Bilanzielle Auswirkungen des Handels mit Kohlenstoffemissionen

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15.04.2009

Die australische Regierung hat einen Gesetzesentwurf veröffentlicht, mit dem ein 'Programm zur Reduzierung der Verschmutzung durch Kohlenstoffe' eingeführt werden soll, dass zum 1. Juli 2010 in Kraft träte.

Nach dem Entwurf müssten Unternehmen mit Einrichtungen in bestimmten Branchen (stationäre Energieversorger, Verkehrsbetriebe etc.), die mehr als 25.000 Tonnen CO2-Äquivalente ausstoßen, für jede in dem entsprechenden Jahr produzierte Tonne CO2-Äquivalente einen Emissionsgutschein einreichen. Dadurch wird ein Emissionsobergrenzen- und -handelsprogramm eingerichtet (cap and trade scheme). Die Regierung wird das Volumen erlaubten Ausstoßes festsetzen (die Obergrenze), und der Markt bestimmt den Preis der handelbaren Gutscheine auf der Grundlage von Angebot und Nachfrage. Unsere australischen Kollegen haben einen Accounting Alert 2009/3veröffentlicht (in englischer Sprache 447 KB), in dem die möglichen Auswirkungen des Gesetzes auf die gegenwärtige Finanzberichterstattung untersucht werden. Unter den Auswirkungen könnten die folgenden sein:

Neubeurteilung der Wertminderungsmodelle – Ist das neue Gesetz Auslöser einer Wertminderung? Welche Auswirkungen hat es auf die Feststellung des erzielbaren Betrags?

Rückstellungen und Eventualverbindlichkeiten – Das Gesetz könnte Auswirkungen auf den Ansatz und die Bewertung von Rückstellungen haben (beispielsweise Rückstellungen für die Sanierung von Mülldeponien).

Auswirkung vertraglicher "Kohlenstoffklauseln" auf die Bewertung von Derivaten und Sicherungsbeziehungen

Angabe von bedeutenden Anpassungen und Schätzunsicherheiten

Bilanzierung von Emissionsrechten; in dieser Hinsicht heißt es im Alert:

Es gibt gegenwärtig weder auf australischer noch auf internationaler Ebene offizielle Leitlinien, wie Gutscheine, die im Rahmen eines Emissionshandelsprogramms ausgegeben werden, bilanziert werden sollen. IFRIC 3 Emissionsrechte wurde im Juni 2005 vom IASB aufgrund der mangelnden Symmetrie zwischen dem Ansatz und der Bewertung des Vermögenswerts in Form des Emissionsguthabens und der Emissionsverbindlichkeit zurückgezogen. Der IASB und der australische Standardsetzer haben beide die Bilanzierung von Emissionsrechten auf ihre jeweilige Agenda genommen. Es wird jedoch vor Mitte 2009 kein Entwurf des IASB erwartet. Auf der Sitzung im März 2009 kam der IASB zu dem Schluss, dass unverbrauchte Gutscheine oder Guthaben als Vermögenswert anzusetzen und zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten sein sollten. Der Board konnte jedoch keine Übereinkunft erzielen, wie die Habenbuchung aus Ansatz des Vermögenswerts behandelt werden sollte (als Ertrag oder als Erfüllungspflicht) — das wird auf einer späteren Sitzung erörtert.

Angaben nach den Regelungen der australischen Börse (Australian Stock Exchange, ASX) – Die ASX fordert Angaben über des Management wesentlicher Geschäftsrisiken eines Unternehmens.

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