Angesichts der Tatsache, dass dies die erste Sitzung des neu zusammengesetzten SAC mit annähernd vollkommen neuen Mitgliedern war, war der erste Tag der Erörterung des Aufgabenbereichs der SAC, der Arbeitsweise und dem Arbeitsprogramm des IASB gewidmet.
Aufgabenbereich und Arbeitsweise des SAC
Die Mitglieder des SAC äußerten u.a. Folgendes:
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Der Vorsitzende des SAC stellte fest, dass der SAC das primäre Beratungsorgan des IASB sei. Er schlug vor, dass der beste Zeitpunkt für fachliche Ratschläge an den Board dann gegeben sei, wenn sich der Board in der Entwicklung eines Diskussionspapiers oder eines ähnlichen ersten Dokuments, mit dem zur Stellungnahme auffordert wird, befinde.
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Die Sitzungsunterlagen des SAC sollten die spezifischen Fragen klar herausstreichen, um deren Erörterung der SAC gebeten wird. Der SAC sollte zusehen, sofern möglich, eine einheitliche Sichtweise zu diesen Fragen an den Board zu übermitteln (oder, wenn keine Einigkeit besteht, die Bandbreite der Sichtweise übermitteln). Es sollte eine Rückkopplung an den SAC geben, inwieweit die Sichtweise der Mitglieder des SAC vom Board erwogen wurden.
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Hinsichtlich der Entwicklung einer 'einheitlichen Sichtweise' waren einige der Ansicht, dass der SAC zu wichtigen Sachverhalten abstimmen sollte. Andere sahen dafür keine Notwendigkeit, weil der SAC lediglich Rat gebe und keine Standards setze. Der SAC-Vorsitzende fasst die Diskussion zusammen, indem er vorschlug, dass es ein klares Bedürfnis gebe, eine einheitliche Sichtweise oder Richtung an den Board zu übermitteln. Auch wenn dies manchmal eine Abstimmung erfordere, würde sich die Sichtweise häufig jedoch klar aus der Diskussion ergeben.
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Der IASB hat mehrere andere Beratungsgremien neben dem SAC eingerichtet, einschließlich der Gruppe der Analystenvertreter, dem weltweiten Forum der Ersteller und das Beratungsgruppe für die Finanzmarktkrise. SAC-Mitglieder baten um Klarstellung der Rolle dieser Beratungsgremien in Abgrenzung zur Rolle des SAC.
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Einige SAC-Mitglieder vertraten ihre Ansicht dazu, wie die Agenda des SAC bestimmt werden sollte; dies schließt die Aufforderung an alle SAC-Mitglieder ein, schriftlich Vorschläge zu unterbreiten. Dieser Sachverhalt soll auf der morgigen Sitzung erörtert werden.
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Einige schlugen die Möglichkeit vor, Untergruppen im SAC zu verwenden, um Sachverhalte im Vorfeld einer SAC-Sitzung zu erörtern. Die Untergruppe würde die Sachverhalte dann in den SAC tragen und die Erörterung leiten.
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Da SAC-Mitglieder nunmehr als Vertreter von Organisationen und Zusammenschlüssen aufträten und nicht als Individuen, wurde die Frage gestellt, wie es um die Vertraulichkeitsregeln der SAC-Tagungsunterlagen bestellt sei. Grundsätzlich sollten sich die Mitglieder des SAC nicht dabei eingeengt fühlen, die Sichtweise von Adressaten einzuholen; dies schließt die Übermittlung der Tagungsunterlagen mit der Bitte um Stellungnahme an sie mit ein.
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Nach dem Erhalt der Tagungsunterlagen für eine SAC-Sitzung sollten SAC-Mitglieder im Vorfeld der SAC-Sitzung schriftlich Stellung gegenüber dem IASB und den anderen SAC-Mitgliedern zu Sachverhalten in den Tagungsunterlagen nehmen. Dadurch könne man die Diskussion straffen.
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SAC-Mitglieder fragten nach der Beziehung des IASB zu nationalen Standardsetzern und deren zukünftige Rolle. Der Vorsitzende des IASB charakterisierte die Beziehungen als 'Partnerschaften' und nannte mehrere Beispiele, wie dies funktioniere.
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Stellungnahmen der SAC-Mitglieder zum Arbeitsprogramm des IASB
Wie bei einer Gruppe, die derartig unterschiedlich wie der neue SAC zusammengesetzt ist, nicht anders zu erwarten, äußerten sich die Mitglieder des SAC sehr breit zum aktuellen Arbeitsprogramm des IASB. U.a. wurden folgende Punkte angesprochen:
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Dem Arbeitsprogramm zufolge werden zwischen jetzt und Mitte 2011 etwa 46 'Dokumente im Standardsetzungsprozess' herausgegeben werden. Der IASB muss Wege finden, seinen Adressaten dabei zu helfen, das zu bewältigen.
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Die höchste Priorität des Boards sollte in Qualitätslösungen und weniger in einer gleichzeitigen Übernahme einer großen Menge an Standards liegen, auch wenn dies bedeute, dass einige der Zieldaten im derzeitigen Arbeitsprogramm verschoben werden müssten.
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Zu den Projekten, die dem IASB als mögliche Ergänzung seines Arbeitsprogramms zur Erwägung vorgeschlagen wurden, gehören Bilanzierungsstandards für Unternehmen, das nicht fortgeführt werden kann oder insolvent ist, zur Wertminderung von Vermögenswerten und zu der Frage, wann die Verwendung des beizulegenden Zeitwerts sachgerecht ist (das aktuelle Projekt zur Bemessung des beizulegenden Zeitwert widmet sich lediglich der Frage, wie man die Bewertung vornimmt, nicht wann), einschließlich einer erneuten Erwägung der Fair Value Option und der Erfassung von Wertänderungen infolge des 'eigenen Kreditrisikos'.
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Hinsichtlich der Priorisierung der gegenwärtigen Agendaprojekte streuten die Ansichten der SAC-Mitglieder deutlich:
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Einige Mitglieder meinten, dass Darstellung des Abschlusses und Ausbuchung kritische Projekte seien, während andere Mitglieder der Ansicht waren, dass die gegenwärtigen Standards für diese Sachverhalte nicht dringend einer Reparatur bedurften.
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Einzelne SAC-Mitglieder empfahlen, dass das Projekt zu Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value Measurement, FVM) eine höhere Priorität bekommen sollte und die Priorität der Projekte, die von einer Bewertung zum beizulegenden Zeitwert abhingen, wie bspw. Versicherungen und Pensionen, solange herabgestuft werden sollte, bis das FVM-Projekt abgeschlossen ist.
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SAC-Mitglieder aus der Versicherungsbranche drückten ihre Unterstützung für die hohe Priorität des Versicherungsprojekts des IASB aus, insbesondere jetzt, wo der FASB sich angeschlossen hat, um ein gemeinsames Projekt daraus zu machen.
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Mehrere SAC-Mitglieder sagten, dass die Projekte zu Pensionen, Leasingverhältnissen und Erlöserfassung in der Priorität heruntergestuft oder sogar fallen gelassen werden sollten, weil die bestehenden Standards derzeit einigermaßen gut funktionierten.
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Dem Rahmenkonzept sollte eine hohe Priorität eingeräumt werden, weil es Leitlinien für die Lösung von Bilanzierungsfragen zur Verfügung stellt, die nicht klar in einzelnen Standards adressiert werden.
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