TEEB-Studie fordert Aufnahme von Umweltmanagementinformationen in Jahresabschlüsse

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13.07.2010

Die unter der Schirmherrschaft des Umweltprogramms der Vereinten Nationen durchgeführte und von der Europäischen Kommission und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) unterstützte Studie Die Ökonomie von Ökosystemen und der Biodiversität (The Economics of Ecosystems and Biodiversity, TEEB) ist eine internationale Initiative, die die Aufmerksamkeit auf den globalen wirtschaftlichen Nutzen von Biodiversität lenken, die wachsenden Kosten des Verlusts von Biodiversität und des Verfalls des Ökosystems hervorheben und Expertise aus den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zusammenführen soll, um Maßnahmen in der Praxis durchsetzen zu können.

Der TEEB Bericht für die Wirtschaft, in dem dazu aufgerufen wird, in Jahresabschlüsse mehr Informationen zur Auswirkung von Biodiversitäts und Ökosystemdienstleistungen (Biodiversity and ecosystem services, BES) aufzunehmen, ist zur Veröffentlichung freigegeben worden. In Kapitel 3 des Berichts werden neueste Initiativen beschrieben, die Unternehmen in die Lage setzen sollen, ihre Auswirkungen auf und Abhängigkeiten von Biodiversitäts und Ökosystemdienstleistungen zu messen, zu bewerten und darüber zu berichten. Außerdem werden weitere notwendige Maßnahmen in diesem Bereich aufgezeigt. Es wird darauf hingewiesen, dass die bestehenden Ansatzvorschriften des IASB von der Biodiversitätsberichterstattung "abgekoppelt" sind. Außerdem wird gefordert, mehr Informationen zu Biodiversität in Jahresabschlüsse aufzunehmen. Den vollständigen Bericht in englischer Sprache finden Sie hier. Nachfolgend übersetzen wir einen Auszug für Sie:

Finanzberichterstattungsstandards und BES

Rechnungslegung und Finanzberichterstattung weichen von Lebenszyklusbilanzierung, Umweltleistungsbewertung und anderen Arten von Managementbilanzierung dahingehend ab, dass sie sich primär an externe Adressaten und nicht an interne Nutzer wenden.

Die Zwecke der Finanzberichterstattung anhand der Bedürfnisse einer eng umrissenen Klasse von Interessengruppen – also Anlegern und Kreditgebern – zu definieren, bestimmt das Maß in dem eine solche Berichterstattung solche Sachverhalte wie BES beinhalten kann. Dies liegt daran, dass die Kriterien, die entwickelt wurden, um eine relevante und verlässliche Finanzberichterstattung für die oben genannten Zwecke sicherzustellen, beinah unausweichlich konzeptionell so angelegt sind, dass sogenannte "immaterielle" Sachverhalte wie BES-Auswirkungen oder-Abhängigkeiten ausgeschlossen werden.

Im Zentrum dieser Entkoppelung liegt das bilanzielle Konzept des "Ansatzes". [...] Der weitaus überwiegende Anteil der Ökosystemdienstleistungen und der Biodiversität fallen aus dem Rahmen dieser Ansatzkriterien und werden deshalb weder intern durch die Unternehmen und Organisationen (in privaten und öffentlichen Sektor) bilanziert noch wird über sie (oder ihr Management) extern in den herkömmlichen Abschlüssen berichtet.

Integrierte Berichterstattung

Viele Interessengruppen untersuchen zunehmend, wie finanzielle und nicht finanzielle Informationen in einem einzigen integrierten Bericht dargestellt werden können, der eine ausgewogene und sinnvolle Beschreibung des Unternehmens liefert.

Neben ersten bahnbrechenden Bemühungen einzelner Unternehmen untersuchen auch andere Netzwerke und Standardsetzer, wie eine integrierte Berichterstattung gefördert werden kann. In Bezug auf BES liegt die Herausforderung darin, wie die Informationen innerhalb eines Unternehmens verfolgt und verwaltet werden können und wie sichergestellt werden kann, dass die wirtschaftlichen Bewertungen der BES sachgerecht und in einem Grad von Detail widergespiegelt werden kann, der die Unternehmensfinanzanalyse beeinflussen kann.

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