SEC-Vorsitzende bestätigt Verpflichtung auf internationale Standards

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19.05.2010

In einem Vortrag vor dem Institut der eingetragenen Finanzanalysten (Chartered Financial Analyst Institute, CFA Institute) bekräftigte die Vorsitzende der US-amerikanische Wertpapier- und Börsenaufsicht (Securities and Exchange Commission, SEC), Mary Schapiro, die Selbstverpflichtung der SEC, "einen einzigen Satz hochwertiger, weltweit akzeptierter Rechnungslegungsstandards zu entwickeln, der US-amerikanischen Anlegern und Anlegern weltweit nützen wird".

In ihrem Vortrag demontierte sie verschiedenen "Mythen" über die SEC und IFRS. Der vollständige Vortrag in englischer Sprache steht Ihnen hierzur Verfügung, nachfolgend übersetzen wir einige Auszüge für Sie:

Mythos #1: Die Verpflichtung der SEC auf internationale Rechnungslegungsstandards ist nicht so stark wie sie sein sollte.

Lassen Sie uns das gleich überprüfen. Ich kann das tun, indem ich den offiziellen Text unserer Kommissionsverlautbarung zur Unterstützung der Harmonisierung und der globalen Rechnungslegungsstandards zitiere. Im Februar haben wir ganz eindeutig gesagt:

'Die SEC ist weiterhin der Meinung, dass ein einziger Satz hochwertiger weltweit akzeptierter Rechnungslegungsstandards den US-amerikanischen Anlegern nützen wird und dass dieses Ziel mit unserem Auftrag im Einklang steht, die Anleger zu schützen, faire, geordnete und effiziente Märkte zu gewährleisten und die Kapitalbildung zu erleichtern. Als einen Schritt hin zu diesem Ziel sprechen wir uns weiter für eine Harmonisierung von US-GAAP und IFRS aus und erwarten, dass die Unterschiede als Ergebnis des Konvergenzprojekts im Lauf der Zeit weniger und geringer werden.'

Das sollte also klar sein. Gehen wir zum nächsten Punkt.

Mythos #2: Die Vereinigten Staaten mögen sich ja verpflichtet fühlen, aber sie bummeln bei der Übernahme der IFRS.

Dies ist auch falsch. Um es klar zu sagen, während ich fest an unsere Selbstverpflichtung auf hochwertige Rechnungslegungsstandards glaube, glaube ich genauso stark, dass diese Verpflichtung nur der Anfang der Diskussion ist, nicht das Ende.

Der Harmonisierungsprozess ist von kritischer Bedeutung für die Einführung der IFRS in den amerikanischen Markt. Der IASB und der FASB müssen aufpassen, dass die Bedürfnisse der Anleger und ihr Schutz oberstes Gebot im Prozess bleiben.

Obwohl der FASB und der IASB eifrig daran gearbeitet haben, gemeinsame Lösungen bei schwierigen Bilanzierungsfragen zu erzielen, sind US-GAAP und IFRS in einer Reihe von Schlüsselbereichen noch nicht harmonisiert. Die Bereiche beinhalten die Bilanzierung von finanziellen Vermögenswerten (diese Art von Wertpapieren, die im Zentrum der Finanzmarktkrise stehen), Erlöserfassung, Konsolidierungsprinzipien und Leasinggeschäfte.

Obwohl eine Verdoppelung der Anstrengungen, das Ziele der Harmonisierung zeitnah zu erreichen, wichtig ist, dienen Konvergenzbemühungen, die den Konsultationsprozess der Standardsetzer nicht berücksichtigen, auf lange Sicht den Anlegern nicht.

Es ist wichtig, dass wir uns die Zeit nehmen, die Meinungen von Unternehmen, Anlegern und anderen Interessengruppen, erbitten, abwarten und analysieren, die schließlich die neuen Standards in der Praxis umsetzen und anwenden müssen.

Darüber hinaus sollten die Prozesse, die vom FASB und vom IASB eingerichtet wurden, um die Integrität der endgültigen Standards sicherzustellen, sowohl in ihren wörtlichen Formulierungen als auch in ihren Absichten respektiert werden. Mit dem Prozess und den Prüfungen kurzen Prozess zu machen, würde das Risiko schlechter Entscheidungen erhöhen. Wir haben uns der Harmonisierung verpflichtet. Aber über allem anderen sind wir auf eine Harmonisierung verpflichtet, die hochwertige Verbesserungen an den Rechnungslegungsstandards ergibt.

Und Tatsache ist, dass wir uns Vorwärts bewegen. Wir richten uns nach einem umfassenden Arbeitsplan, stellen umfangreiche Ressourcen zur Verfügung und erstatten darüber regelmäßig Bericht. Unser nächster Bericht wird im Oktober dieses Jahres erscheinen.

Dies führt jetzt logischerweise zu:

Mythos #3: Die Vereinigten Staaten sind prozessfixiert.

Ungenau. Die Vereinigten Staaten kennen die Bedeutung eines Prozesses für einen erfolgreichen Abschluss. Wir werden keine Abkürzungen akzeptieren, die unserer größeren Ziele unterminieren oder riskieren, dass das Erreichen von hochwertigen Rechnungslegungsstandards kompromittiert wird.

Ein wichtiger Teil des Standardsetzungsprozesses ist die Sicherstellung, dass IASB und FASB von unangebrachtem wirtschaftlichen und politischen Druck geschützt werden. Das gilt insbesondere jetzt, während sie daran arbeiten, eine Reihe ihrer laufenden gemeinsamen Projekte abzuschließen.

Wie der FASB hat auch der IASB strukturelle Schutzmechanismen eingerichtet, die darauf abzielen, wirtschaftliche, politische und andere Einflüsse abzuwehren, die das Ziel der hochwertigen neutralen Rechnungslegungsstandards verwässern könnten. Unter diesen Schutzmechanismen ist das Überwachungsgremium, das Kapitalmarktaufsichten umfasst und von dem ich ein stimmberechtigtes Mitglied bin.

Das Überwachungsgremium schafft eine Aufsichtsbeziehung zwischen dem Standardsetzer und den Regierungsbehörden. Es gestattet Regulierungsbehörden, sicherzustellen, dass der Auftrag, die Anleger, die Marktintegrität und die Kapitalbildung zu schützen, weiter ausgeführt werden kann, während die Harmonisierung fortschreitet. Damit wird die Glaubwürdigkeit weiter erhöht.

Obwohl sie den Prozess einer Vereinbarung von weltweit gültigen Standards komplizierter macht, ist die Existenz des Überwachungsgremiums — nebst anderen prozessimmanenten Schutzfunktionen — für das Erzielen der bestmöglichen Ergebnisse unabdingbar.

Mythos #4: Die Vereinigten schützen ihre eigenen Interessen.

Nein. Was wir schützen, sind die Interessen der Anleger in unsere Märkte; und das werden wir immer tun — das ist der Auftrag der SEC. Wenn Anleger — woher auch immer in der Welt — Teilnehmer in unseren Märkten werden, stehen sie unter dem Schutzschirm der SEC.

Aber selbst mit diesem Schutz können und müssen wir weiter über Grenzen hinweg zusammenarbeiten. Die globale Wirtschaft ist zu verflochten und zu sehr voneinander abhängig, um Eigeninteressen zu tolerieren. Unser Ziel ist es, einen neutralen Prozess zu gewährleisten, der zu Regeln führt, die Kapitalmarktteilnehmern überall Zugang zu Informationen über die wirtschaftliche Leistung und die Lage von Unternehmen geben, damit sie in der Lage sind, informierte wirtschaftliche Entscheidungen zu treffen. Rechnungslegungsstandards müssen Anlegern Transparenz gewähren und nicht die Wahrheit verschleiern, selbst wenn diese unangenehm ist.

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