2009

FASB veröffentlicht Klarstellung im Zusammenhang mit der Bilanzierung eingebetteter Derivate

15.01.2009

Der Stab des FASB hat auf dessen Internetseite den Vorschlag für eine Änderung seiner Umsetzungsleitlinien zur Bilanzierung von Derivaten eingestellt.

Im Zuge der Veröffentlichung von SFAS 133 Bilanzierung von derivativen Instrumenten und Sicherungsmaßnahmenim Jahr 1998 hatte der FASB eine Arbeitsgruppe eingesetzt (Derivatives Implementation Group, DIG), die sich mit speziellen Umsetzungsfragen befassen sollte, die durch den Standard nicht explizit behandelt werden. Auch wenn das Gros der Leitlinien in den ersten drei Jahren bis 2001 erarbeitet wurde und die Arbeitsgruppe nicht länger tagt, kommt es bei dem einen oder anderen Sachverhalt im Zuge der Herausgabe neuer Verlautbarungen des FASB immer wieder zu Folgeänderungen. Diese werden mittlerweile über den Verfahrensweg eines Positionspapiers des FASB-Stabs (FASB Staff Position, FSP) eingebracht.

Der nun vorgelegte Umsetzungssachverhalt mit der laufenden Nummer C22 Ausnahme in Bezug auf eingebettete Kreditderivate dient der Klarstellung der Bilanzierung eingebetteter Kreditderivate. Im Zuge der Änderungen an IAS 39 hinsichtlich der Umklassifizierung finanzieller Vermögenswerte, die der IASB im Oktober 2008 verabschiedet hatte, wurde von verschiedenen Seiten auf einen möglichen Unterschied zwischen US-GAAP und IFRS hingewiesen. Während bonitätsbezogene eingebettete Derivate nach IAS 39 in der Regel von ihrem Trägervertrag abgespalten und getrennt bilanziert werden, sei eine gängige Auffassung unter US-GAAP, dass eine Trennung nicht erforderlich sei. IASB und FASB haben daraufhin ihre jeweiligen Verlautbarungen gegeneinander abgeglichen. Sie kamen übereinstimmend zu dem Ergebnis, dass eine Trennung sowohl nach IAS 39 als auch nach SFAS 133 geboten und die abweichende Handhabung durch nach US-GAAP bilanzierende Unternehmen auf ein fehlerhaftes Verständnis des Standards zurückzuführen sei. Die Boards verständigten sich im Dezember 2008 darauf, dass der FASB diesen Umstand klarstellen wird.

Mit dem Umsetzungssachverhalt Nr. C22 Ausnahme in Bezug auf eingebettete Kreditderivate werden fünf Textziffern in SFAS 133 geändert und eine neue hinzugefügt. Darin wird Folgendes klargestellt:

  1. Eine Eigenschaft eines Finanzinstruments, die sich allein auf die Konzentration von Kreditrisiken in Form einer Nachrangigkeit eines Finanzinstruments gegenüber einem anderen beziehe, sei nicht als eingebettetes Derivat im Sinne von SFAS 133 anzusehen und unterläge folglich nicht den Trennungsvorschriften.
  2. Alle anderen Formen bonitätsbezogener derivativer Elemente, einschließlich solcher, die in besicherten Schuldverschreibungen (Collateralized Debt Obligations, CDOs) und synthetischen CDOs eingebettet sind, fielen hingegen in den Anwendungsbereich der Regelungen des Standards und seien auf eine mögliche Trennungspflicht hin zu untersuchen.

Der Vorschlag kann bis zum 13. Februar 2009 kommentiert werden.

Nächste Sitzung des EFRAG-Fachexpertenausschusses

14.01.2009

Die nächste Sitzung des Fachexpertenausschuss (Technical Experts Group, TEG) der europäischen Beratungsgruppe für Rechnungslegung (European Financial Reporting Advisory Group, EFRAG) wird am 21., 22. und 23. Januar 2009 in Brüssel stattfinden.

Die Sitzung steht Beobachtern offen, die sich bis zum 19. Januar 2009 anmelden können (Details in der Presseerklärung von EFRAG). Die Agenda der Sitzung finden Sie hier (97 KB).

Global Economic Outlook – erstes Quartal 2009

14.01.2009

Die Forschungsabteilung Deloitte Research hat den Überblick über die wirtschaftlichen Perspektiven weltweit für das erste Quartal 2009 herausgegeben, in dem festgehalten wird, dass die Weltwirtschaft derzeit eine "nahezu synchrone" Verminderung des Wirtschaftswachstums, einen rapiden Preisverfall und ein ernsthaftes Nachlassen der Handelsaktivitäten aufgrund der andauernden Kreditbeschränkungen erfährt.

Das überraschendste Ergebnis der globalen Finanzmarktkrise jedoch könnte die Änderung der Ansichten sein, was die angemessene Rolle einer Regierung in der Wirtschaft sein sollte. Regierungen wagen sich auf Neuland, erwägen bisher Unaussprechliches und ergreifen bisher undenkbare Maßnahmen. Es gibt beinah mehr Neues, als man fassen kann. In dieser Ausgabe des vierteljährlich erscheinenden Global Economic Outlook (in englischer Sprache, 4.210 KB) versuchen die Wirtschaftsforscher von Deloitte Research, herauszufinden, was da gerade passiert. Darüber hinaus bieten sie ihren gewohnten Ausblick auf die nächste Zukunft. Folgende Inhalte werden in dem Bericht geboten:

Analyse einiger Risiken und Möglichkeiten, die sich aus der Finanzmarktkrise ergeben

Überprüfung, wie die aufstrebenden Märkte von der Finanzmarktkrise betroffen sind

Überblick darüber, wie die Geldmarktpolitik in der gegenwärtigen Krise funktioniert oder nicht funktioniert

Wirtschaftlicher Ausblick für neun Länder/Regionen beginnend mit dem wirtschaftlichen Abschwung in den Vereinigten Staaten und der Wirksamkeit sowohl vergangener als auch künftiger politischer Reaktionen. Des Weiteren werden die Wirtschaften der Eurozone, des Vereinigten Königreichs, Russlands, Indiens, Chinas, Japans, Südamerikas und des Nahen Ostens untersucht.

Eine Kurzzusammenfassung der wichtigsten Inhalte der Studie in deutscher Sprache finden Sie hier. Unsere umfassende IAS PLUS-Seite zur Finanzmarktkrise finden Sie hier.

DSR verabschiedet Stellungnahme zu Änderungen an IFRS 7

14.01.2009

Der Deutsche Standardisierungsrat (DSR) hat heute seine Stellungnahme zum IASB-Entwurf zu gehaltenen Fremdkapitalinstrumenten — Vorgeschlagene Änderungen an IFRS 7 (ED Investments in Debt Instruments — Proposed amendments to IFRS 7) verabschiedet.

Der DSR ist der Meinung, dass die zusätzlichen Angaben eher Verwirrung stiften als Transparenz schaffen, so dass eine positive Kosten-Nutzen-Relation nicht gegeben sei. Die englischsprachige Stellungnahme des DSR gegenüber dem IASB (53 KB) wurde auch an EFRAG übermittelt, mit der Absicht, die Meinung des deutschen Standardsetzers in die Stellungnahme von EFRAG einzubringen.

Stellungnahmen erbeten zur IFRS-XBRL-Taxonomie 2009

13.01.2009

Die IASC-Stiftung (International Accounting Standards Committee Foundation, IASCF) hat um Stellungnahmen zur fast endgültigen Fassung der IFRS-Klassifizierungssystematik für XBRL 2009 bis zum 12. März 2009 gebeten.

Die Klassifizierungssystematik stellt eine vollständige Übertragung der International Financial Reporting Standards (IFRS), die bis zum 31. Dezember 2008 herausgegeben worden sind, nach XBRL (eXtensible Business Reporting Language) dar. XBRL wurde insbesondere dafür entwickelt, die Berichterstattung über Finanzinformationen zu automatisieren. XBRL gestattet Unternehmen, Aufsichtsbehörden, Anlegern, Analysten und anderen XBRL-Nutzern, Finanzdaten auf vereinfachte Art und Weise einzureichen, einzusehen und zu vergleichen. Die beinah endgültige Fassung der IFRS-Klassifizierungssystematik 2009 kann kostenfrei von der Internetseite des IASB heruntergeladen werden: http://go.iasb.org/IFRS-Taxonomy-2009-review. Die IASC-Stiftung geht davon aus, dass die endgültige Fassung Anfang April 2009 veröffentlicht werden kann und dann ebenfalls kostenfrei zur Verfügung stehen wird: Presseerklärung (in englischer Sprache, 44 KB).

DSR verabschiedet Stellungnahme zu Änderungen an IFRS 1

13.01.2009

Der Deutsche Standardisierungsrat (DSR) hat seine Stellungnahme zum IASB-Entwurf zur Vereinfachung der retrospektiven Anwendung für Erstanwender von IFRS (ED Additional Exemptions for First-Time Adopters: Amendments to IFRS 1) verabschiedet.

Der DSR stimmt den Vorschlägen des IASB zu, schlägt aber eine Ausweitung der Definition der Arten von regulierten Geschäftsvorfällen vor, für die die Ausnahmen gelten sollen. Die englischsprachige Stellungnahme des DSR gegenüber dem IASB (47 KB) wurde auch an EFRAG übermittelt, mit der Absicht, die Meinung des deutschen Standardsetzers in die Stellungnahme von EFRAG einzubringen.

Endende Kommentierungsfrist bezüglich Änderungen an IFRS 7

13.01.2009

Wir erinnern unsere Leser daran, dass die Kommentierungsfrist zum Entwurf von Angaben zu Anlagen in Schuldtiteln, der am 23. Dezember 2008 herausgegeben worden war, am 15. Januar 2009 endet.

In dem Entwurf werden Änderungen an IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben vorgeschlagen, nach denen weitere Angaben für alle Anlagen in schuldrechtlichen Finanzinstrumenten zu leisten sind, es sei denn, ein Instrument wird erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Den Vorschlägen zufolge sollen Unternehmen den beizulegenden Zeitwert, die fortgeführten Anschaffungskosten und den Buchwert, mit dem die Instrumente tatsächlich in der Bilanz stehen, tabellarisch angeben. Die Änderungen sehen ferner vor, dass ein Unternehmen die Auswirkungen auf das Ergebnis angibt, falls sämtliche Schuldinstrumente zum beizulegenden Zeitwert oder zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet würden.

Neuer PAAinE-Beirat zur Bilanzierung von Ertragsteuern

12.01.2009

Ein neues Projekt der Initiative zu proaktiven Rechnungslegungsaktivitäten in Europa (Pro-active Accounting Activities in Europe, PAAinE) zur Bilanzierung von Ertragsteuern ist aufgenommen worden.

Als Teil des Projekts wird ein paneuropäischer Beirat eingerichtet, und EFRAG sucht Kandidaten und bittet um Nominierungsvorschläge. Das Projekt, das vom deutschen und von britischen Standardsetzer geleitet werden soll, widmet sich Bilanzierungsfragen im Umfeld steuerlicher Auswirkungen von Geschäftsvorfällen und anderen Ereignissen. Ziel ist die Entwicklung eines Diskussionspapiers, das dem IASB als Ausgangspunkt für eine grundlegende Überarbeitung von IAS 12 (und seinem Nachfolgestandard) dienen kann. Der paneuropäische Beirat zu Ertragsteuern (pan-European Income Tax Panel, EITP) soll sicherstellen, dass in der Projektarbeit eine gesamteuropäische Perspektive widergespiegelt wird. Weitere Informationen finden Sie in der englischsprachigen Presseerklärung von EFRAG.

Neue Entwürfe zu IDW Prüfungsstandards

12.01.2009

In seiner 214. Sitzung am 4. und 5. Dezember 2008 hat der Hauptfachausschuss des IDW (HFA) zwei Verlautbarungen verabschiedet.

Sie stehen auf der Internetseite des IDW in der Rubrik Verlautbarungen, Download von Entwürfen zur Verfügung.

Entwurf einer Neufassung des IDW Prüfungsstandards: Erklärungen der gesetzlichen Vertreter gegenüber dem Abschlussprüfer (IDW EPS 303 n.F.). Der Entwurf setzt die Anforderungen des überarbeiteten ISA 580 (Revised and Redrafted) “Written Representations” um.

Entwurf einer Neufassung des IDW Prüfungsstandards: Die Prüfung von geschätzten Werten in der Rechnungslegung einschließlich von Zeitwerten (IDW EPS 314 n.F.). Dieser Entwurf stellt die Anforderungen des überarbeiteten ISA 540 (Revised and Redrafted) “Auditing Accounting Estimates, including Fair Value Accounting Estimates, and Related Disclosures“ dar. ISA 540 “Audit of Accounting Estimates” und ISA 545 “Auditing Fair Value Measurements and Disclosures” wurden zu ISA 540 (Revised and Redrafted) zusammengeführt. Der IDW EPS 314. n.F. umfasst daher die bisherigen IDW Prüfungsstandards: Die Prüfung von geschätzten Werten in der Rechnungslegung (IDW PS 314) i.d.F. vom 02.07.2001 sowie des IDW Prüfungsstandards: Die Prüfung von Zeitwerten (IDW PS 315) i.d.F. vom 08.12.2005 und soll diese ersetzen.

128. DSR-Sitzung

12.01.2009

Der DSR hat beschlossen, ab Januar 2009 seine Sitzungen unter Herstellung der Öffentlichkeit abzuhalten.

Dies umfasst einerseits die Möglichkeit für eine begrenzte Anzahl von Teilnehmern, persönlich an den Sitzungen des DSR teilzunehmen und andererseits die Möglichkeit, die Sitzungen im Rahmen einer Live-Audio-Übertragung zu verfolgen. Die Audio-Übertragungen werden nach den öffentlichen Sitzungen archiviert und zum Abruf bereitgestellt. Die Agenda für die 128. Sitzung am 2. und 3. Februar 2009 ist nun bekannt gegeben worden. Tagesordnung, weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.

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