Die Studie, die
Teil der Bemühungen des Finanzministeriums zur Stärkung des
Wettbewerbs an den amerikanischen Kapitalmärkten ist, wurde von
Susan Scholz, Professorin an der University of Kansas, durchgeführt.
Der Zweck liegt darin, „die Merkmale und die Konsequenzen der
Neudarstellung von Abschlüssen aufgrund der Verletzung
US-amerikanischer allgemein akzeptierter Rechnungslegungsgrundsätze
(GAAP) in dieser Dekade zu verstehen“. In der Studie werden 6.633
Neudarstellungen aus diesem Zeitraum untersucht.
Dies sind die allgemeinen
Ergebnisse der Studie zu Neudarstellungen:
| In den zehn Jahren von
1997 bis 2006 wuchs die Anzahl der Neudarstellungen
etwa um den Faktor 18, von 90 im Jahr 1997 auf 1.577
im Jahr 2006. Der Zuwachs ist jedoch hauptsächlich
auf Unternehmen zurückzuführen, die nicht an den
großen Börsen gehandelt werden. Dort nicht gelistete
Unternehmen sind 1997 für 23% der Neudarstellungen
verantwortlich, 2006 für 62%.
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| Die Frequenz der
Neudarstellungen erhöht sich ab 2001 — lange vor der
Verabschiedung des Sarbanes-Oxley Acts von 2002.
Diese Beschleunigung ist wahrscheinlich in Teilen
auf den wirtschaftlichen Abschwung zu dieser Zeit
zurückzuführen.
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| Die durchschnittliche
Marktreaktion auf Ankündigungen von Neudarstellungen
ist während des gesamten Beobachtungszeitraums
negativ. Ab 2001 nimmt die Stärke der
Marktreaktionen jedoch deutlich ab. Diese Abnahme
fällt mit der Erhöhung der Anzahl der Neudarstellung
zwischen 2001 und 2006 zusammen.
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| In bestimmten Jahren
sind Neudarstellungshäufigkeit und Marktreaktionen
mit verschiedenen disparaten Faktoren verbunden.
Diese beinhalten Gesamtmarktrenditen und
-volatilität, aufsichtsrechtliche Aktivitäten und
Änderungen der Zusammenstellung der zugrunde
liegenden Bilanzierungssachverhalte. Bezüglich der
Veränderung der Bilanzierungssachverhalte gilt:
| Neudarstellungen aufgrund von Betrug und
diejenigen, die Erträge betreffen, führen zu
stärkeren negativen Marktreaktionen. Der
Prozentsatz von Neudarstellungen aufgrund
von Betrug und derjenigen, die Erträge
betreffen, verringert sich über den
Zeitraum: Betrug ist ein Grund für 29% der
Neudarstellungen 1997 und nur 2% 2006. Der
Anteil der Neudarstellungen von Erträgen
geht ebenfalls zurück, von41% 1997 auf 11%
2006.
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| Andererseits
lösen Neudarstellung in Bezug auf die
Bilanzierung von Aufwendungen, die nicht die
Geschäftstätigkeit betreffen, auf nicht
wiederkehrende Ereignisse und auf
Neuklassifizierungen normalerweise keine
spürbaren negativen Marktreaktionen aus.
Diese Gruppe macht 1997 etwa 24% der
Neudarstellungen aus und nimmt am Ende des
Beobachtungszeitraumes etwa 50% ein.
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| Über den Zeitraum wird
das durchschnittliche neudarstellende Unternehmen
größer, aber gleicht weiterhin der Vergleichsgruppe
von nicht neudarstellenden Unternehmen. Unternehmen
verschiedener Größe tendieren dazu, andere
Bilanzierungssachverhalte neu darzustellen, und
einige der Unterschiede entsprechen den erwarteten
Abweichungen in den Aktivitäten von größeren
gegenüber kleineren Unternehmen.
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| Schließlich sind
neudarstellende Unternehmen normalerweise schon vor
der Neudarstellung unprofitabel. In dem Jahr vor
Ankündigung einer Neudarstellung weisen mehr als die
Hälfte der neudarstellenden Unternehmen einen
Nettoverlust aus.
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