Informationen zur Bilanzierung islamischer Finanzgeschäfte
Hintergrund
Rechnungslegungsstandards für die Finanzberichterstattung durch islamische Finanzinstitute müssen entwickelt werden, weil in einigen Fällen islamische Finanzinstitute auf Rechnungslegungsprobleme stoßen, weil die bestehenden Rechnungslegungsstandards wie IFRS oder nationale Rechnungslegungsstandards anhand nicht islamischer Institute, Produktstrukturen und Vorgehensweisen entwickelt wurden, die z.T. als nicht ausreichend wahrgenommen werden, um islamische Finanztransaktionen darzustellen.
Der Scharia'a gemäße Transaktionen, bei denen das Verbot aus dem Koran beachtet wird, Zinsen zu nehmen, haben manchmal keine Entsprechungen in konventionellen Finanzierungsplänen und können deshalb bedeutende Auswirkungen auf die Bilanzierung haben. Gleichzeitig steht die islamische Finanzindustrie und erheblichem Druck, die Bilanzierungspraxis und das Risikomanagement zu verbessern und die Anleger besser zu schützen.
Auf dieser Seite bieten wir einen Überblick über jüngste Entwicklungen in der Bilanzierung von islamischen Finanzgeschäften und der jeweils besten ausgeübten Praxis.
Ressourcen
Prüfungs- und Rechnungslegungsorganisation für islamische Finanzinstitute (Accounting and Auditing Organisation for Islamic Financial Institutions, AAOIFI)
Die Prüfungs- und Rechnungslegungsorganisation für islamische Finanzinstitute (Accounting and Auditing Organisation for Islamic Financial Institutions, AAOIFI) ist ein islamisches, autonomes und gemeinnütziges Gremium, das Rechnungslegungs-, Prüfungs-, Unternehmensführungs-, Berufsethik- und Scharia'a-Standards für islamische Finanzinstitute und die gesamte Branche erlässt. Die AAOIFI wurde 1991 gegründet und hat bis dato 100 Standards in den oben genannten Bereichen veröffentlicht.
Die Internetseite der AAOIFI können Sie über http://www.aaoifi.com/aaoifi erreichen.
Deloitte-Fachzentrum zu islamischen Finanzgeschäften
Deloitte unterhält ein Fachzentrum zu islamischen Finanzgeschäften (Islamic Finance Knowledge Center, IFKC). Das IFKC ist in verschiedenen Bereichen tätig, in denen Kenntnisse zum neuesten Entwicklungsstand bei islamischen Finanzgeschäften gesammelt und vermittelt werden. Das Angebot umfasst unter anderem:
- Aufbau einer Datenbank mit Handbüchern, Standards und Branchenberichten
- Veröffentlichung von IFKC-Forschungsergebnissen und Berichte an einzelne Branchen und Interessengruppen
- Durchführung von Studien über führende Unternehmen in der islamischen Finanzbranche
- Ausstrahlung von Internetpräsentationen mit Diskussionen mit Experten und Entscheidungsträgern
- Veröffentlichung eines an Mandanten und Märkte gerichteten eMagazins
Zum Deloitte-Fachzentrum zu islamischen Finanzgeschäften gelangen Sie hier.
In Zusammenarbeit mit unserem Scharia'a-Rechtsgelehrten, Mufti Hassaan Kaleem, haben unsere Spezialisten für islamische Finanzgeschäfte die Reihe "Islamische Finanzgeschäfte verstehen" entwickelt, die einen Einblick in die grundlegenden Prinzipien von islamischen Finanzgeschäften bietet und unter anderem Musharakah, Mudarabah, Murabaha, Ijarah, Salam, Istisna' und Sukuk erläutert.
Zugehörige Projekte
Der IASB sieht islamische Finanzgeschäfte als ein mögliches Thema für die Agenda des IASB nach 2011 an und hat eine Beratungsgruppe für der Scharia'a gemäße Instrumente und Transaktionen gegründet.
Die Gruppe der Standardsetzer aus Asien/Ozeanien (Asian-Oceanian Standard-Setters Group, AOSSG) hat eine Arbeitsgruppe zum Thema islamische Finanzgeschäfte eingerichtet, deren Ziel es ist, den AOSSG-Mitgliedern zu helfen, dem IASB gegenüber Anregungen und Rückmeldungen zur Angemessenheit und Sachgerechtigkeit vorgeschlagener und bestehender International Financial Reporting Standards (IFRS) in Bezug auf islamische Finanztransaktionen und-ereignisse zu äußern. Die Arbeitsgruppe wird von Malaysia geleitet; weitere Mitglieder sind Australien, China, Dubai, Indonesien, Korea, Pakistan und Saudi-Arabien. Die Internetseite der Arbeitsgrupe der AOSSG können Sie hier erreichen.