Gebern von Finanzkapital zu erklären, wie eine Organisation im Laufe der Zeit Werte schafft, erhält oder erodiert. Er enthält daher relevante Informationen, sowohl finanzielle als auch andere. Ein integrierter Bericht kommt allen Interessengruppen zugute, die an der Fähigkeit eines Unternehmens interessiert sind, im Laufe der Zeit Werte zu schaffen, einschließlich Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten, Geschäftspartnern, Gemeinden, Gesetzgebern, Regulierungsbehörden und politischen Entscheidungsträgern.

Die Bausteine eines integrierten Berichts sind die folgenden:

  • Leitprinzipien – diese bilden die Grundlage für die Erstellung eines integrierten Berichts, da sie den Inhalt des Berichts und die Darstellung der Informationen beeinflussen. Sie umfassen:
    • Strategischer Fokus und Zukunftsorientierung
    • Konnektivität von Informationen
    • Beziehungen zu Interessengruppen
    • Wesentlichkeit
    • Prägnanz
    • Verlässlichkeit und Vollständigkeit
    • Konsistenz und Vergleichbarkeit
  • Inhaltselemente – die Hauptkategorien von Informationen, die gemäß dem Rahmenkonzept in einem integrierten Bericht enthalten sein müssen. Sie umfassen:
    • Organisatorischer Überblick und externes Umfeld
    • Unternehmensführung
    • Geschäftsmodell
    • Risiken und Chancen
    • Strategie und Ressourcenallokation
    • Leistung
    • Ausblick
    • Grundlagen der Erstellung und Darstellung

    Internetseite

    Die Internetseite des IIRC erreichen Sie unter https://integratedreporting.org/.

     

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