Finanzinstrumente – Fortgeführte Anschaffungskosten und Wertminderungen

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Erörterung von Varianten eines Ansatzes erwarteter Verluste

Der Stab stellte dem Board eine Erörterung von Varianten eines Ansatzes erwarteter Verluste vor, die sich aus den erhaltenen Stellungnahmen sowie aus Eingaben des beratenden Expertenpanels (Expert Advisory Panel, EAP) ergeben haben. Der Zweck dieser Sitzung besteht lediglich in einer Orientierung. Es wurden keine Beschlüsse gefasst.

Der Stab stellte dem Board einen Arbeitsplan mit Sachverhalten im Hinblick auf Varianten eines Ansatzes erwarteter Verluste vor, die über die kommenden Monate zu erörtern sind. Die Diskussion sollte den Boardmitgliedern einen Überblick über Sachverhalte hinsichtlich eines Ansatzes der erwarteten Verluste sowie seiner Varianten und der Wechselwirkung bestimmter Eigenschaften des Projekts vermitteln.

Der Stab meinte, dass die Adressaten das Modell der erwarteten Verluste (Expected Loss Model, ELM) mit überwältigender Mehrheit jedem anderen möglichen Modell gegenüber bevorzugt hätten (z.B. dem Modell der eingetretenen Verluste nach IAS 39 oder einem Fair-Value-Ansatz). Zudem stimmte die Mehrheit der Adressaten zu, dass das Modell den Einschluss erwarteter Verluste über die Laufzeit eines Produkts einbezieht. Der Board stimmte dieser allgemeinen Richtung zu.

Der Stab fuhr damit fort, die Notwendigkeit einer Ansatzschwelle für erwartete Verluste in Erfahrung zu bringen. Der Stab meinte, dass eine jedwede solche Schwelle mit der Zielsetzung der Bewertungsmethode fortgeführter Anschaffungskosten nicht in Einklang stünde.

Der Board diskutierte sodann drei Kernmerkmale des Ansatzes erwarteter Verluste: die Zuordnung der ursprünglich geschätzten erwarteten Verluste, die Zuordnung nachfolgender Änderungen an der Schätzung erwarteter Verluste und die Notwendigkeit eines Sockels für die Bemessung erwarteter Verluste.

Der Stab gab einen Überblick über vier verschiedene Methoden der Zuordnung der ursprünglich geschätzten erwarteten Verluste, die sich von einer Verteilung über die Laufzeit unter Verwendung einer integrierten Berechnung des Effektivzinses (wie im Standardentwurf vorgeschlagen) über zwei Varianten eines solchen Ansatzes auf Grundlage einer Entkopplung (wie vom EAP vorgeschlagen: Verteilung über die Laufzeit unter Verwendung eines Annuitätenansatzes oder Verteilung in gleichen Tranchen über die durchschnittliche Laufzeit) bis hin zur Zuordnung der gesamten ursprünglich geschätzten erwarteten Verluste zur ersten Periode reichen. Der Stab meinte, dass das letzte Modell eine 'vollständige Aufholung' für nachfolgende Änderungen an der Schätzung erwarteter Verluste erfordern würde. Der Board wird diesen Sachverhalt zu einem späteren Zeitpunkt en Detail erörtern.

Was die Zuordnung nachfolgender Änderungen an der Schätzung erwarteter Verluste angeht, wurden mehrere Alternativen vorgestellt:

eine vollständige Aufholung wie im Standardentwurf vorgeschlagen,

eine 'teilweise Aufholung', bei der der zeitproportionale und geänderte erwartete Verluste zum Stichtag erfolgswirksam im Periodenergebnis erfasst und der Rest über die verbleibende Laufzeit verteilt wird (entweder durch Anpassung des Effektivzinses über die Restlaufzeit oder durch gleichmäßige Verteilung der nicht erfassten erwarteten Verluste über die Restlaufzeit, sowie

keine Aufholung, d.h. Behandlung aller nachfolgenden Änderungen prospektiv.

Der Board erörterte das Konzept eines "Guten Buches" und eines "Schlechten Buches" zur Unterscheidung und den Umstand, dass eine genaue Definition eine Auswirkung auf das Bilanzierungsergebnis haben könnte. Der Stab meinte, dass das "Schlechte Buch" eine vollständige Aufholung erfordere, wohingegen das "Gute Buch" möglicherweise für eine andere Behandlung in Frage komme. Der Board wird diesen Sachverhalt zu einem späteren Zeitpunkt erörtern.

Der Board erörterte auch die Auswirkung von Übertragungen zwischen dem "Guten Buch" und dem "Schlechten Buch". Der Board bat den Stab um ein Zahlenbeispiel, um die Alternativen der Übertragung des vollständigen oder proportionalen Saldos des Wertberichtskontos aus dem "Guten Buch" in das "Schlechte Buch" zu vergleichen. Ein Boardmitglied meinte zudem, dass die Definition de schlechten Buches die Übertragung sowie den Einschluss oder Nichteinschluss der Rückstellung für eingetretene, aber noch nicht berichtete Verluste beeinflusse. Der Stab meinte, dass die Definition von 'eingetreten, aber noch nicht berichtet' nicht konsistent sei (und nicht notwendigerweise gleich der Definition für eingetretene, aber noch nicht berichtete Verluste in IAS 39).

Schlussendlich erörterte der Board den Sockel für die Bemessung erwarteter Verluste, d.h. die Frage, ob ein symmetrisches oder asymmetrisches Modell anzuwenden sei (Letzteres würde einen Bodensatz im Wertberichtigungskonto erfordern, das alle eingetretenen Verluste abdecken würde). Der Board meinte, dass sich die Notwendigkeit eines Sockels aus dem Modell insgesamt ergeben würde.

Der Board wird die Wertberichtigungsthematik auf einer der folgenden Sitzungen weiter besprechen.

Damit ging die Sondersitzung zu Ende.

Diese Zusammenfassung basiert auf Notizen, die von Beobachtern bei der Sitzung gemacht wurden. Sie sind nicht als offizielle oder endgültige Zusammenfassung zu verstehen.

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