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Nicht börsennotierte belgische Versicherungsunternehmen müssen IFRS anwenden

27.09.2009

Nach königlichem Erlass vom 27. September 2009 müssen alle Versicherungsunternehmen ab Geschäftsjahren, die am oder nach dem 1. Januar 2012 beginnen, ihre Konzernabschlüsse nach den IFRS wie für die Anwendung in Europa übernommen erstellen.

Der Aufsichtsrat kann entscheiden, IFRS ab Geschäftsjahren, die am oder nach dem 1. Januar 2010 beginnen, anzuwenden; diese Entscheidung ist unwiderruflich. Den Text des königlichen Erlasses in französischer und niederländischer Sprache finden Sie hier (333 KB).
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Konferenz zur Bilanzierung in Lateinamerika – Tag 2

26.09.2009

Die Weltbank, der internationale Wirtschaftsprüferverband und die Interamerikanische Entwicklungsbank sind gemeinsam Gastgeber der dritten Jahreskonferenz zur Bilanzierung und Rechenschaftspflicht für das wirtschaftliche Wachstum in Lateinamerika und der Karibik (Contabilidad y Responsabilidad para el Crecimiento Económico Regional, CReCER).

Deloitte ist einer der Sponsoren. Die Konferenz findet in Sao Paulo vom 23. bis 25. September 2009 statt. Etwa 900 Teilnehmer sind erschienen. Das diesjährige Thema der Konferenz lautet Wiederherstellung des Vertrauens nach der Finanzmarktkrise. Am 22. September 2009, dem Tag vor der Konferenz, hielt der IASB eine Sitzung der regionalen Standardsetzer ab. Nachfolgend finden Sie die Übersetzung der vorläufigen und inoffiziellen Mitschrift der Sitzung, die Beobachter von Deloitte am zweiten Tag insbesondere im Hinblick auf die Bemerkungen zur Rechnungslegung angefertigt haben.

Konferenz zur Bilanzierung und Rechenschaftspflicht für das wirtschaftliche Wachstum Sao Paulo – Mitschrift vom 24. September 2009

Bestimmende Faktoren in der Qualität von Rechnungslegung

Jim Sylph, Exekutivdirektor für Standards für den Berufsstand beim IFAC, erörterte die Bedeutung von "Prüfungsqualität". Er wies darauf hin, dass die internationalen Prüfungsstandards (ISA) Leitlinien im Hinblick auf die Verantwortlichkeit des Prüfers in Bezug auf einen Prüfungsauftrag bieten. Der internationale Standard zur Prüfungsqualität Nr. 1 widme sich andererseits an die Gesellschaft und bietet Leitlinien zu den Kontrollen, die eingerichtet sein müssen, um Prüfungsqualität zu gewährleisten. In Bezug auf Mandantenbeziehungen sagte er, dass Prüfer im Interesse der Anteilseigner des Mandanten und im Interesse der Öffentlichkeit handeln müssten, was nicht immer das Gleiche sei wie das Interesse der Unternehmensführung des Mandanten. Sylph hielt fest, dass sich Prüfungsrisiken unter zwei Umständen signifikant erhöhen könnten - wenn es eine erstmalige Prüfung ist und der Prüfer den Mandanten nicht gut genug kennt oder wenn sich die Bilanzierungs- und Prüfungsstandards geändert haben und der Prüfer sich nicht auf dem laufenden gehalten hat.

Richard George, Vorsitzender des Rats für Ethikstandards der Wirtschaftsprüfer, führte aus, dass Fragen der Unternehmenskultur in einer Prüfungsgesellschaft genauso wichtig für die Prüfungsqualität sind wie die Prüfungsmethodik. Während eine solide Methodik essentiell sei, beinhalte eine Prüfung auch Skepsis, professionelles Ermessen, Unabhängigkeit, Objektivität und Integrität — das seien ethische Punkte. Er sagte, dass viele Punkte in der Finanzberichterstattung Fragen des professionellen Ermessens seien und keine Tatsachen. So forderten beispielsweise die Wahl der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Bewertungen selbst und Schätzungen Objektivität. George wies auch darauf hin, dass der überarbeitet Kodex zur Berufsethik des IFAC im Juli 2009 in Kraft getreten ist und nicht nur für Prüfer gilt sondern für alle Mitgliedsorgane des IFAC also auch alle Ersteller von Abschlüssen. George hob hervor dass die Wahl der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden eine ethische Frage sei und nicht nur die Frage der Einhaltung von Aufsichtsvorschriften — vom ethischen Standpunkt her sei es also keine "freie Wahl" — das öffentliche Interesse an hochwertiger Information sei bestimmend.

Neue Trends und regionale Initiativen bei Maßnahmen zur Bilanzierung und Prüfung

Manuel Sanchez y Madrid, stellvertretender Vorsitzender des Beirats für Compliance des IFAC, erläuterte das Compliance-Programm für Mitgliedsorgane des IFAC. Das Programm ist ein Mittel, um die Qualität der Bemühungen der IFAC-Mitglieder und der assoziierten Mitglieder bei der Erfüllung der Mitgliedsvorschriften des IFAC einzuschätzen. Das Programm enthält eine Selbsteinschätzung zur Compliance und ermöglicht die Entwicklung länderspezifischer Aktionspläne. Weitere Informationen zum Compliance-Programm für Mitgliedsorgane des IFAC.

Henri Fortin, führender Spezialist für Finanzmanagement der Weltbank, erläuterte die ROCS-Berichte der Weltbank zur Bilanzierung und Prüfung in Lateinamerika und der Karibik (A&A-Berichte). Er wies darauf hin, dass in der Region 15 ROSC-A&A-Berichte abgeschlossen worden wären, § sich im Entwurfsstadium befänden, und in 3 Ländern die vorbereitenden Untersuchungen durchgeführt würden. Das ROSC-Programm diene zwei Zielen:

Einschätzung. Analyse der Vergleichbarkeit von nationalen Bilanzierungs- und Prüfungsstandards mit internationalen Standards, Bestimmung des Grads, zu dem die anzuwendenden Bilanzierungs- und Prüfungsstandards eingehalten werden, und Einschätzung der Stärken und Schwächen des geltenden Regelwerks bei der Unterstützung von hochwertiger Finanzberichterstattung.

Aktionsplan. Hilfestellung für das Land bei der Entwicklung und Umsetzung eines Aktionsplans für die Verbesserung der Möglichkeiten der bestehenden Einrichtungen mit dem Ziel, das Finanzberichterstattungssystems des Landes zu stärken.

Weitere Informationen zu den ROCS-Berichten der Weltbank zur Bilanzierung und Prüfung. Fortin erläuterte außerdem die Wege, auf denen die Weltbank in der Region fachliche Hilfe im Bilanzierungs- und Prüfungsbereich geleistet hat. Diese schlossen Hilfe bei der Einführung der IFRS, bei der Verbesserung der Universitätscurricula im Hinblick auf die Aufnahme der IFRS sowie bei der Qualitätskontrolle in der Prüfungsbranche ein. Er wies außerdem darauf hin, dass die Bank 17 virtueller Bilanzierungs- und Prüfungsseminare in 16 verbundenen Ländern in der Region seit Oktober 2006 angeboten habe. Themen dieser Seminare seien unter anderem auch die IFRS und der IFRS für KMU gewesen.

Luciano Schweizer, Spezialist für Betriebsabläufe bei der interamerikanischen Entwicklungsbank (IDB), sagte dass die IDB IFRS- und ISA-Projekte in neuen Ländern der Region organisiert habe. Diese beinhalteten Hilfe bei der Einführung der IFRS und der ISA, IFRS-Ausbildung und Hilfe bei der Gestaltung der Lehrpläne an 12 Universitäten. Schweizer sagte dass in der Region einige Länder die über die Kapazität verfügten, die IFRS und die ISA direkt einzuführen, während andere im Moment ihre lokalen Standards mit den internationalen Ansprüchen konvergierten. Er gestand ein, dass diese Konvergenz nicht notwendigerweise zu einem internationalen Standard führe.

KMU und kleine und mittlere Prüfungsgesellschaften: Eine blühende Partnerschaft für solide Finanzberichterstattung

Paul Pacter, der IASB-Direktor für Standards für KMU, erläuterte die Entstehungsgeschichte des IFRS für KMU, der am 9. Juli 2009 veröffentlicht worden war. Der IFRS für KMU ist ein eigenständiger Standard von 230 Seiten, der auf die Bedürfnisse und Möglichkeiten kleinerer Unternehmen zugeschnitten ist. Viele der Prinzipien in den vollen IFRS für den Ansatz und die Bewertung von Vermögenswerten und Schulden, Erträgen und Aufwendungen sind vereinfacht worden; Themen, die für KMU nicht relevant sind, wurden gestrichen; die Anzahl der geforderten Angaben wurde erheblich verringert. Um die Bürde der Berichterstattung für KMU weiter zu verringern, wurde vereinbart, dass Überarbeitungen an dem Standard nur einmal alle drei Jahre vorgenommen werden, sagte Pacter. Er wies darauf hin, dass die spanische Übersetzung des IFRS für KMU am 17. September 2009 auf der Internetseite des IASB veröffentlicht worden ist. Um die Einführung zu unterstützen, entwickelt die IASC-Stiftung umfangreiches Trainingsmaterial in vielen Sprachen und arbeitet mit den internationalen Entwicklungsagenturen zusammen, um Lehrkräfte für regionale Ausbildungsveranstaltungen zur Verfügung zu stellen, bei denen Ausbildende in der Verwendung des Trainingsmaterials ausgebildet werden sollen. Dies soll hauptsächlich in den Entwicklungs- und Schwellenländern geschehen. Die englischsprachigen Quellen können ab Ende 2009 kostenfrei von der Internetseite des IASB heruntergeladen werden.

Ricardo Rodil, Mitglied des IFAC-Ausschusses für kleine und mittlere Prüfungsgesellschaften, sagte, dass die KMU von den Auswirkungen der globalen Finanzmarktkrise betroffen worden sind und den Zugang zu Kapital erschwert finden. Es gebe die Notwendigkeit für alle KMU einschließlich der Mikros, Abschlüsse von guter Qualität zu erstellen, wenn sie Kapital erhalten wollen.

Vania Maria da Costa Borgeth, Leiterin der Abteilung Rechnungslegung bei der BNDES (einer brasilianischen staatlich geförderten Bank, die KMU unterstützt), sagte, dass ihre Bank den IFRS für KMU begrüße, da er hochwertige transparente Informationen für kleine Unternehmen liefere. Die Bank wolle daran arbeiten, dass der IFRS für KMU Realität würde für brasilianische KMU, sagte Borgeth, aber sie wies darauf hin, dass einige KMU sich den Anstrengungen und den Kosten widersetzen, die bei einem solch bedeutenden Wechsel anfallen würden.

Diese Zusammenfassung basiert auf Notizen, die von Beobachtern bei der Sitzung gemacht wurden. Sie sind nicht als offizielle oder endgültige Zusammenfassung zu verstehen.

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Neue Verlautbarungen zur Prüfung nach KWK-G und EEG

25.09.2009

Der Hauptfachausschuss (HFA) des Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW) hat zwei Verlautbarungen verabschiedet.

Der Hauptfachausschuss (HFA) des Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW) hat folgende Verlautbarungen verabschiedet:

IDW Prüfungsstandard: Prüfungen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (IDW PS 970) und

IDW Prüfungsstandard: Prüfungen nach dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (IDW PS 971).

Aufgrund der Neufassung des EEG und der Änderung des KWK-G war eine Überarbeitung des IDW Prüfungshinweises: Prüfungen nach dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz und dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (IDW PH 9.420.3) in der Fassung vom 30.03.2007 erforderlich geworden, der durch die beiden neuen Verlautbarungen ersetzt wird. Weitere Informationen finden Sie in der Presseerklärung des IDW.

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136. DSR-Sitzung - Sitzungspapiere

25.09.2009

Die Sitzungspapiere für den öffentlichen Teil der 136. Sitzung des Deutschen Standardisierungsrates vom 1. Oktober 2009 stehen auf der Internetseite des DRSC zum Herunterladen bereit.

Die Sitzungspapiere für den öffentlichen Teil der 136. Sitzung des Deutschen Standardisierungsrates vom 1. Oktober 2009 stehen auf der Internetseite des DRSC zum Herunterladen bereit.

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IDW ERS BFA 2: Bilanzierung von Finanzinstrumenten des Handelsbestands bei Kreditinstituten

25.09.2009

Der Bankenfachausschuss (BFA) des Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW) hat den Entwurf einer IDW Stellungnahme zur Rechnungslegung: Bilanzierung von Finanzinstrumenten des Handelsbestands bei Kreditinstituten (IDW ERS BFA 2) verabschiedet. In dem Entwurf werden Zweifelsfragen im Zusammenhang mit der Zuordnung von Finanzinstrumenten zum Handelsbestand sowie deren Bewertung und etwaigen Umwidmung bei Kreditinstituten nach den durch das BilMoG in das Gesetz eingefügten Vorschriften in § 340e Abs.

3 und 4 HGB adressiert. Ferner werden Fragen zum Ausweis der aus diesen Finanzinstrumenten resultierenden Aufwendungen und Erträge sowie zu den geforderten Anhangangaben nach dem HGB sowie der RechKredV angesprochen. Die Entwurf ist in der Rubrik Verlautbarungen/ Download von Entwürfen auf der Internetseite des IDW abrufbar und wird zudem in Heft 10 der IDW Fachnachrichten abgedruckt. Zu dem Entwurf kann bis zum 15. Januar 2010 Stellung genommen werden.
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IASB-Webcast zu preisregulierten Geschäftsvorfällen

25.09.2009

Am 5. Oktober 2009 bietet der Stab des IASB per Webcast eine Präsentation zum kürzlich veröffentlichten Entwurf zur Bilanzierung von preisregulierten Geschäftsvorfällen an.

Die Kommentierungsfrist des Entwurfs endet am 20. November 2009. Die Präsentation wird vom IASB-Projektteam abgehalten: Fabienne Colignon, Michael Kraehnke und Michael Stewart. Im Anschluss wird es die Möglichkeit geben, Fragen zu stellen; Fragen können während der Sitzung eingereicht werden. Um Interessenten in allen Zeitzonen Gelegenheit zu geben, sich in die Präsentation einzuwählen, werden zwei Sitzungen angeboten – um 9:30h und um 14:30h Londoner Zeit. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie in der Presseerklärung des IASB.
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DSR-Stellungnahme zur Bewertung zum beizulegenden Zeitwert

25.09.2009

Der Deutsche Standardisierungsrat (DSR) hat seine Stellungnahme zum Standardentwurf zur Bewertung zum beizulegenden Zeitwert (ED/2009/5 Fair Value Measurement) verabschiedet.

Der DSR hinterfragt den Entwurf auf konzeptioneller Ebene. Die englischsprachige Stellungnahme finden Sie hier (95 KB).
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IASB Updates neu gestaltet

25.09.2009

Im Nachgang zu seinen Sitzungen veröffentlicht der IASB jeweils Zusammenfassungen der Diskussionen und Ergebnisse.

Diese "Updates" genannten Veröffentlichungen erscheinen jetzt in einem neuen Format: Von einer reinen Publikation im PDF-Format haben sie sich zu einer interaktiven Publikation mit internen und externen Verknüpfungen gewandelt. Die IASB Updates stehen Ihnen auf der Internetseite des IASB unter der Rubrik Updates zur Verfügung. Auf IAS PLUS stellen wir Ihnen immer (ausführlichere) Protokolle zur Verfügung, die von Deloitte-Beobachtern angefertigt werden und die wir für sie ins Deutsche übersetzen. Diese finden Sie in unserer Rubrik Agenda/ Zeiten, Abläufe und Zusammenfassungen von Beschlüssen: Zurückliegende IASB-Sitzungen. In unsere Protokolle nehmen wir auch stets eine Verknüpfung auf die Zusammenfassungen des IASB auf.
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Konferenz zur Bilanzierung in Lateinamerika – Tag 1

24.09.2009

Die Weltbank, der internationale Wirtschaftsprüferverband und die Interamerikanische Entwicklungsbank sind gemeinsam Gastgeber der dritten Jahreskonferenz zur Bilanzierung und Rechenschaftspflicht für das wirtschaftliche Wachstum in Lateinamerika und der Karibik (Contabilidad y Responsabilidad para el Crecimiento Económico Regional, CReCER).

Deloitte ist einer der Sponsoren. Die Konferenz findet in Sao Paulo vom 23. bis 25. September 2009 statt. Etwa 900 Teilnehmer sind erschienen. Das diesjährige Thema der Konferenz lautet Wiederherstellung des Vertrauens nach der Finanzmarktkrise. Am 22. September 2009, dem Tag vor der Konferenz, hielt der IASB eine Sitzung der regionalen Standardsetzer ab. Nachfolgend finden Sie die Übersetzung der vorläufigen und inoffiziellen Mitschrift der Sitzung, die Beobachter von Deloitte am ersten Tag insbesondere im Hinblick auf die Bemerkungen zur Rechnungslegung angefertigt haben.

Konferenz zur Bilanzierung und Rechenschaftspflicht für das wirtschaftliche WachstumSao Paulo – Mitschrift vom 23. September 2009

Offizielle Begrüßung

Maria Clara Cavalcante Bugarim, Präsidentin des brasilianischen Rats für staatliche Rechnungslegung, begrüßte die Teilnehmer. Sie sagte, dass eines der Hauptziele der Konferenz sei, zur Zusammenarbeit in der Bilanzierung in Lateinamerika zu ermutigen, da dies im Interesse der wirtschaftlichen Wachstums und der wirtschaftlichen Stabilität liege. Rechnungslegung sollte eine universelle Wirtschaftssprache sein, die über die Grenzen hinweg gelte. Um dies zu erreichen, sagte sie, muss die Bilanzierung wirtschaftliche Wirklichkeit ohne Verzerrung widerspiegeln.

Plenumsvorträge

Pamela Cox, Regionale Vizepräsidentin der Weltbank für Lateinamerika und die Karibik, sagte, dass die Bilanzierung als Ergebnis der gegenwärtigen Wirtschaftskrise an die Spitze der globalen wirtschaftlichen Agenda gerückt sei. Aufgrund der starken aufsichtsrechtlichen und wirtschaftlichen Regulierung habe Lateinamerika die Krise besser überstaden als andere Regionen der Welt – keine Bankenkrise, keine Erhöhung der Inflation, keine Abwertung der Währungen und keine Defizite der Leistungsbilanz. Dennoch gebe es einige regionale Probleme einschließlich abgeschwächten Wirtschaftswachstums und bedeutend rückgängiger Exporte. Cox nannte drei wichtige Imperative für das wirtschaftliche Wachstum Lateinamerikas: gesundes Finanzmanagement, Transparenz und Vertrauen in die Finanzberichterstattung. Insbesondere, sagte sie, bräuchten die KMU verlässliche Bilanzierung. Die traurige Auswirkung von schlechter Rechnungslegung sei mangelnder Zugang zu Kapital. Kapitalgeber verlangten akkurate und verlässliche Informationen über die finanzielle Situation eines KMU, seiner künftigen Kapitalströme, der Profitabilität und seiner Fortführungsaussichten. Sie sagte, dass die Weltbank den neuen IFRS für KMU schätze. 'Er ist ein wichtiger Schritt bei der Verbindung von Geldgebern und kleinen Unternehmen. Wir sehen großen Nutzen im IFRS für KMU.'

Roberto Vellutini, Vizepräsident für Länder der Interamerikanischen Entwicklungsbank (IDB), sagte, dass die IDB sich zunehmend auf die nationalen treuhänderischen Systeme verlasse anstatt eigene zu installieren. Dies gelte für 21 der 26 Länder, die bei der IDB Geld aufnähmen.

Robert Bunting, Präsident des IFAC, wies auf die Bedeutung eines einzigen Satzes hochwertiger Rechnungslegungsstandards für börsennotierte Unternehmen und andere Unternehmen des öffentlichen Interesses hin. Er sagte außerdem, dass der IFAC 'instrumental in der Unterstützung des IFRS für KMU' sei. Während der der Ansicht Ausdruck verlieh, dass KMU 'auf der untersten Ebene der Hierarchie' eine dritten Satz sehr einfacher Rechungslegungsstandards need benötigten, sprach Bunting auch von der Bedeutung eines 'einzelnen Satzes gemeinschaftlicher Rechnungslegungsstandards' für KMU. Er sagte, dass Banken vorsichtig dabei seien, KMU Geld zu leihen, da ihre Finanzinformationen nicht die Qualität aufwiesen, der Banken Vertrauen schenken könnten.

Makhtar Diop, Weltbank-Landesdirektor für Brasilien, sprach hauptsächlich über den Erfolg Brasiliens bei der Bekämpfung der Finanzmarktkrise. Aufgrund des starken Finanzsektors, des kleinen Hypothekenmarktes und der starken Bankenaufsicht seien die Auswirkungen eher die einer kleinen Rezession in Brasilien gewesen und nicht die einer größeren Krise. Er sagte, dass Brasilien immer noch eine transparentere Finanzberichterstattung in allen Sektoren brauche. Diop wies darauf hin, dass Brasilien die IFRS für alle börsennotierten Unternehmen, Banken und Versicherungsunternehmen ab 2010 eingeführt habe. In dieser Hinsicht sei Brasilien führend in Lateinamerika.

Nach der Finanzmarktkrise: Lektionen, die für die Finanzberichterstattung gelernt wurden

Beth Brooks, Mitglied des Global Public Policy Committee (GPPC) der sechs größten Wirtschaftsprüfungsnetzwerke, sagte, dass eine gestärkte Finanzberichterstattung der Unternehmen kritisch für die Wiederherstellung des Vertrauens in die Märkte sei. Sie wies darauf hin, dass die Führer der G-20-Nationen sich am 24. und 25. September in Pittsburgh träfen und vermutlich ihre Selbstverpflichtung auf einen einzigen Satz globaler Rechnungslegungsstandards bestätigen würden. 'Globale Standards sind grundlegend dafür, was die G-20 erreichen wollen' – besser integrierte globale Finanzmärkte. Brooks beschrieb die gegenwärtige globale Finanzmarktkrise als eine 'globale Krankheit, der man mit nationalen Mittelchen entgegentreten wolle'. Da sich das Kapital über die Grenzen bewege, seinen globale Rechnungslegungsstandards unabdingbar für eine bessere Kapitalallokation und Markteffizienz. Für die Wachstumsmärkte werden die globalen Standards die Vergleichbarkeit verbessern und das Vertrauen in die von ihnen berichteten Zahlen stärken. Globale Standards werden außerdem 'regulatorische Arbitrage' verhindern. Brooks sagte außerdem, dass der GPPC nicht nur globale Standards favorisiere sondern auch einen einzigen globalen Standardsetzer. Unter dem Verweis auf Beispiele sowohl aus den Vereinigten Staaten als auch der Europäischen Union äußerte sie Bedenken über politische Einmischung in Rechnungslegungsstandards, die 'die Qualität der Standards beeinträchtige und die Kapitalmärkte destabilisiere'. Schließlich forderte Brooks die Vereinigten Staaten auf, ein bestimmtes Datum für die Übernahme der IFRS festzulegen.

Jan Engström, IASB-Mitglied, sprach über den 'fortdauernden Bedarf starker internationaler Standards'. Er sagte, dass das Tempo, mit dem die IFRS in den letzten acht Jahren weltweit eingeführt worden seien – in derzeit 120 Ländern –, jeden überrascht hätten. Die gegenwärtige Finanzmarktkrise, sagte Engström, sei das Ergebnis schlechter Unternehmensentscheidungen in einem Umfeld, in dem politische und regulatorische Systeme versagt hätten. Politiker müssten die Wahrheit über Unternehmen wissen, um gesunde Entscheidung zur Politik treffen zu können. Engström erläuterte die Reaktionen des IASB auf die gegenwärtige Finanzmarktkrise, die mehr Leitlinien zum beizulegenden Zeitwert, Vorschläge zur Konsolidierung und Ausbuchung und ein beschleunigtes Projekt zur Ersetzung des bestehenden IAS 39 beinhalten. Nach Engströms Ansicht ist der IFRS für KMU der wichtigste Standard, der vom IASB herausgegeben wurde. Es wird erwartet, dass Millionen von Unternehmen ihn übernehmen, und im KMU-Standard sind bereits Richtungsanweisungen für Änderungen an den vollen IFRS enthalten – beispielsweise hinsichtlich der Vereinfachung von IAS 39.

Michael Hathorne, Vorsitzender des Rats für internationale Rechnungslegungsstandards für den öffentlichen Sektor, wies darauf hin, dass die Finanzmarktkrise nicht nur ein Phänomen des Privatsektors sei. Viele staatliche Bilanzen seien durch einen scharfen Anstieg der Staatsschulden und -defizite geschädigt worden, dazu gäbe es bedingte Verbindlichkeiten für Garantien. Mehrzweckabschlüsse von Regierungen müssten klar zeigen, was die Regierungen als Reaktion auf die Finanzmarktkrise getan hätten und wie die Regierungen dafür zahlen würden. Der IPSASB hat drei Hauptziele:

Bis zum 31. Dezember 2009 soll das gegenwärtige Projekt zur Konvergenz der IPSAS mit den IFRS mit Stand vom 31. Dezember 2008 abgeschlossen sein.

Es sollen Leitlinien für die Berichterstattung von Regierungen über langfristige Nachhaltigkeit zur Verfügung gestellt werden, insbesondere über die Berichterstattung über alle Verbindlichkeiten und die Ressourcen, mit denen diese Verbindlichkeiten erfüllt werden sollen. Hathorne sagte, dass die derzeitige barmittelbezogene Berichtsgrundlage, die von vielen Regierungen verwendet werde, diese Informationen nicht liefern könne.

Entwicklung des ersten internationalen Rahmenkonzepts für die Finanzberichterstattung des öffentlichen Sektors, in dem insbesondere definiert wird, was die Zielsetzung sei und wie die Berichtseinheit definiert ist.

Er drängte auch darauf, dass die Rechnungslegungsstandards, die von Regierungen verwendet werden sollen, unabhängig von diesen Regierungen entwickelt werden müssten. Politikern würde von künftigen Generationen nicht vergeben, sagte er, wenn Verpflichtungen, die heute eingegangen würden, versteckt würden und dennoch künftig bezahlt werden müssten.

IFRS: Veränderungen, Herausforderungen und Chancen bei ihrer Übernahme

Geraldo Toffanello, Direktor für Unternehmensberichterstattung der Gerdau Gruppe (eines brasilianischen Stahlunternehmens), erläuterte die Erfahrungen seines Unternehmens beim Übergang von brasilianischen Rechnungslegungsgrundsätzen auf IFRS. Er sagte, dass die Migration auf IFRS 60 größere Anpassungen im Vergleich zu den brasilianischen Rechnungslegungsgrundsätzen erfordert hätten. Die bedeutendsten Auswirkungen hätten sich aus der Einstellung der Abschreibung des Geschäfts- oder Firmenwerts, der Bewertung der bei einem Unternehmenszusammenschluss erworbenen Vermögenswerte und Schulden zum beizulegenden Zeitwert, der erfolgswirksamen Bewertung von Finanzinstrumenten zum beizulegenden Zeitwert und der Aufnahme nicht beherrschender (Minderheiten-) Anteile ins Eigenkapital und in die Gewinn- und Verlustrechnung ergeben. Folgende Gerdau-Daten wurden präsentiert:

Auswirkungen der IFRS auf berichtetes Kapital (Milliarden brasilianischer Real, 1 Real = US$ 0,56)

>

2008<

i>

2007

Brasilianische Rechungslegungsgrundsätze

17,960

11,420

IFRS ohne nicht beherrschende Anteile

20,167

12,700

IFRS mit nicht beherrschenden Anteilen

25,044

16,723

Auswirkungen der IFRS auf berichteten Gewinn (Milliarden brasilianischer Real, 1 Real = US$ 0,56)

>

2008<

i>

2007

Brasilianische Rechungslegungsgrundsätze

1,059

1,262

IFRS ohne nicht beherrschende Anteile

3,940

3,550

IFRS mit nicht beherrschenden Anteilen

4,945

4,303

Toffanello hielt fest, dass, obwohl 2009 noch nicht vorbei sei, man erwarte, dass die Auswirkungen der IFRS aufgrund der Finanzmarktkrise ganz anders ausfallen würden – es würde bedeutende Wertminderungen und Rückgänge in den beizulegenden Zeitwerten von Finanzinstrumenten geben. Er sagte, dass sein Unternehmen bei der Us-amerikanischen SEC registriert sei, weil die Aktien an der NYSE gehandelt würden, und der Übergang auf die IFRS sei von großem Nutzen gewesen, da das Unternehmen nun nicht mehr Finanzinformationen auf der Grundlage von US-GAAP erstellen müsste, was in der Vergangenheit ein kostenaufwendiger Prozess gewesen sei.

Henri Fortin, führender Spezialist für Finanzmanagement der Weltbank, erläuterte die Einzelbilder der IFRS-Einführung in Lateinamerika und der Karibik. Fast alle Länder in der Region hätten die IFRS eingeführt oder seien dabei, dies zu tun, (Kolumbien und Surinam seine Ausnahmen); dies sei generell für börsennotierte Unternehmen der Fall, in manchen Fällen sogar für mehr Unternehmen. Fortin verwies auf ein wachsendes Interesse am IFRS für KMU in der Region. Unter den Herausforderungen, die sich bei der Übernahme der IFRS in der Region gezeigt hätten, nannte Fortin:

die Notwendigkeit, die IFRS in die gesamte Unternehmensstruktur zu integrieren, nicht nur in die Finanzberichterstattung (beispielsweise in die Unternehmensführung und Verträge),

die Notwendigkeit, die Berichterstattung für Anleger und Kapitalgeber nach IFRS von den Anforderungen der Steuerbilanzierung zu trennen,

die Notwendigkeit, die IFRS in die Lehrpläne der universitären Bilanzierungsausbildung zu integrieren,

die Notwendigkeit, einer IFRS-Weiterbildung und möglicherweise eines 'IFRS-Zertifikats'.

Ramon Jubbels, IFRS-Praxispartner von KPMG Brasilien, nannte eine Reihe von Zielen beim Übergang von brasilianischen Rechnungslegungsgrundsätzen auf IFRS:

Vergleichbarkeit von brasilianischen Unternehmen mit denen der restlichen Welt,

größere Transparenz, die von den IFRS gewährt wird,

gestärkte brasilianische Kapitalmärkte,

verbesserte interne Finanzinformationssysteme,

verstärkte globale Anerkennung von Brasilien als bedeutende Wirtschaftsmacht.

Abschlussbemerkungen zum ersten Tag

Jose Luis Lupo, Ländervertreter für Brasilien bei der Interamerikanischen Entwicklungsbank, beschloss den Tag, indem er sagte, dass die Finanzmarktkrise gezeigt hätte, dass 'dies der Moment ist' für IFRS. Die Länder brauchten verlässlichere Informationsstandards, in die die Anwender Vertrauen haben könnten.

Diese Zusammenfassung basiert auf Notizen, die von Beobachtern bei der Sitzung gemacht wurden. Sie sind nicht als offizielle oder endgültige Zusammenfassung zu verstehen.

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Vorgeschlagene Reform der Finanzaufsicht in Europa

24.09.2009

Die Europäische Kommission hat Legislativvorschläge verabschiedet, um die Beaufsichtigung des Finanzsektors in Europa erheblich zu verschärfen.

Die Vorschläge sind dazu gedacht

die Stabilität der Finanzmärkte in der gesamten EU nachhaltig zu stärken,

die kohärente Anwendung und Durchsetzung derselben grundlegenden technischen Regeln sicherzustellen,

Systemrisiken frühzeitig zu erkennen,

in Notfällen erheblich wirksamer gemeinsam handeln zu können und

Meinungsverschiedenheiten zwischen den Aufsichtsbehörden beizulegen.

In der zughörigen Presseerklärung heißt es: "Die derzeitige Finanzkrise hat Schwächen im Aufsichtssystem der EU zutage treten lassen und gezeigt, dass trotz des über zehnjährigen Bestehens des europäischen Binnenmarkts und der wichtigen Rolle, die Europäische Einrichtungen mittlerweile spielen, die Aufsicht nach wie vor national organisiert ist." Die Legislativvorschläge gehen diese Schwächen an. Im Einzelnen schaffen sie:

einen Europäischen Ausschuss für Systemrisiken (ESRB), der Risiken für die Stabilität des Finanzsystems insgesamt überwachen und bewerten soll („Makroaufsicht“). Der ESRB gibt Frühwarnungen zu sich abzeichnenden Systemrisiken ab und empfiehlt bei Bedarf konkrete Maßnahmen zu deren Bekämpfung;

ein Europäisches System für die Finanzaufsicht (ESFS)zur Beaufsichtigung einzelner Finanzinstitute („Mikroaufsicht“), ein Netz der nationalen Finanzaufsichtsbehörden, die mit den neuen Europäischen Aufsichtsbehörden, die aus den bestehenden Ausschüssen für das Bankwesen, den Wertpapierhandel sowie das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung hervorgehen sollen, zusammenarbeiten. Geplant sind:

eine Europäische Bankaufsichtsbehörde (EBA),

eine Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) und

eine Europäische Wertpapieraufsichtsbehörde (ESMA).

Eine genaue Darstellung der Legislativvorschläge finden Sie in der Presseerklärung der EU-Kommission (25 KB). Sie werden von den bestehenden drei EU-Finanzaufsichtsorgangen CESR, CEBS und CEIOPS unterstützt, die durch die drei neuen Behörden ersetzt würden. Die gemeinsame Presserklärung der drei Organe finden Sie hier(in englischer Sprache, 44 KB). Die Kommission drängt auf rasche Verabschiedung durch den Rat und das Parlament, damit die neuen Struktur 2010 ihre Arbeit aufnehmen kann.

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