Primäre Abschlussbestandteile

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Überblick und Umfang des Projekts allgemein

Agendapapier 21

Hintergrund

Der Zweck dieser Sitzung lag darin, den Board zu bitten, über den Umfang des Forschungsprojekts zu den primären Abschlussbestandteilen zu entscheiden. Der Stab hat die folgenden Papiere vorgestellt:

  • Umfang des Projekts — Erfolgsberichterstattung – Papier 21A
  • Umfang des Projekts — Sonstige primäre Abschlussbestandteile und Segmentberichterstattung – Papier 21B

Empfehlung des Stabs

Der Stab empfahl Folgendes:

  • Das Forschungsprojekt sollte sich auf die Erfolgsberichterstattung konzentrieren und nicht einer grundlegenden Überprüfung aller primären Abschlussbestandteile dienen.
  • Die Forschungsergebnisse sollten in Form eines Diskussionspapiers veröffentlicht werden, und für dieses sollte Folgendes gelten:
    • (a) Beschreibung des Problems, das der Stab beim Ausweis in den primären Abschlussbestandteilen identifiziert hat;
    • (b) Umreißung vorläufiger Sichtweisen für die Verbesserung bestimmter Ausweisaspekte;
    • (c) Bitte um Rückmeldung zu den identifizierten Sachverhalten und um Vorschläge zu möglichen alternativen Verbesserungsmöglichkeiten;
    • (d) Berücksichtigung von Finanzinstituten und ebenso von Nichtfinanzinstituten; und
    • (e) Berücksichtigung der Auswirkungen auf die digitale Berichterstattung, also Berücksichtigung der Frage, wie sich die Vorschläge auf die XBRL-Berichterstattung auswirken.

Erörterung durch den Board

Alle Boardmitglieder sprachen sich dafür aus, sich auf gezielte Verbesserungen zu konzentrieren. Dennoch war der Board der Meinung, dass es zu früh sei, zu entscheiden, ob des Ergebnis der Forschungen ein Diskussionspapier sein sollte oder ein Entwurf, da dies vom Wesen der Sachverhalte abhänge, denen schließlich im Rahmen des Projekts nachgegangen wird, sowie den Reaktionen, die sich in ersten Einbindungsveranstaltungen zu diesen Themen ergeben.

Es gab auch einige Diskussion dazu, wie das Projektteam mit dem Team für die IFRS-Taxonomie während der Abarbeitung dieses Projekts zusammenarbeiten könne.

 

Erfolgsberichterstattung

Agendapapier 21A

Hintergrund

In diesem Papier wurden die Empfehlungen des Stabs in Bezug auf mögliche Verbesserungen der Struktur und des Inhalts der Erfolgsberichterstattung zusammengefasst, die in das Diskussionspapier zu den primären Abschlussbestandteilen aufgenommen werden könnten. Die Empfehlungen des Stabs bauten auf dessen ersten Untersuchungen zum Umfang des Projekts auf, die dem Stab bei dessen Sitzung im November 2016 vorgestellt wurden.

Empfehlung des Stabs

Der Stab empfahl, dass im Diskussionspapier die folgenden Themen im Zusammenhang mit der Erfolgsberichterstattung erörtert werden sollten:

  • (a) Vorschrift zusätzlicher Zwischensummen in der Erfolgsberichterstattung, insbesondere EBIT und Gewinne aus operativer Tätigkeit;
  • (b) Streichung einiger Wahlrechte in Bezug auf den Ausweis von Erträgen und Aufwendungen in bestehenden Standards (bspw. Ausweis von Nettozinsaufwendungen oder Nettoschulden aus leistungsorientierten Plänen);
  • (c) Aufnahme einiger oft genutzter Leistungskennzahlen in die Standards einschließlich separatem Ausweis von nicht wiederkehrenden, ungewöhnlichen und seltenen Posten; und
  • (d) bessere Wege, Informationen über das sonstige Gesamtergebnis zu kommunizieren.

Erörterung durch den Board

Zu diesem Papier gab es keine Abstimmung durch den Board.

Kernpunkte der Erörterungen waren die folgenden: (i) Entwicklung eines Prinzips zur Disaggregierung, das von sich aus zu relevanten Zwischensummen führt, die in der Erfolgsberichterstattung ausgewiesen werden, (ii) wie die Erfolgsberichterstattung darzustellen ist, um sicherzustellen, dass die Adressaten verstehen, was nachhaltige Leistung des Unternehmens ist, und (iii) Überlegungen dazu, wie man mehr Aufmerksamkeit auf das sonstige Gesamtergebnis lenken kann.

  • (i) Der Board war sich einig, dass die Forderung von mehr Zwischensummen ein Ausdruck eines grundlegenderen Problems sei: eines Mangels an Disziplin bei der Zusammenfassung und Aufgliederung von Informationen im Abschluss. Der Board war der Meinung, dass der Schwerpunkt des Diskussionspapiers darauf liegen sollte, eine solche Disziplin zu fördern, anstatt Erwägungen nach zu gehen, wie viele und welche Zwischensummen eingeführt werden sollten. Diese Meinung entstand aus der Überzeugung, dass bei sachgerechter Anwendung von Aufgliederung durch die Unternehmensleitung ein Ausweis von relevanten Zwischensummen von allein entstehen würde, ohne dass man groß definieren müsse, was jede Zwischensumme bedeute. Ein Boardmitglied gab die Sichtweise von Anwendern wieder, die erklärt hatten, sie seien nicht allzu sehr besorgt in Bezug darauf, wie ein Unternehmen eine Zwischensumme definiere, sie wollten vielmehr wissen, welche Anpassungen an dieser Zwischensummen in der Vergangenheit (bspw. in den letzten fünf Jahren) vorgenommen worden seien, sodass Transparenz hinsichtlich der Einheitlichkeit herrsche.
  • (ii) Der Board war sich einig, dass im Diskussionspapier die Ausdrücke 'nicht wiederkehrend', 'selten' und 'ungewöhnlich' nicht definiert werden sollten (da sich die Stellungnehmenden zu diesem Thema nicht einig sein würden). Vielmehr sollte Unternehmen gestattet werden, bei der Identifizierung dieser Posten Ermessensentscheidungen der Unternehmensführung walten zu lassen. Der Board war der Meinung, dass das übergeordnete Ziel des separaten Ausweises sei, den Adressaten transparentere Angaben dazu zur Verfügung zu stellen, was von der Leistung des Unternehmens regelmäßig und nachhaltig sei. Dies sollte die konzeptionelle Grundlage bilden, auf der die Unternehmensleitung wiederkehrende und nicht wiederkehrende Posten identifiziert.

    Der Board forderte den Stab außerdem auf, zu untersuchen, wann an Posten von wiederkehrend zu nicht wiederkehrend und umgekehrt werden sollte. Und der Stab sollte sich nach Meinung des Boards auch mit dem FASB-Projekt zum selben Thema auseinandersetzen, um die Effizienz zu steigern.

    Der Stab erklärte sich bereit, die Rückmeldungen, die im Rahmen des Projekts zu Angabeprinzipien zur Frage wiederkehrend/nicht wiederkehrend eingegangen sind, in die Entwicklung des Diskussionspapiers zu primären Abschlussbestandteilen aufzunehmen und die entsprechenden Erörterungen vom Projekt zu Angabeprinzipien in das Diskussionspapier zu primären Abschlussbestandteilen zu überführen, damit das Thema an einer einzigen Stelle umfassend abgehandelt werden kann.
  • (iii) Um dem sonstigen Gesamtergebnis mehr Sichtbarkeit zu geben, baten einige Boardmitglieder den Stab, die Möglichkeit zu untersuchen, 'Gesamtergebnis je Aktie' einzuführen, um die Aufmerksamkeit der Adressaten auf diesen vernachlässigten Abschnitt der Erfolgsberichterstattung zu lenken.

 

Sonstige primäre Abschlussbestandteile und Segmentberichterstattung

Agendapapier 21B

Hintergrund

In diesem Papier wurden die Empfehlungen des Stabs in Bezug auf die Kapitalflussrechnung, die Darstellung der finanziellen Lage, die Segmentberichterstattung, die Entwicklung von Formatvorlagen für die primären Abschlussbestandteile bestimmter Branchen und die Entwicklung eines Prinzips für die Zusammenfassung und Aufgliederung von Informationen in den primären Abschlussbestandteilen vorgestellt. Die Empfehlungen des Stabs bauten wiederum auf dessen ersten Untersuchungen zum Umfang des Projekts auf, die dem Stab bei dessen Sitzung im November 2016 vorgestellt wurden.

Empfehlung des Stabs

Der Stab empfahl, dass im Diskussionspapier zu primären Abschlussbestandteilen den folgenden Sachverhalten nachgegangen wird:

  • (a) Streichung der Optionen für die Klassifizierung von Zahlungsmittelauswirkungen von Zinsen und Dividenden in der Kapitalflussrechnung;
  • (b) Angleichung des Abschnitts zu operativer Tätigkeit in der Kapitalflussrechnung und der Erfolgsberichterstattung;
  • (c) was ist der sachgerechte Ausgangspunkt für die indirekte Überleitung von Cashflows? - der Stab war der Meinung, dass diese Überleitung einen einzigen Ausgangspunkt haben sollte und dass dies der Gewinn aus operativer Tätigkeit in der Erfolgsberichterstattung sein könnte;
  • (d) Entwicklung von Formatvorlagen für die primären Abschlussbestandteile für eine kleine Anzahl von Branchen; und
  • (e) Entwicklung eines Prinzips für die Zusammenfassung und Aufgliederung von Posten in den primären Abschlussbestandteilen.

Der Stab empfahl weiterhin, dass im Diskussionspapier keine Verbesserungen der Darstellung der finanziellen Lage, der Segmentberichterstattung oder des Ausweises aufgegebener Geschäftsbereiche erörtert werden sollten.

Erörterung durch den Board

Der Board stimmte der Empfehlung mit Ausnahme der Darstellung der finanziellen Lage zu. Bei letzterer wurde vereinbart, dass der Board jegliche notwendigen Folgeänderungen oder sich ergebende Auswirkungen in Bezug auf die Darstellung der finanziellen Lage erwägen würde, die sich aus den vorgeschlagenen Verbesserungen der Erfolgsberichterstattung und der Kapitalflussrechnung ergeben.

In Bezug auf die Darstellung der finanziellen Lage war ein Boardmitglied der Meinung, dass, um die Ausweiszeilen der Darstellung der finanziellen Lage als aus operativer Tätigkeit stammend, als aus Finanzierungstätigkeit stammend und aus Investitionstätigkeit stammen klassifizieren zu können, man ausnahmslos darauf Bezug nehmen müsste, wie die zugehörigen Vermögenswerte und Schulden in der Darstellung der finanziellen Lage klassifiziert würden. Deshalb war dieses Boardmitglied der Meinung, dass im Projekt auch untersucht werden sollte, wie die Darstellung der finanziellen Lage verbessert werden könnte. Daran schloss sich eine lange Diskussion an, während der andere Boardmitglieder erläuterten, warum es ihrer Meinung nicht darstellbar sei,  Arbeiten zur Darstellung der finanziellen Lage in das gezielte Projekt zu Verbesserungen der primären Abschlussbestandteile aufzunehmen. Der Stab wiederholte außerdem, dass die Adressaten kein Interesse daran hätten, die Darstellung der finanziellen Lage neu zu formatieren. Am Ende kam der Board zu einem Kompromiss: Das Projekt würde die Darstellung der finanziellen Lage nicht gänzlich ausschließen, indem festgehalten würde, dass ggf. Folgeänderungen daran vorgenommen würden, was aber von den Verbesserungen abhänge, die an der Erfolgsberichterstattung und an der Kapitalflussrechnung vorgenommen würden. Diese Folgeverbesserungen seien aber nicht Teil der Zielsetzung des Projekts zu den primären Abschlussbestandteilen.

Hinsichtlich der Entwicklung von Formatvorlagen gab es von einigen Boardmitgliedern starken Gegenwind. Diese waren der Meinung, dass, um wirkungsvoll zu sein, die Formatvorlagen eine Branche (oder mehrere Branchen) en detail adressieren und außerdem verpflichtend sein müssten. Dies würde jedoch viel Zeit erfordern, und die sich ergebenden Formatvorlagen könnten ggf. sogar im Konflikt mit bestehenden regulatorischen Vorschriften stehen. Wenn die Formatvorlagen jedoch nicht verpflichtend anzuwenden seien, würde nach Meinung dieser Boardmitglieder nicht viel Nutzen darin liegen, sie überhaupt zu haben, da Unternehmen sicher zögern würden, ihre vertraute und etablierte Branchenpraxis zu verlassen, um nicht verpflichtenden IFRS-Formatvorlagen einzuführen. Daher waren sie der Meinung, dass dies wie auch immer eine Zeitverschwendung sein und das Projekt zu den primären Abschlussbestandteilen verzögern würde, was den gezielten Ansatz des Projekts unterminieren würde.

Es gab wenig bis keine Diskussion zu den anderen Sachverhalten.

Zugehörige Themen

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