Thesenpapier der Bankenvereinigung zur Bilanzierung von Finanzinstrumenten

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08.05.2008

Die internationale Bankenvereinigung (International Banking Federation, IBFed) hat ein Thesenpapier mit dem Titel Bilanzierung von Finanzinstrumenten veröffentlicht (Accounting for Financial Instruments: A Conceptual Paper, in englischer Sprache, 318 KB).

IBFed ist ein Konsortium von Bankenvereinigungen in Australien, Europa, Japan, Kanada und den Vereinigten Staaten. In dem Papier wird die Stellung der IBFed zum „Ausmaß, in dem die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert den Bedürfnissen der Anwendergemeinde und der Zielsetzung von Finanzberichterstattung entspricht,‟ dargestellt. Folgende Schlüsse werden gezogen:

Die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert stellt eine angemessene Bilanzierungsbasis für zu Handelszwecken gehaltene oder sonst auf Grundlage des beizulegenden Zeitwerts geführte Finanzinstrumente dar. Die vollständige Bewertung aller Finanzinstrumente zum beizulegenden Zeitwert jedoch würde das Ausmaß überbewerten, zu dem Finanzinstrumente im Geschäftsbetrieb zu Handelszwecken gehalten oder auf Grundlage des beizulegenden Zeitwerts geführt werden, ebenso wie das Ausmaß, zu dem tiefe und liquide Märkte existieren. Dies sind bedeutende Faktoren in der Bestimmung der Relevanz des beizulegenden Zeitwerts in der Rechnungslegung.

Ein gemischtes Modell bietet den Anlegern bessere Informationen für die Einschätzung von Finanzinstituten. Dies fordert die Bewertung aller auf Grundlage des beizulegenden Zeitwerts geführte Vermögenswerte und Schulden zum beizulegenden Zeitwert aber erkennt an, dass nicht alle Finanzinstrumente – von nicht finanziellen Vermögenswerten und Schulden ganz zu schweigen – auf Grundlage des beizulegenden Zeitwerts geführt werden und dass für manche eine verlässliche Bewertung zum beizulegenden Zeitwert gar nicht möglich ist. In Fällen, in denen ein Unternehmen Instrumente nicht auf Grundlage des beizulegenden Zeitwerts führt, bieten fortgeführte Anschaffungskosten eine angemessenere Art und Weise, zukünftige Kapitalflüsse zu schätzen. Informationen zum beizulegenden Zeitwert werden bereits in den Fußnoten angegeben, die ein integraler Bestandteil des Abschlusses sind und ein besseres Format bieten, um den Anlegern die Informationen zur Kenntnis zu bringen.

Die Realität ist komplexer als in einem Fair-Value-Modell gezeigt werden kann. Relevante Erfolgsberichterstattung kann niemals erreicht werden, wenn das Rahmenkonzept für die Finanzberichterstattung entweder am Anschaffungskostenmodell oder am Fair-Value-Modell festklebt. Ein gemischtes Bewertungsmodell stellt einen prinzipienbasierten Bewertungsansatz dar, weil damit anerkannt wird, dass unterschiedliche Unternehmen unterschiedliche Geschäftsmodelle verfolgen können. Anstatt dass der IASB bestimmt, dass ein Ansatz ein besseres Modell als ein anderer bietet, sollte das Ziel darin liegen, den Rechnungslegungsstandards zuzugestehen, die verschiedenen Geschäftsmodelle und Umstände abzubilden, in denen Finanzinstrumente verwendet werden. Wie bei den Gesprächen am Runden Tisch des IASB weithin anerkannt wurde, wird ein gemischtes Modell mit großer Wahrscheinlichkeit zu nützlicherer Berichterstattung führen.

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