Die Studie wurde von
den Professoren Tim Buthe (Duke) und Walter Mattli (Oxford) geleitet. Die Teilnehmer an der Studie
waren hauptsächlich Finanzvorstände und Rechnungswesenleiter von Unternehmen, die an den großen
Börsen der Vereinigten Staaten (NYSE), Deutschland (Frankfurt), Frankreich (Paris-Euronext) und
dem Vereinigten Königreich (London) notiert sind. Folgende Sachverhalte wurden unter anderem untersucht:
- Kosten-Nutzen-Einschätzungen der IFRS,
- allgemeiner Wunsch nach einem Übergang von nationalen auf internationale Rechnungslegungsstandards,
- derzeitige Stärken und Schwächen der Standardsetzung durch den IASB,
- aufkommende Themen einschließlich dem Wunsch nach einer Bilanzierung zum beizulegenden Zeitwert oder zum Marktwert.
Sie können sich den
Forschungsberichtvon der Internetseite des Projekts herunterladen (in englischer Sprache, 2.792 KB).
Alle Rechte liegen bei den Autoren Buthe und Mattli.
Einschätzung des IASB: Wesentliche Erkenntnisse aus der Studie
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- Die Finanzleiter erwarten zu einem überwältigenden Anteil, dass Rechnungslegungsstandards
zunehmend auf internationaler Ebene gesetzt werden, und eine deutliche Mehrheit der Teilnehmer
unterstützt diese Entwicklung.
- Mehr als ein Drittel fragt sich dennoch, ob wahrhaft internationale Bilanzierungsregeln und
praktische Anwendungen erreichbar sind, wenn man die Unterschiede im Rechtsumfeld und in der
Geschäftskultur der verschiedenen Länder bedenkt.
- Große Mehrheiten der US-amerikanischen und europäischen Finanzleiter sehen es so, dass sich der
IASB auf eine vollständige Bewertung zum beizulegenden Zeitwert hinbewegt, aber nur wenige unterstützen
diese Entwicklung.
- Die Amerikaner schätzen die Schlüsselaspekte des IASB-Standardsetzungsprozesses viel positiver ein als
die Europäer. Das schließt den Konsultationsprozess des IASB, Transparenz, Zugänglichkeit, Einbeziehung
und Rechenschaftspflicht ein.
- Deutliche Mehrheiten sowohl der amerikanischen als auch der europäischen Finanzleiter glauben, dass
die Qualität und die Effektivität der International Financial Reporting Standards (IFRS) des IASB hoch
sind. Gleichzeitig sehen viele die Komplexität und die Einführungskosten als hoch oder zu hoch an, und
mehr als 60 Prozent der Befragten war der Meinung, dass die Kosten für einen Wechsel auf IFRS bis jetzt
den Nutzen überwiegen.
- Börsennotierte Unternehmen, die erwarten, von einem sich in der Entwicklung befindlichen Standard
betroffen zu sein, und die trotzdem ihre Sichtweise nicht dem IASB kommunizieren, begründen ihre Inaktivität
oft damit, dass sie erklären, nicht der Meinung zu sein, dass ihre Stellungnahme zu irgendwelchen Änderungen
der Vorschriften im Standardentwurf führen würde.
- US-Amerikanische Unternehmen, die sich in den Standardsetzungsprozess einbringen, schätzen wichtige Arten
oder Kanäle der Einbringung deutlich anders ein als ihre Europäischen Pendants. 93 Prozent der amerikanischen
Finanzleiter sind beispielsweise der Meinung, dass die Einreichung von Stellungnahmen ein effektives Mittel ist,
aber nur 51 Prozent der Europäer sind derselben Ansicht.
- Überwältigende Mehrheiten sind der Ansicht, dass eine frühe Einbringung in den Standardsetzungsprozess der
Schlüssel ist.
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